Rezept:

Rezept drucken

ins Rezeptbuch legen

als email versenden

MealMaster - Ansicht

Rezept als PDF

Rezept benoten

Anmerkung schreiben
 
ACHTUNG: diese Ansicht ist noch experimentell, bei der Konvertierung in dieses Format können unter Umständen Textstellen verloren gegangen sein!
Ob Wirklich Ein Ei Dem Anderen Gleicht? - Teil I
Zutaten für 1  Menge anpassen
die Zutaten:
die Zubereitung:

Viel Verdruss und finanzieller Verlust entsteht trotz aller Vorsicht in umfangreicheren Wirtschaften dadurch, dass ein gewisser Prozentsatz der aufgespeicherten Vorräte dem Verderben anheimfällt. Auch die grösstmögliche Aufmerksamkeit ist diesem Übelstande gegenüber vergebens, denn wenn die Zersetzung erst einmal, sei es auch in noch so geringem Umfange, Fuss gefasst hat, dann greift sie mit Riesenschritten um sich; es ist vergebliche Mühe, sie zu bekämpfen; hat man die Gefahr an einer Seite beseitigt, so taucht sie dafür an drei anderen Ecken und Enden auf.

Am empfindlichsten sind hierbei die Produkte der Hühnerzucht; es gehört nicht nur Geschick und Sachkenntnis, sondern auch viel Glück dazu, um den Winterbedarf verlustfrei zu konservieren. Trotzdem wird keine ordentliche Hauswirtin Bedenken tragen, den Wintervorrat selbst zu sammeln und in geeigneter Weise aufzubewahren; sie kennt den Unterschied zwischen dem Produkt ihrer sorglich gezüchteten Rassen und den minderwertigen Fass- und Kisteneiern und unterzieht sich gern der Arbeit des Konservierens, weil sie weiss, was sich dabei ersparen und welche Genüsse sich dabei gewinnen lassen.

Aber auch in solchen Wirtschaften, wo man nicht selbst Geflügelzucht treibt, empfiehlt es sich, selbst Vorrat an Eiern zu halten und im Herbste ausreichend frische Ware zu beschaffen, damit der Bedarf für den Winter gedeckt ist. Werden die Eier erst kurz vor dem Gebrauch beim Händler geholt, so muss man wohl oder übel nehmen was da ist, nämlich Lagerware. In Fässern oder Kisten verpackt treiben sich diese Eier monate- und vierteljahrelang bei Spediteuren herum und, wenn auch das eigentliche Faulwerden verhütet wird, so leidet doch die Qualität der Ware so erheblich, dass auch eine ungeuebte Zunge und noch mehr die Nase den Unterschied herausfindet. Mit einem einzigen solchen angegangenen Ei kann unter Umständen eine ganze kostspielig zubereitete Speise verdorben werden.

Das Huhn ist nämlich ein Tier, welches sich in hohem Grade den Verhältnissen anpasst, wie schon die grosse Zahl der Rassen und Spielarten beweist. Durch Zucht und geeignete Fütterung kann man das Huhn dahin bringen, sehr viele Eier zu legen, eine Methode, nach welcher in den grossen, den Handelsbedarf deckenden Züchtereien gearbeitet wird. Es können dabei auch grosse, aeusserlich recht schöne Eier erzielt werden - aber nur auf Kosten der Qualität, und daraus erklärt es sich, dass 10 Fass- oder Kisteneier noch lange nicht so viel wert sind, als eine kleinere Zahl Eier von den im eigenen Haushalt gezüchteten Hennen.

Die Sorge für Aufbewahrung des hierbei zu Zeiten sich ergebenden Überflusses ist kaum zu rechnen gegenüber den auf diese Weise sich bietenden Vorteilen; sie verschwindet vollständig, wenn man die frischen Eier nach folgendem Verfahren behandelt.

Dieses Verfahren ist so einfach, dass man sich wundern muss, warum es nicht schon längst im Haushalte Fuss gefasst hat.

Man kauft also frische Eier, prüft sie abends, indem man jedes Ei mit Daumen und Zeigefinger umschliesst und gegen eine helle Flamme hält.

Ist das Ei durchscheinend, so ist es zum Einlegen zu verwenden. Ist es an einer Stelle dunkel, so verwendet man es sogleich, denn ein solches Ei wird auch in der besten Konservierflüssigkeit schlecht werden.

Je nach der Menge der Eier, welche man einlegen will, nimmt man einen grossen oder kleinen Behälter von Glas, Porzellan, Steingut oder Holz und übergiesst die Eier nach dem Einlegen mit folgender Mischung:

Liq. Natr. Silicici crud. Ph. G. Iii (Natronwasserglas) 1 Liter

Wasser 10 Liter

und zwar giesst man so viel auf, dass die Eier bedeckt sind. Vorher werden die Eier vom Schmutz gereinigt. Auf das Vorratsgefäss legt man einen Deckel oder Brett und nimmt die Eier nach Bedarf heraus.

Hat man grosse Tonnen eingerichtet, so lässt man unten einen Holzkrahn einsetzen und kann dann die Flüssigkeit nach Belieben ablassen. Die entnommenen Eier werden abgewaschen und benutzt.

Bedenkt man die ausserordentlichen Summen, welche dem ganzen Volke durch diese genau angegebene Methode erhalten bleiben, so ist diese Art der Aufbewahrung von grösster, ökonomischer Bedeutung für den Volkswohlstand.

Die Konservierungsflüssigkeit verschliesst die Poren der Eischale. Will man die Eier kochen, so muss man mit einer starken Nadel ein Loch hineinbohren, damit die Luft entweichen kann, sonst platzt die Eischale.

preisgekrönte


Anmerkungen zum Rezept:
keine