Lexikon:
Petersilie
Ohne sie geht (fast) nichts in der Küche. Obligatorisch gehört sie zum Bund Suppengrün wie auch zum "Bouquet garni". Und ihre krause Variante verrichtet beim Garnieren kalter Platten ausgezeichnete Dienste. Zum Würzen freilich ist diese nur in Notfällen geeignet, weil ihr Geschmack lange nicht so ausgeprägt ist wie der der Blatt-Petersilie. Diese eignet sich - etwa in Form eines Petersilien-Flans - sogar für eine feine Beilage zu Wild oder einem Fisch-Gericht. Während die gehackten Blätter erst unmittelbar vor Ende der Garzeit an das betreffende Gericht kommen, lassen sich die Stengel von Beginn an in einer Suppe, einer Sauce oder einem Fond mitkochen. Da der Petersilie (genauer: dem in ihr enthaltenen Chlorophyll) der Ruf vorauseilt, die Ausdünstung von Knoblauch abzumildern, steht sie bei zahlreichen Freunden der Knolle hoch im Kurs.
   
Daß sie - im Übermaß genossen - Magenkrämpfe hervorruft, sei nur am Rande erwähnt; ebenso - der historischen Vollständigkeit halber -, daß sie bis hinein in die frühe Neuzeit (in Dosierungen, die keine Koch auch nur wagen würde) als Abtreibungs-Mittel Verwendung fand. Und daß sie - obgleich der Hausfrau liebstes Kraut - bei uns gar nicht vorkommt, sondern aus Persien stammt.