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Sauerrüben - Herbstrübe und Mairübe
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die Zutaten:
 Brassica rapa L. ssp. rapa
 Subvar. esculenta bzw.
 Subvar. majalis
Andere Namen, Volksnamen
 Herbstrübe
 Stoppelrübe, Weisse Rübe,
 Raebe, Speiserübe, Halmrübe
 Wasserrübe, Bruchrübe,
 Saatrübe
 Mairübe
 Ackerrübe, Bettsoacha,
 Grundrübe, Faesaraebe,
 Süessraebe, Schiebaräbe,
 Zapfaraebe, Krautrübe
 Vermittelt von R.Gagnaux
die Zubereitung:

Die Herbstrübe bzw. Mairübe ist eng verwandt mit unserem Kohl. Sie gehört zur selben botanischen Art wie der Ruebsen, der in kargen Gegenden statt Raps als Ölfrucht angebaut wird. Beide stammen vom Feldkohl ab. Die ältesten europäischen Samenfunde stammen aus steinzeitlichen Siedlungen des nördlichen Alpenvorlandes. Vermutlich nutzten die Menschen damals die gesammelten ölhaltigen Samen und nicht die Rüben. Bei den Römern bildete 'rapum', womit vermutlich die Herbst- oder Mairübe gemeint ist, einen wichtigen Bestandteil der Nahrung. Dioskurides lobte im 5. Jahrhundert v. Chr. Die medizinischen Eigenschaften der Mairübe und lieferte auch die älteste erhaltene Abbildung eines rundlichen Typs. Im frühen Mittelalter kam der Feldkohl vermutlich noch häufig als Unkraut im Acker und als Siedlungsunkraut vor. Zahlreiche Samenfunde aus dem Spaetmittelalter konnten daher noch keinen Aufschluss darüber geben, ob diese von wilden Ruebsen oder von Kulturformen der Mai- oder Herbstrübe oder des Ölruebsen stammen. In den spärlichen mittelalterlichen Quellen werden 'Rüben' erwähnt, es ist jedoch nicht klar, welche damit gemeint waren. Im Kräuterbuch des Otto Brunfels von 1532 ist erstmals sicher eine Herbstrübe abgebildet. Er schrieb über sie: 'Rüben sind meniglich bekannt (...) so man täglich gekocht hat.' Da sie zu jener Zeit offenbar die am meisten gegessene Rübenart war, nannte man sie schlichtweg 'die Rübe'. Die Mai- oder Herbstrübe war üblicher Bestandteil der Dreifelderwirtschaft. Bis die Kartoffel grossflächig angebaut wurde, war sie eine der wichtigsten Hackfrüchte. Sie ist sehr schnellwüchsig und wurde im Hochsommer in die Stoppeln der abgeernteten Getreidefelder gesät, meist nach Gerste. Im Spätherbst wird sie vorwiegend von Hand geerntet.

Kulturelle Bedeutung und Verwendung Die Mairübe schmeckt am besten, wenn sie jung, zart und höchstens so gross wie eine Kinderfaust ist. Mairüben und besonders Teltower Rüben wurden früher als feines Wurzelgemüse geschätzt. Gekochte pürierte Mairübchen lassen sich auch zum Binden von Gemüsecremesuppen verwenden. Die zarten Blätter können als Rübstiel wie Spinat zubereitet werden.

Die grossen Herbstrüben werden heute hauptsächlich als Viehfutter verwendet. Als Gemüsebeilage waren sie früher jedoch besonders zu fetten Gerichten wie Ente, Gans oder Geräuchertem (Selchfleisch) beliebt. Sie können auch in Eintöpfen oder kombiniert mit anderem Gemüse zubereitet werden. Noch im 19. Jahrhundert erfreute sich die 'Raebe' grosser Beliebtheit. Bis in die Nachkriegsjahre waren Herbst- oder Mairüben vor allem in ländlichen Gebieten häufig im Gebrauch. Die Samen der Wasserrübe sind Bestandteil des italienischen, deutschen, russischen und rumaenischen Braunsenfs sowie des Sarptasenfs. In angelsächsischen Ländern sind Wasserrüben unter dem Namen 'turnip' immer noch ein sehr beliebtes Wurzelgemüse.

In der Schweiz zählte die 'Raebepappe' als bekömmliches Gericht aus frischen Herbstrüben zu den typischen Herbstmahlzeiten. Dazu werden die Raeben ähnlich wie Kartoffelstock zubereitet. Die grosse weisse Herbstrübe wurde gerne zu Sauerrüben verarbeitet, das heisst als milchsaures Gemüse eingemacht wie Sauerkraut. Zu diesem Zweck wurde die Raebe mit einem eigens dafür konstruierten Hobel geschnitten. Kombiniert mit Speck sind Sauerrüben ein schmackhaftes Wintergericht. In den Kantonen Zürich und Aargau werden sie hierfür noch heute angebaut. Ein frühwinterlicher Brauch im Aargau und im Kanton Zürich ist der 'Raebeliechtli-Umzug' Ende November, Anfang Dezember. Die Kinder höhlen die runden, oben violett gefärbten Rüben aus, schnitzen fantasievolle Muster ein und beleuchten sie von innen mit einer Kerze. Diese Umzüge haben an vielen Orten, wie zum Beispiel am Zürichsee, volksfestähnliche Ausmasse angenommen.

Äussere und innere Merkmale Die meisten Formen können von April bis Juli gesät werden - je nach der gewünschten Erntezeit. Mairüben werden im zeitigen Frühjahr gesät und sind bis Mai verbrauchsreif. Herbstrüben saet man im Juli, sie reifen im Herbst. Sie zeichnen sich durch grossen Reichtum an Formen, Farben, Grösse und Inhaltsstoffen

violett, es gibt sogar schwarze Formen. Mit über 90% Wassergehalt ist sie das wasserreichste Wurzelgemüse. Ausserdem enthält sie durchschnittlich etwa 1% Eiweiss, kaum Fett, zirka 7% Kohlenhydrate, viele Mineralstoffe, wobei Kalium und Phosphor am stärksten vertreten sind, sowie sieben Vitamine, darunter viel Vitamin C (10-28 mg pro 100 g Rüben). Ätherische Öle geben den charakteristischen rettichähnlichen Geschmack. Im Gegensatz zur Kohlrübe verholzt sie schneller und hat häufig einen etwas bitteren Beigeschmack.


Anmerkungen zum Rezept:
keine