Das Altmuehltal galt einst als eine der schönsten Landschaften Bayerns. Der traeg sich schlaengelnde Fluss, durch Wiesen maeandernd, immer wieder von steilaufragenden Felsen aus grauweissem Dolomitgestein in eine andere Richtung gezwungen, hat ihm den Namen gegeben. Das malerische Tal, in dem Orchideen und der Fieberklee blühten, Braunkehlchen, Rohrammer und Sumpfrohrsaenger brueteten, wo der "Froschbiss" das Wasser bedeckte und an sumpfigen Ufern gelbe Schwertlilien leuchteten, das gibt es so nicht mehr.

Aber, wer das Alte nicht kannte, das, was vor dem Bau des Main-Donau- Kanals war, kann begeistert sein von dem, was jetzt immer noch da ist.

Kurz vor Essing weist der Wegweiser rechts hinauf zur ehemaligen Raubritterburg Randeck. 100 Meter über dem Dorf liegt sie auf hell leuchtenden Jurafelsen, gleich daneben die "Ritterschaenke Burg Randeck".

Bei schönem Wetter sitzt man draussen auf einer Terrasse mit herrlichem Blick weit über das Tal hinunter. Bei nicht so sonniger Witterung geniesst man in der hellen Wirtsstube mit riesigen Aussichtsfenstern eine ordentliche bayerische Küche. Die Familie Sturm garantiert dafür im Familienbetrieb mit Grosseltern, Eltern und Kindern, die in die Fussstapfen treten.

Es gibt bayerische Schmankerl, Spezialitäten vom Altmühltaler Lamm oder frische Forellen, selbstgebackenes Brot oder ein Spofackl. So heisst das Spanferkel hier und bei einem solchen gibt's am Stammtisch sogar einmal einen Streit um die knusprigen Ohren.

Aber auch als Teil der Schlachtschüssel mit Leber und Blutwürsten und Kesselfleisch, das in der Brittsuppe gebrüht wurde, wird ein Schweinsoehrchen nicht verachtet. Ueblicherweise werden in heutiger Zeit die Schweinsohren in Pressack oder Leberwurst mitverarbeitet Wer panierte Schweinsoehrchen probieren möchte, muss also vorbestellen. Sie werden dann vom Metzger vorbereitet, werden gesurt wie eine Schweinshaxe.

So bereiten wir sie daheim zu Wir legen sie ein Stuenderl in eine warme Fleischbrühe ein.

Aufpassen, nicht kochen, sonst löst sich die Gelatine vom Krusperl, dem Knorpelchen. Abtropfen lassen, zum Abkühlen in eine weite Schüssel legen und mit einem Brotzeitbrettl beschweren, damit sie schön flach werden.

Bevor die Schweinsohren dann paniert und herausgebacken werden, kann man sie mit einem scharfen Senf oder ein wenig Meerrettich bestreichen.

Paniert wird das Öhrchen wie ein Schnitzel mit Mehl, Ei und Semmelbrösel.

Mein Tipp: ganz dünn panieren und dann in Butterschmalz ganz kurz herausbacken. Es soll einfach schön knusprig sein. Am Schluss noch ein klein wenig Butter drauftroepfeln. Schmeckt köstlich und ist halt einmal etwas besonders Rares!