Lexikon:
Muskat
Muskat-Pflanze mit ersten FruchtansätzenMan glaubt es kaum, aber schon die Kinder der Flower-Power-Bewegung hatten die Muskatnuß für sich entdeckt. Nicht etwa, weil sie neben Janis Joplin, Jimi Hendrix und dem Protest gegen den Vietnam-Krieg auch die feine Küche auf ihre Transparente geschrieben hätten. Sondern weil das Myristicin, ein Inhaltstoff der Muskatnuß, vom menschlichen Körper in ein Amphetamin umgewandelt wird, das - je nach Dosis - stark euphorisierend wirkt. Mehr als drei Nüsse können zu Herzbeklemmungen, in schlimmen Fällen gar zum Tode führen. Aber drei Nüsse, das ist ein Vorrat, von dem ein Hobby-Koch bald zehn Jahre zehren kann. So lange freilich sollten sie nicht aufbewahrt werden, nach drei Jahren ist ihr Aroma merklich geschwunden.
Bei der Muskatnuß handelt es sich um den Samenkern einer der Aprikose ähnelnden Frucht eines auf den Molukken beheimateten Baumes. Die Haut, die ihn einhüllt, ergibt, wird sie getrocknet, Macis (auch Muskatblüte genannt), ein weiteres Gewürz mit ähnlich süßbitterlich-scharfem Geschmack. Geriebene Muskatnuß kann sowohl mitgekocht als auch erst gegen Ende der Garzeit an die Gerichte gegeben werden.
   
Ach ja, komme ja niemand auf die Idee, ob der Abbildung, auf die Fruchtstände seiner als Zimmerpflanze sehr beliebten Birkenfeige (Ficus benjaminus), zu hoffen. Abgesehen davon, daß sie wohl kaum Früchte ansetzen wird - die Ähnlichkeit mit der den Magnolien-Familie zugehörigen Myristice fragans ist zwar frappierend, aber nur im Optischen, keinesfalls im Kulinarischen ...