Rezept:

Rezept drucken

ins Rezeptbuch legen

als email versenden

MealMaster - Ansicht

Rezept als PDF

Rezept benoten

Anmerkung schreiben
 
ACHTUNG: diese Ansicht ist noch experimentell, bei der Konvertierung in dieses Format können unter Umständen Textstellen verloren gegangen sein!
Topinambur (Info)
Zutaten für 1  Menge anpassen
die Zutaten:
Info
die Zubereitung:

Ursprünglich stammt die Topinamburpflanze aus Nordamerika und war von Kanada bis in die Usa weit verbreitet. Die Indianer des indianischen Stammes "Topinambus" waren wohl die ersten, die Topinambur als Futterpflanze und als Gemüse nutzten. Die Franzosen, zu denen die Pflanze Anfang des 17. Jahrhunderts kam, benannten die Pflanze nach dem indianischen Stamm. An französischen Fürstenhoefen wurde Topinambur als Delikatesse angeboten. Von Frankreich kamen die Knollen über den Elsass nach Baden und waren auch dort sehr begehrt, bis sie Mitte des 18. Jahrhunderts weitgehend von der Kartoffel verdrängt wurden.

Hauptanbauländer sind heute Nordamerika, Australien, Asien und Russland. In Europa werden sie mit geringer wirtschaftlicher Bedeutung in Südfrankreich, Niederlanden und Deutschland - insbesondere Baden und Niedersachsen - angebaut. Doch der Anbau dient heute leider fast nur noch dem Kleinbrenner, denn aus der Topinamburknolle wird der begehrte klare Rossler-Schnaps gebrannt.

Rossler, weil die Knollen früher auch als Pferde- und Viehfutter verwendet wurden.

Von Oktober bis Mai ist die Ernte und in dieser Zeit können die Knollen auch auf manchen Märkten, direkt bei den Landwirten oder bei Bio-Bauern gekauft werden. Denn "Omas Gemüse" mit dem leicht süsslichen, artischockenaehnlichen Geschmack ist insbesondere bei Gourmet-Köchen seit ein paar Jahren wieder total in.

_Botanik_ Topinambur hat viele weitere Namen, die alle auf ihre Herkunft hindeuten wie Indianerknolle, Erdartischocke, Erdbirne, Erdsonnenblume, kleine Sonnenblume. Sie sind die Knollen anspruchsloser hoher Pflanzen (bis zu 3 m) mit sonnenblumenaehnlichen Blüten und gehört auch wie die Sonnenblume zur Gattung Heliantus. Die kartoffelgrossen Knollen sind unregelmässig geformt und haben eine dünne, hellbraune bis violette Schale. Das Fruchtfleisch ist abhängig von der Sorte weiss, gelb, rot oder violett. Die Knolle ist winterfest und hält sich am besten im Boden. Daher wird sie oft nur bei Bedarf geerntet, da sie aufgrund der dünnen Schale nur kurze Zeit im Keller gelagert werden kann. Ausserhalb des Bodens gibt sie viel Feuchtigkeit ab, wird schrumpelig und fault schnell.

_Inhaltsstoffe ("Diabetikerkartoffel")_ Der Name "Diabetikerkartoffel" kommt von den Eigenschaften und Inhaltsstoffen der Knolle. Topinambur enthält viel Inulin, einem stärkeähnlichen Kohlenhydrat, der im Körper in den für Diabetiker verträglichen Fruchtzucker gespalten wird und dabei kein koerpereigenes Insulin benötigt. Topinamburknollen müssen daher für den Diabetiker nicht in Broteinheiten berechnet werden (100 g Topinambur nur 0, 3 Be). Inulin fördert auch das Wachstum der Darmbakterien und hilft dadurch die Darmflora gesund zu halten. Das Immunsystem wird gestärkt und Darminfekten kann vorgebeugt werden.

Bei manchen Menschen können grössere Mengen an Topinambur allerdings zu Blähungen führen, da das Inulin teilweise unverändert in den Dickdarm gelangt und dort unter Einwirkungen der Darmbakterien Gase entstehen. Also keine zu grossen Mangen von Topi essen, auch nicht nötig, denn man wird sowieso sehr schnell von der Knolle satt. Gut kauen und langsam essen. Insgesamt sind die Knollen nährstoffreich, verdauungsfördernd, durch ihr Quellvermögen entsteht ein angenehmes Sättigungsgefühl und sie sind für Diabetiker sehr gut geeignet. (100 g Topinambur: 30 kcal, 4 g Kohlenhydrate, 12 g Ballaststoffe, 2 g Protein, 0, 4 g Fett, 0, 2 g mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Kalium, Magnesium, Calcium, Eisen, B-Vitamine).

_Einkauf und Lagerung_ Beim Einkauf sollte man auf glatte, nicht schrumpelige und eine makellose Schale achten. Sorten mit heller Schale haben einen feineren Geschmack und ein besseres Aroma. Besonders lecker mit einem fein süsslichen Geschmack sind die Knollen, wenn sie etwas Frost abbekommen haben. Nicht empfehlenswert sind grüne Knollen oder welche, die bereits mit dem Keimen begonnen haben.

Lagerung ist sehr schlecht! Einmal geerntet ist sie nur 1 Woche lagerbar. Wenn man sie nicht alle gleich verzehren kann, sollte man sie in ein feuchtes Tuch gehüllt in das Gemüsefach des Kühlschrankes legen. Zum Tiefgefrieren sind sie nicht geeignet, da sie sich dunkel verfärben und sehr weich werden.

_Zubereitung und Verwendung_ Topi kann roh und gegart verzehrt werden, mit oder ohne Schale. Da sie aufgrund der feinen Haut nur schwer zu schälen sind, reicht es eigentlich, wenn man die Knollen unter Wasser abbürstet und von Erdresten befreit.

Roh können sie gehobelt oder geraspelt werden. Um ein "Grau" werden des rohen Fruchtfleisches zu vermeiden, sollte man die roh geraspelten Knollen sofort mit Zitronensaft beträufeln oder die geschälten noch rohen Knollen in Essig- oder Zitronenwasser gelegt werden.

Gegart entwickelt Topi ein nussartiges Aroma. Da die Knollen schwer zum Schälen sind, werden sie häufig mit Schale gekocht und gegessen. Möchte man sie doch ohne Schale geniessen, sollten die Knollen noch heiss geschält werden, ansonsten wird die Schale beim Abkühlen wieder hart! Grundsätzlich können sämtliche Kartoffelgerichte auch mit Topinambur hergestellt werden! Als Gemüsebeilage, Püreee, in Gratins, Suppen oder Salaten fühlt sich die Knolle wohl. Sogar Pommes oder Chips sind Topitauglich. Topinambur passt gut zu Geflügel und Lauch.

Alle Rezepte vom Ernährungszentrum südlicher Oberrhein am Amt für Landwirtschaft, Offenburg.

Rezepte: Topinambur-Frischkost Topinambur-Lauchsuppe Topinambur im Teigmantel

html


Anmerkungen zum Rezept:
keine