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Wacholder (Juniperus communis L.)
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Synonyme:

pharm : Fructus Juniperi

Deutsch : Machandel, Kranawitt

Englisch : Juniper

Estnisch : Harilik kadakas

Finnisch : Kataja, Kotikataja

Französisch : Genevrier, Genievre

Isländisch : Einiber

Italienisch : Ginepro, Coccola di ginepro

Niederlaendisch: Jeneverbes

Norwegisch : Einer

Polnisch : Jalowiec pospolity

Russisch : Mozhzhevelnik

Schwedisch : En, Enbaer

Spanisch : Enebro, Cedro, Bayas de enebro, Junipero, Nebrina

Verwendeter Pflanzenteil: Die beerenartigen Zapfen.

Pflanzenfamilie: Cupressaceae (Zypressengewaechse).

Geruch und Geschmack:

Aromatisch mit süssen und terpenartigen Akzenten, ziemlich ähnlich dem südamerikanischen rosa Pfeffer. Siehe auch Süssholz über süsse Gewürze.

Inhaltsstoffe:

Ausser bis zu 33% Zucker und 10% Harz enthalten Wacholderzapfen ein ätherisches oel (0.2 bis 2%, abhängig von der Herkunft), das sich fast nur aus Monoterpenen zusammensetzt: 80% alpha- und beta-Pinen, 5% Terpen-4-ol, alpha-Terpineol, Borneol und Geraniol. Sesquiterpene (alpha- und beta-Cadinen) sind nur in Spuren enthalten.

Herkunft:

Etliche Arten der Gattung Juniperus wachsen in den gemässigten Breiten Europas und Asiens.

Etymologie:

Der lateinische Pflanzenname iuniperus liegt den heutigen Namen im Englischen, Französischen, Spanischen, Italienischen und anderen Sprachen Europas zugrunde. Sein Ursprung ist dunkel; vielleicht handelt es sich um ein Lehnwort aus dem Keltischen.

Das deutsche Wacholder (von dem Machandel nur eine Variante ist) enthält einen Stamm, der vielleicht mit wachsen zu tun hat, wahrscheinlicher aber von wickeln abgeleitet ist; die zugrundeliegende indoeuropäische Wurzel wäre dann Weg- "weben, knüpfen" (vgl. Englisch veil "Schleier", lateinisch velum "Segel"; im Deutschen verwandt ist Wachs). Wacholderzweige werden zum Flechten verwendet.

Das germanische Baumsuffix d(e)r taucht ausser in Wacholder auch in Flieder oder Holunder auf. Dahinter steht die indoeuropäische Wurzel Deru mit der Grundbedeutung "Baum, besonders Eiche" und der daraus abgeleiteten Bedeutung "stark, fest, verlässlich". Das ist eine sehr verbreitete Wurzel, von der kaum eine indoeuropäische Sprache frei ist: Gothisch triu "Baum", Sanskrit daru "Holzscheit; hoelzenes Gerät", griechisch drys "Baum, Eiche", altirisch daur "Eiche", russisch derevo "Baum", lettisch darva "Teer", weiters lateinisch durus "fest, stark", litauisch drutas "dick, fest" und englisch true "wahr". Im Deutschen finden wir unter anderem Teer, Trog, Truhe, treu und Trost.

Wacholder ist ein wichtiges Gewürz in vielen europäischen Küchen, besonders in den Alpenlaendern, wo er massenhaft vorkommt. Er ist das einzige Beispiel für ein Gewürz aus der Gruppe der Nadelhoelzer (coniferae), und auch eines der wenigen Gewürze aus gemässigtem bis kühlem Klima, wenngleich die besten Qualitäten aus Südeuropa stammen.

Wacholder wird viel in der traditionellen Küche Mitteleuropas verwendet, z.B. für die sueddeutsche Spezialität Sauerkraut. Dazu wird frisch geerntetes Kraut (Weisskohl) zusammen mit Gewürzen (Wacholder, Kümmel und optional einigen Lorbeerblättern) einer Milchsäuregärung unterzogen und dadurch haltbar gemacht. Der richtige Geschmack entwickelt sich in einem Reifeprozess, am besten im Laufe von Monaten in einem Holzfass. Sauerkraut kann sowohl roh (z.B. als Salat) gegessen werden als auch gekocht, etwa mit Speckwürfeln als Beilage oder als Füllung für Knödel.

Das Hauptanwendungsgebiet des Wacholders liegt allerdings bei Fleischgerichten; besonders für Wild ist er unentbehrlich. Er verträgt sich gut mit Pfeffer, Majoran und Lorbeerblättern oder auch -früchten. Wacholderbeeren, die eigentlich Zapfen sind, sollten unmittelbar vor der Verwendung zerdrückt werden.

Obwohl sie für gesunde Menschen als harmlos gelten, wird von Wacholderverwendung bei Personen mit Nierenschwäche und auch bei Schwangeren abgeraten.


Anmerkungen zum Rezept:
keine