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Wildfleisch - unbedenkliche Delikatesse? (Info)
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die Zutaten:
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 Von Holger Schettler
die Zubereitung:

Im Herbst ist Wildsaison, so manch einer freut sich dann auf eine saftige Rehkeule. Reh, Hirsch und Wildschwein leben und fressen natürlich und gesund. Deshalb gilt Wild gemeinhin als hochwertiges Nahrungsmittel. Aber ist es auch tatsächlich sicher? In der Vergangenheit wurde bei Labortests häufig ein Befall zum Beispiel mit Salmonellen, Trichinen oder Schimmelpilzen festgestellt. Gibt es besondere Hygienestandards für den Umgang mit frisch erlegtem Wild? Sind die Jagdscheininhaber auch insofern ausreichend ausgebildet? Immerhin entscheiden sie in vielen Fällen, ob ein Stück Fleisch für den menschlichen Verzehr geeignet ist! Grosse Mengen an Wildbret stammen auch aus Gatterhaltung. Gibt es hier Qualitätsunterschiede, und wie ist es beim Verkauf gekennzeichnet? _Gejagtes Wild oder Zuchttiere_ Wildfleisch stammt nicht automatisch von einem im Wald geschossenen Tier. Im Gegenteil, das meiste Wildfleisch in den Tiefkühltheken des Einzelhandels kommt aus Gatterbetrieben - also von Weidetieren.

Und das häufig nicht einmal aus Deutschland oder Europa, sondern aus riesigen Farmen in Neuseeland. Dort steht wesentlich mehr Fläche zur Verfügung, sodass auch grosse Herden artgerecht gehalten werden können. Beispiel: Fast 80 Prozent des in Deutschland verzehrten Hirschfleisches wird aus Neuseeland importiert.

Durch die Gatterhaltung ist Wild das ganze Jahr über verfügbar.

Aus hygienischer Sicht bietet das Fleisch von den Zuchttieren deutliche Vorteile: Es wird im Gegensatz zu dem Fleisch von Tieren aus freier Wildbahn vor dem Verkauf amtstieraerztlich untersucht - wie das beim Fleisch anderer Schlachttiere auch der Fall ist. Der Gesundheitszustand von Gatterwild ist zudem oft besser als der der Artgenossen in freier Natur. Geschmacklich gibt es hingegen kaum Unterschiede. Doch nur Damwild und Rotwild kann im Gatter gehalten werden. Rehfleisch stammt hingegen immer aus der freien Natur.

_Auf der Jagd_ Am frühen Morgen oder am frühen Abend - das sind die Zeiten, zu denen die Jäger sich auf einen Hochsitz begeben, um nach Wild Ausschau zu halten. Dann heisst es geduldig auf eine Gelegenheit zu warten. Immer müssen die strengen ethischen Regeln dieser Zunft beachtet werden. Die Jäger sollen weidgerecht jagen und das Wild mit dem nötigen Respekt behandeln. Das bedeutet zum Beispiel, dass der Jäger das Wild in Notzeiten, wenn es gefüttert werden muss, im Bereich der Fütterung nicht erlegen darf. Der Respekt vor dem Tier steht grundsätzlich vor dem Thema Fleischgewinnung. Bei der Jagd gilt es auch, das Tier gut zu beobachten, bevor es geschossen wird.

Zeigt das Tier ein normales Verhalten? Das ist sehr wichtig für die erste Einschätzung der Gesundheit des Tieres.

_Fleischqualitaet sinkt durch Stress_ Nicht nur aus ethischen Gründen sollte der erste Schuss ein Treffer sein, sondern auch wegen der Fleischqualität. Wird das Tier nur angeschossen oder bei einer Treibjagd erlegt, wird durch den Stress der koerpereigene Glykogengehalt rapide reduziert. Glykogen ist ein Reservekohlenhydrat, das nach dem Tod langsam in Milchsäure umgewandelt wird. Diese sorgt für eine keimhemmende Säuerung des Fleisches und mobilisiert Enzyme, die die grossen Eiweissmoleküle aufspalten und feinste Muskelfasern auflockern. Wird das Glykogen im Tierkörper durch Stress sehr schnell enzymatisch bedingt abgebaut, dann fehlt es für eine optimale Fleischreifung. Dadurch wird das Fleisch längst nicht so zart und mürbe wie bei einem Tier, das ohne vorherige Hetze erlegt wurde.

_Wildbeschau durch den Jäger_ Wenn ein Stück Wild erlegt wird, muss es sofort danach bei Licht und mit grosser Sorgfalt vom Jäger untersucht werden. Dabei spielen vor allem die Organe Leber und Milz eine wichtige Rolle. Eine geschwollene Milz deutet zum Beispiel darauf hin, dass das Tier eine Infektion haben könnte. Wie diese Untersuchung durchzuführen ist, lernt ein Jäger während seiner Ausbildung. Er kann dadurch zwar eine mögliche Infektion erkennen, Coli-Bakterien jedoch nicht - das kann nicht einmal ein Tierarzt ohne Laboruntersuchung. In letzter Zeit aber wurden diese Erreger häufig in Wildfleischproben gefunden. Eine Studie soll nun klären, ob das an mangelnder Hygiene beim Umgang mit dem frisch erlegten Wild liegt oder ob diese Bakterien bei Wildfleisch generell verstärkt auftreten.

_Zerlegen in der Wildkammer_ Damit es auch nach dem Erlegen hygienisch einwandfrei weitergeht, zerlegt der Jäger das Reh üblicherweise in seiner eigenen Wildkammer. Hier und auch beim Transport muss vor allem auf eine ausreichende Kühlung geachtet werden. Eine Waschgelegenheit für die Hände und das Messer muss vorhanden sein.

Nach dem Fleischhygienegesetz muss Haarwild, das keine auffälligen Merkmale aufweist, keiner amtlichen Fleischuntersuchung unterzogen werden. Solange es sich nur um geringe Mengen handelt, kann das Fleisch vom Jäger direkt an Privatkunden, nahe gelegene Gaststätten oder Wildeinzelhandelsgeschaefte verkauft werden.

sehr viel strenger, es sind hiervon allerdings nur solche Jäger betroffen, die Wild an den Grosshandel in grösseren Mengen abgeben.

_Wild kaufen und zubereiten_ Wildfleisch sollte man am besten bei einem Jäger seines Vertrauens kaufen. Denn so weiss man genau, unter welchen Bedingungen das Tier erlegt, untersucht und verarbeitet wurde. Wer trotzdem Angst vor gesundheitsgefährdenden Keimen hat, kann bei der Zubereitung auf Nummer sicher gehen und das Fleisch im Inneren auf eine Temperatur von rund 70 °C erhitzen.

Tipp: Hirschfleisch aus Neuseeland gibt es bei verschiedenen Supermärkten oder im Grosshandel zu kaufen.

_Weitere Informationen_ * http://www. Bfr. Bund. De/cd/9785 Presseinformation des Bundesinstituts für Risikobewertung: "Wildfleisch als Quelle für Ehec-Infektionen unterschätzt"

* http://www. Jagd-online. De/ Informationen rund um das Thema Jagd vom Deutschen Jagdschutz-Verband

* http://www.langmaack.com/documents/Wildbrethygiene-Gebote.pdf

Wildbrethygiene", Pdf-Datei (172 Kb)

* http://www. Waswiressen. De/abisz/wildfleisch_erzeugung_herkunft. Php Die Internetseite des aid infodienstes informiert über die Besonderheiten von Wildfleisch bei Verarbeitung, Einkauf und Kennzeichnung, Zubereitung und Lagerung sowie gesundheitliche Aspekte.

_Literaturtipps_ Der aid infodienst Verbraucherschutz Ernährung Landwirtschaft e.V.

hat die Broschüre "Wild und Wilderzeugnisse" herausgegeben.

Näheres unter: * http://www.aid.de/shop/shop_detail.php?cat=1&idA01 Infos zur Broschüre "Wild und Wilderzeugnisse" Das 20-seitige Heft "Wild und Wilderzeugnisse" steht für den Preis von 2 Euro zum Download bereit unter: * http://www.aid.de/shop/download.php?idA01 Download der Broschüre "Wild und Wilderzeugnisse" Die Broschüre "Wild auf Wild?" des Djv (Deutscher Jagdschutz-Verband) bietet umfangreiche Informationen zum Thema Wildbret. Es steht als Download zur Verfügung unter: *

Pdf-Datei (686 Kb) _Links_

Wildschwein auf Schloss Harkotten (Servicezeit: Kostprobe vom 7. Januar

Reh-Hackbällchen auf Haus Freckenhorst

_Rezepte von Martina und Moritz_ * http://www.wdr.de/tv/service/essen/rezept/971223_1.html

Rehmedaillons mit Kirschsauce (Servicezeit: Essen & Trinken vom 2. Juli

* http://www.wdr.de/tv/service/essen/rezept/000204_4.html Rehragout mit Orangensauce (Servicezeit: Essen & Trinken vom 4. Februar

Rezepte: Rehkeule mit Pilzfüllung an Rotweinsosse und Apfel-Kartoffel-Gratin


Anmerkungen zum Rezept:
keine