Rezept:

Rezept drucken

ins Rezeptbuch legen

als email versenden

MealMaster - Ansicht

Rezept als PDF

Rezept benoten

Anmerkung schreiben
 
ACHTUNG: diese Ansicht ist noch experimentell, bei der Konvertierung in dieses Format können unter Umständen Textstellen verloren gegangen sein!
Brenn- und Taubnesseln (Info)
Zutaten für 1  Menge anpassen
die Zutaten:
Info
 Von Sandra Berges
die Zubereitung:

Die einen sehen sie als Unkraut, die anderen eher als Nutzpflanzen, denn sie bereichern durchaus den Speiseplan: Brenn- und Taubnesseln wachsen in Gärten und an Wegesraendern. Sie lassen sich wie Spinat zu Gemüse verarbeiten. Taubnesseln besitzen keine Brennhaare und schmecken auch unerhitzt sehr aromatisch, zum Beispiel im Salat. Im Frühjahr wird das ganze Kraut verwendet, später nur der Spross mit oder ohne Blüten. Taubnesseln sind leckere Zutaten zu Dips und Kräuterquark. Alternativ lässt sich mit ihnen auch eine schmackhafte Frühlings-Kräuter-Bowle ansetzen.

Leicht zu unterscheiden Ass man sie im Krieg nur, weil man nichts anderes hatte, verpönte man sie später als Unkraut: die Brennnessel und ihre Zwillingsschwester die Taubnessel. Dabei werden beide Pflanzenfamilien zu Heilzwecken genutzt, haben einen hohen Nährwert und sind bekömmlich und lecker. Wer denkt, Taub- und Brennnesseln seien schlecht auseinander zu halten, der täuscht sich gewaltig.

Man muss nicht erst einen unangenehmen Fuehltest machen, denn deutliche optische Merkmale unterscheiden die Gewächse, die übrigens nicht miteinander verwandt sind.

Taubnesseln, die zur Familie der Lippenblütler gehören, haben quirlfoermig angelegte Blüten in weiss, gelb oder rot. Die einzelne Blüte bildet einen Schlund mit grosser Oberlippe und kleinerer Unterlippe. Die Blätter stehen sich immer paarweise gegenüber, ihre Stängel sind vierkantig. Ab März sind die auffälligen grossen Blüten nicht mehr zu übersehen. Man findet Taubnesseln überall in unseren Wäldern. Beim Pflücken sollte man wie bei allen Wildgewaechsen um Strassen und Ackerflächen einen grossen Bogen machen, da hier die Belastung mit Schadstoffen hoch sein kann.

Die weisse Taubnessel (Lamium album) blüht von März bis September. Sie wird in der Medizin als Hauttonikum eingesetzt. Der Sud aus den Blüten wirkt adstringierend, also entzündungshemmend und blutstillend.

Ein Tee aus den Blüten ist schleimlösend und daher gut gegen Erkältungen. Ausserdem hilft er bei Menstruationsbeschwerden und stärkt die Gebärmutter. Die Blüten sollte man besser im Reformhaus oder in der Apotheke kaufen, denn bis man 1 Kilogramm Blüten gesammelt hat, vergehen gut und gerne 90 Stunden.

Auch die nicht so häufige gelbblühende Goldnessel (Lamium galeobdolon) ist eine Taubnessel und brennt daher nicht auf der Haut. Sie blüht bis Mitte Mai und bevorzugt schattige Standorte.

Die Blätter der jungen Triebe sind silbrig gescheckt. Egal, ob weiss, gelb oder auch rot: Wer einmal den Nektar aus den Blüten gesaugt hat - wie es auch Hummeln oder Bienen machen - wird es immer wieder tun. Die Pflanze trägt auch den Beinamen "Bienensaug".

Die Brennnessel (Urtica dioica) hat dagegen unscheinbare, grau-weisse Blüten, die aussehen wie überzuckerte kleine Ästchen.

Der Stängel ist rund, und die Blätter bilden jeweils kleine Gruppen mit grossen und ganz kleinen Blättern. Auf der Blattoberfläche der grossen Blätter befinden sich die Brennhaare.

Vor allem das flüchtige Streifen der Blätter wirkt brennend auf der Haut. Festes Zupacken und erst recht das Falten des Blattes macht die Brennhaare unschädlich. Wer sich trotzdem verbrannt hat, dem hilft der Saft des Spitzwegerichs, den man auch am Wegesrand vorfindet. Ansonsten kann man natürlich am besten mit Handschuhen und langen Hosen den juckenden Hautquaddeln vorbeugen.

Brennnesseln haben eine hohe Konzentration an Mineralsalzen und Vitaminen. In den Brennhaaren befinden sich Histamin und Serotonin. Histamin ist ein Botenstoff für viele Reaktionen im menschlichen Körper. Serotonin brauchen wir für ein intaktes Zentralnervensystem. Brennnesseltees haben sich zur Behandlung von Blasen- und Nierenerkrankungen bewährt, denn sie wirken entwässernd und blutreinigend. Ein Aufguss aus der Brennnesselwurzel lindert Prostatabeschwerden.

Nur obere Sprosse ernten Von den Brennnesseln werden nur die oberen Sprosse gepflückt ? ohne Blüten. Die Taubnesseln kann man im Frühjahr ganz verwenden.

Später im Jahr nimmt man auch hier nur die oberen Sprosse mit und ohne Blüten. Brennnesseln gelten als der Indikator für stickstoffreiche Böden. Mit Hitze und Trockenheit haben sie keine Probleme. Taubnesseln bevorzugen dagegen Halbschatten, aber eine Häufung von Brenn- und Taubnesseln am selben Standort ist dennoch keine Seltenheit. Also ist auch beim Pflücken von Taubnesseln Vorsicht geboten.

Vom Wegesrand in den Topf Der Verarbeitung der Nesseln in der Küche sind keine Grenzen gesetzt. Brennnesseln kann man bei den meisten Gerichten statt Spinat nehmen. Für den Kaltverzehr müssen sie wegen der Brennhaare unbedingt blanchiert werden. Taubnesseln schmecken auch ungekocht sehr aromatisch, zum Beispiel in Salat, Bowle oder Dip.

Weitere Informationen Kräuterkurse: Fragen Sie bei den Lokalgruppen der Umweltverbaende nach Kräuterkursen. Auch Waldschulen haben oft integrierte Sammel- und Kochkurse im Programm. Für unseren Film haben wir einen Kurs der Waldschule Münsterland begleitet: * Waldschule Münsterland e.V. Waltraud Stein-Kebbel Fridericusstr. 20 48161 Münster Tel. (0 25 33) 43 28 Internet: www.waldschule.muenster.de E-Mail: waldschule@muenster.de Buchtipps: * Eva Hanke und Ernst Wegner Die Heilkraft der Brennnessel Drömer

3-8937-3493-7 Preis: 12, 95 Euro * Heide Hasskerl Holunder, Dost und Gänseblümchen. Vegetarische Rezepte mit wilden Kräutern und

Preis: 17, 95 Euro Rezepte: Weisse Taubnesseln im Teigmantel Taubnessel-Mallung Erdbeer-Brennnessel-Kresse-Salat Brennnessel-Bratlinge


Anmerkungen zum Rezept:
keine