Lexikon:
Koriandergrün
Während in der europäischen Küche - Portugal ausgenommen, schließlich entdeckte Vasco da Gama 1498 nicht nur den Seeweg nach Indien, sondern errichtete als späterer Statthalter von Ost-Indien überdies ein brutales Regime, um den Pfefferhandel vollends der portugiesischen Kontrolle zu unterwerfen - Koriander hauptsächlich zur weihnachtlichen Backzeit Konjunktur hat, kommt ihm in Indien (auch im Curry), Mittel- und Lateinamerika die Rolle eines Universalgewürzes zu. Bedeutender noch als seine Samen in der Größe von Pfefferkörnern, die - im Mörser zerstampft - einen herben Orangenduft verströmen, ist dort das Koriandergrün.
   
Seine Blätter erinnern nicht nur dem Aussehen nach an Petersilie, sie werden dort auch wie diese verwendet. Doch ist ihr Geschmack ganz und gar eigenartig, folglich überaus gewöhnungsbedürftig.
   
Wer ein Gericht aus der mexikanischen oder indischen Küche probieren möchte, aber keinen Cilantro findet, läßt Koriander-Körner über Nacht in Wasser quellen und sät sie aus: Nach drei bis vier Wochen sind die Blätter "erntereif".