Die Formulierung "eine Art Kuchen" habe ich benutzt, weil Castagnaccio nicht viel mit der landlaefigen Vorstellung von Kuchen gemein hat: er ist nicht süss und er ist mit Rosmarin gewürzt!
Selbst italienische Kinder mögen ihn nicht unbedingt. Daher muss ich eine vorsichtige Warnung aussprechen - es ist eine Luccheser Spezialität, die aber nur erprobungsfreudige Zungen begeistern wird. Sollten Sie rein zufällig aber etwas Kastanienmehl im Hause haben, probieren Sie ihn ruhig einmal aus!
O.K., das war ein Scherz: Kastanienmehl bekommt man fast nur in der Gegend von Lucca. Ich habe eine dunkle Erinnerung, dass auch in der Lüneburger Heide Kastanien gemahlenen werden, weiss dies aber nicht genau. Warnung Nr. 2: es ist ein Rezept von Franca, die alles nach Gefühl und Erfahrung kocht, weshalb die Mengenangaben "nur" von mir nachgemessen sind. Zubereitungszeit: 10 Minuten (plus 20 - 30 Minuten Backzeit) Man heize den Ofen auf 200 °Cvor.
In einer Rührschüssel wird das Kastanienmehl mit der Milch verrührt. Der Teig sollte eine Konsistenz ähnlich Eierkuchen- oder Crêpes-Teig haben, also nicht allzu zähflüssig.
Der Boden und die Ränder der Backform werden nun mit dem Backpapier ausgelegt. Nun den Teig hineingiessen.
Der Teig wird nun mit dem Esslöffel Pinienkernen bestreut. Das Rosmarinzweiglein wird gewaschen und die abgezupften Nadeln auf dem Teig verteilt.
Zum Abschluss verteile man vorsichtig ein wenig Olivenöl auf dem Teig.
Den so dekorierten und gleichzeitig gewürzten Kuchen schiebe man für ca. 20 - 30 Minuten in den Backofen, bis der Teig gestockt ist und die Oberfläche zart angebräunt.
Den Kuchen mit den Zipfeln vom Backpapier aus der Form heben, in Stücke teilen und am besten noch warm servieren.
Der Kuchen ist durch das Kastanienmehl recht fetthaltig, der Rosmaringeschmack nicht jedermanns Sache! Obwohl kein Zucker hineingetan wird, schmeckt Castagnaccio dennoch süss ... kurz gesagt: man muss ihn einmal probiert haben, um zu wissen, ob man ihn mag oder nicht.
|