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Knödel (Info)
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die Zutaten:
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die Zubereitung:

Sie sind rund, gross oder klein, duftig, zart, gefüllt mit Semmelstückchen, Marmelade, Obst oder Mus. Sie werden zu Ragout und Gulasch gereicht, oder mit süssem Mohn bestäubt. Man bereitet sie aus Kartoffeln zu, oder halb und halb, nennt sie zärtlich "Klösschen" oder "Knedlieky". Knödel sind bei grossen und kleinen Menschen gleichermassen beliebt, denn sie sind vielfältig, lecker, sättigend und geben einem das gute Gefühl "etwas rechtes im Bauch zu haben". Ganze Kochbücher beschäftigen sich mit dieser runden Sache, die in Salzwasser gekocht wird und deren Reste angebraten am nächsten Tag noch einmal so gut schmecken. Die Bayern behaupten von sich, das Knödelland schlechthin zu sein und kommen damit den Österreichern sicherlich ziemlich nahe, die in Knödel jedwelcher Art verliebt sind. Man denke nur an die deftigen Knödel zu Wildgerichten, oder die wunderbaren Germknödel (Hefeklos mit Pflaumenmus gefüllt und mit zerlassener Butter und Zucker-Mohn übergossen).

Wie die Vierfalt zeigt, für Knödel muss man nicht immer einen Grundteig aus Kartoffeln nehmen, sondern man formt sie auch aus Semmeln, Griess, Hefeteig oder Quark. Was alle vereint: sie müssen mit Liebe zu bereitet werden, denn das macht ihren Zauber aus.

_Wo kommt der Knödel her? Eine kleine Geschichte..._ Will man sich erkundigen, woher der Knödel stammt, heben sofort die Bayern ihre Hand. Zumindest, wenn es um die Herkunft des Semmelknödels geht. In Bayern wurde der Knödel angeblich erfunden, und liest man die Speisekarten traditioneller Gasthöfe und Restaurants, ist man geneigt dies sofort zu glauben. Kaum ein Gericht, das hier nicht mit Knödel denkbar ist oder serviert wird.

Natürlich gibt es hier, wie bei vielen anderen Gerichten auch, eine besondere Geschichte, eine Mär, die als Grundlage des "Der-Knödel-gehört-nach-Bayern-Glaubens" dient. Es soll einst ein Bürgermeister gelebt haben, der nicht nur mit Amt und Würden, sondern auch mit einer sehr forschen und mutigen Frau gesegnet war.

Diese bodenständige Gattin, so erzählt uns die Geschichte, soll im 13. Jahrhundert die Truppen von König Ottokar angeblich mit Knödeln in die Flucht getrieben haben. Sie warf die Knödel den Soldaten einfach hinterher! Reizt diese Geschichte zwar zum Nachfragen, wurde sie doch im Jahr 1967 von Helmut Winter ernst genommen. Dieser Mann war über den schlimmen Fluglärm in München-Pasing so erbost, dass er alles dran setzte die Starfighter mit Knödeln aus der Flugbahn zu schiessen. Haben seine Knödel den Flugverkehr auch nicht wirklich beeinträchtigt, so erregte die Aktion doch grosse Aufmerksamkeit. Die Flugroute der Starfighter nahm fortan einen anderen Verlauf. Helmut Winter hatte seine Ruhe, der Knödel wurde durch verschiedene Berichte erneut in die Welt getragen und andere Münchner hielten sich die Ohren zu.

_Welche Knödel gibt es?_ Am bekanntesten sind Knödel aus Kartoffeln, Semmeln, Hefe, Griess, Quark, Brezeln, Grammeln, Leber, Speck, Schinken und Käse. Der Ur-Knödel soll jedoch der Semmelknödel sein. Schupfnudeln dürften übrigens eine Variante des Knödels sein. Sie sind ausgesprochen lecker und sind, wie alle Knödel, sehr gehaltvoll. Traurig aber wahr: Knödelgerichte sind zum Abnehmen nicht wirklich geeignet! _Kartoffelknoedel_ Kartoffelknödel werden aus mehligen Kartoffelsorten hergestellt, denn diese haben einen besonders hohen Stärkegehalt, den der Knödel braucht. Werden rohe Kartoffelknödel gerollt, dann die Kartoffeln reiben und danach die Masse sehr gut ausdrücken. Das herausgepresste Wasser auffangen und eine Weile stehen lassen. Die Stärke setzt sich mit der Zeit ab. Ist dies fertig, das Wasser abgiessen und die gewonnene Stärke mit der Kartoffelmasse vermengen.

_Semmelknoedel_ Früher war dieser Knödel, besonders in Bayern, Alltagsgericht und Hauptmahlzeit. Heute isst man sie eher an besonderen Festtagen und zu besonderen (oft gehaltvollen) Gerichten. Etwa als Beilage für Wild, Ente, Rotkraut oder Braten mit frischen Pilzen. Semmelknödel sind die ganz besondere Resteverwertung von trocken gewordenen Brot.

Es gibt, besonders in Bayern, viele Rezepte mit verschiedensten Knödeln. Die Mutter aller Knödel scheint aber der Semmelknödel zu sein. Karl Valentin nannte ihn übrigens "Semmelnknödeln", da ja mehrere "Semmeln" dafür gebraucht werden. Die trockenen "Semmeln", Brötchen werden in dünne Scheiben geschnitten. Die Scheiben werden in warmen Wasser oder Milch, mit etwas Salz, etwa eine halbe Stunde eingeweicht. Dann kommen Gewürze, wie Muskatnuss und Pfeffer und gehackte Petersilie hinzu. Alles glatt verrühren, Klösse formen und ab gehen die runden Dingern ins heisse Wasser. Semmelknödel sollten 20 Minuten bei schwacher Hitze ziehen. Ist der Teig zu "dünn", kann mit Semmelbröseln etwas nachgeholfen werden. Handelt es sich um Semmelknödel nach Tiroler Art, wird noch angerösteter Speck in den Teig hinzugefügt.

Deftige Knödel passen zu Gulasch, Wildgerichten und werden oft mit Sauerkraut, Rotkraut oder Preiselbeeren serviert. Im Grunde passen Knödel zu allen Braten und Fleischgerichten, die mit Sauce serviert werden. Denn: Knödel und Sauce haben sich einfach "lieb".

_Serviettenknoedel_ Brötchen, am besten die vom Vortag, in Würfel schneiden. Zwiebeln anbraten, die Brötchenwürfel dazugeben und ein wenig mitbraten.

Nachdem die Masse abgekühlt ist, kommen Milch, Eier, Mehl und Gewürze dazu. Den Teig nun zehn Minuten ruhen lassen. Anschliessend kommt alles in ein befeuchtetes Tuch, das sehr gut zugebunden wird.

In kochendem Salzwasser zieht dieser Knödel etwa eine Stunde bei mittlerer Hitze. Nach dem Kochen den Knödel in Scheiben schneiden und servieren. Die exakte Garzeit ist von der Grösse des Knödels abhängig! Er passt zu allen Wild-, Braten- und Pilzgerichten.

_Knoedelkochkunde_ Egal welch ein Knödel nun gegart werden soll, er muss in reichlich Wasser ziehen. Wie viel Wasser nötig ist, kann mit Augenmass geschätzt werden. Die Knödel sollten im Wasser schwimmen und dabei nicht aneinander stossen. Als Töpfe eignen sich also besonders grosse Exemplare, die breit sind und halbhoch. Was die exakte Kochzeit betrifft, so ist diese von der Grösse der Knödel abhängig. Richtig gelungen sind sie, wenn sie innen trocken und locker sind. Die richtige Zeit zu erkennen, ist eine Erfahrungssache. Einen Probierknödel mitzurechnen, könnte dabei hilfreich sein. Die heissen Knödel gleich servieren. Je länger man wartet, desto fester werden sie. Knödel sollen aber leicht und luftig sein.

Süsse Knödel: Das können z. B. Quarkknödel sein. Bevor die Knödel ins Wasser kommen, muss es die richtige Temperatur haben, d. H. kochen. Die Knödel ziehen dann im heissen Wasser. Nur gut abgetropften Quark verwenden. Was für deftige Knödel gilt, gilt auch für süsse: sie wollen im Topf frei schwimmen und nicht aneinander kleben. Auch hier ist ein Probeknödel sinnvoll. Die süssen Knödel gleich servieren.

Zu süssen Knödeln passt z.B. Apfel-, Zwetschgen- oder Mirabellenkompott ganz wunderbar. Sie schmecken mit Zimt und Zucker bestreut, man kann auch Mohn und Puderzucker vorziehen, oder in Butter angebratenen Semmelbrösel.

Was für alle Knödel gilt:

1.) Vor dem "Rollvorgang" die Hände gut mit Wasser befeuchten. Der Knödelteig darf nicht an den Handinnenflächen hängen bleiben.

2.) Die Masse gut zusammendrücken. Bevor der Knödel ins Wasser kommt, muss er glatt und rund geformt werden und darf keine Risse zeigen. Risse ermöglichen dem Wasser ins Knödelinnere zu dringen.

Geschieht dies, fällt der Knödel auseinander, die Pracht ist vorbei und das Wasser nicht mehr appetitlich.

3.) Am besten den Probeknödel als ersten vorgaren lassen, damit man sieht wie lange er braucht und ob alles "dicht" ist.

4.) Ins Wasser etwas Salz geben, bei deftigen Knödeln auch Brühe.

In manchen Kochbüchern findet sich ein Schuss Alkohol, das ist aber Geschmackssache.

5.) Knödel kommen immer ins kochende Wasser, das dann in der Temperatur reduziert wird. Er gart, das bedeutet, das Wasser ist heiss, siedend, sprudelt aber nicht mehr.

_Resteessen_ Nichts schmeckt leckerer als übrige gebliebene Knödel! Viele Köche planen den Knödelüberschuss deswegen gleich mit ein. Kartoffelknödel schmecken in Scheiben gebraten und mit Ei oder Gulasch einfach wunderbar. Semmelknödel und andere passen gebraten sehr gut zu Süssem, wie Kompott. Serviettenknödel lassen sich in Scheiben schneiden und toasten! Oder man lässt die Knödel ganz und wärmt sie einfach wieder in reichlich heissem Wasser.

tml http://www. Swr. De/buffet/data/knoedel_1.pdf


Anmerkungen zum Rezept:
keine