Das Menü des Monats: es stürmt im Weinkeller!

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Allerorts ist die Weinlese für dieses Jahr vorbei, nur für den Eiswein wartet man noch auf den ersten Frost. In den Weinkellern wird nun der Wein gegoren, und dieser Traubenmost, welcher gerade eben zu gären begonnen hat, wird in Österreich Sturm genannt. In anderen Gegenden spricht man auch von Federweisser, Suser oder Sauser (in der Schweiz, Südtirol, Südwestdeutschland), neuer Wein oder Bitzler (in der Pfalz), Bremser (in Franken) oder Krätzer oder Neuer Süsser.
Wird der Wein aus roten Trauben gewonnen, so bezeichnet man die Gärstufe als roter Sturm oder Federroter.
Der Sturm enhält neben ca. 4% Alkohol auch noch mehr oder weniger Zucker (jenachdem, ob die Gärung erst gestartet wurde, oder der Wein schon ausgegoren ist), Milchsäurebakterien, Hefezellen und die Vitamine B1 und B2. Aufgrund des Zuckergehaltes geht der Alkohol relativ rasch in die Blutbahn über, und nicht zu vergessen ist die positive Wirkung auf die Darmtätigkeit!
Meist wird der Sturm mit deftigem Essen kombiniert, so ist er das klassische Getränk zum Martinigansl. Gern wird er auch zu Zwiebelkuchen oder Maronen / Esskastanien gereicht.
Und vorsichtig ist geboten beim Anstossen, wer mit anderen gemütlich bei einem Gläschen Sturm zusammensitzt: denn wer PROST sagt, zahlt meist die nächste Runde, beim Sturm prostet man sich mit MAHLZEIT zu !!! |
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Die Rezepte (jeweils für 4 Personen):
Kastanien-Kürbis-Suppe
800 ml Hühnerbuillon
100 ml Rotwein
250 g Kastanien
300 g Kürbis
1 kleine Zwiebel
400 ml Hühnerbuillon
1 Prise Nelkenpulver
100 ml Rahm
Salz
Pfeffer
Für die Kastaniensuppe die Hälfte der Bouillon und Rotwein aufkochen und die Kastanien beifügen. Die Suppe zugedeckt etwa 20 Minuten
kochen lassen. Ein paar gekochte Kastanien für die Garnitur beiseite legen.
Gleichzeitig die Kürbissuppe zubereiten: Den Kürbis in Stücke
schneiden. Die Zwiebel schälen und fein hacken. Beide Zutaten in der
Butter während 2 - 3 Minuten andünsten. Die restliche Bouillon dazugiessen.
Die Suppe mit Nelkenpulver würzen und zugedeckt etwa 20 Minuten
kochen lassen, bis der Kürbis weich ist. Ein paar Kürbisstücke herausheben,
in Streifen schneiden und für die Garnitur beiseite legen.
Die beiden Suppen getrennt mit dem Stabmixer oder im Mixerglas
pürieren. Je die Hälfte des Rahms beifügen und die beiden Suppen
mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Zum Anrichten je eine Suppenkelle mit Kastanien- und Kürbissuppe
füllen und gleichzeitig in die vorgewärmten Suppenteller giessen,
so dass die Suppen möglichst nicht ineinanderlaufen. Mit den
Kastanien und Kürbisstreifen garnieren. Sofort servieren.
Federweisser-Quiche mit dreierlei Zwiebel
250 g Mehl
200 g Butter
etwas Wasser
Trockenerbsen zum Blindbacken
80 g frische Weissbrotbrösel
1/2 Teelöffel Thymianblättchen
250 g rote Zwiebel
250 g weisse Zwiebel
5 Frühlingszwiebel
30 g Butterschmalz
3 Knoblauchzehen
1/2 Chilischote
200 g Quark
250 ml Federweisser
3 Eier
2 Eigelbe
100 g Bergkäse, gerieben
Salz, Pfeffer, Muskat
Mehl, Butter und Salz mit etwas Wasser zu einem glatten Teig kneten.
Daraus eine Kugel formen, in Klarsichtfolie einwickeln und im
Kühlschrank etwa eine Stunde ruhen lassen.
Den Teig am besten zwischen
zwei Klarsichtfolien dünn ausrollen und in eine gefettete und bemehlte
Quicheform legen. Den Teig mit einer Gabel einstechen, mit Backpapier
belegen, mit Trockenerbsen auffüllen und im vorgeheizten Backofen bei
200 °C ca. 10 Min. backen. Anschliessend die Erbsen und das Papier
entfernen.
Die Weissbrotbrösel mit den Thymianblättchen vermengen und auf den
gebackenen Boden streuen. Die Zwiebeln schälen und in feine Ringe
schneiden. 30 g Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen und Zwiebeln,
Knoblauch und Chili darin goldbraun braten, in ein Sieb giessen und
abtropfen lassen. Die Frühlingszwiebeln putzen, waschen und in Ringe
schneiden. Mit den angebratenen Zwiebeln vermengen und auf den Boden
streuen.
Den Quark mit dem Federweisser, Eiern und Eigelben mit einem Stabmixer
glatt mixen und mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen.
Alles gut vermengen und auf die Quiche giessen. Den geriebenen
Bergkäse gleichmässig darüber streuen. Im vorgeheizten Backofen bei
210 °C ca. 35 Minuten backen.
selbstgemachtes Kastanienpüree
1000 g Kastanien, ungeschält
200 ml Milch
1 Vanilleschote
ca. 100 g Zucker
Salz
Kirschwasser
Die ungeschälten Kastanien werden mit einem scharfen Messer auf der rund gewölbten Seite eingeritzt und im Salzwasser zugedeckt 20 Minuten gekocht. Das Wasser abschütten und so heiss wie möglich die Schale und die braunen Häutchen entfernen.
Die Vanilleschote wird aufgeschlitzt und das Vanillemark vorschichtig herausgekratzt. Die Milch mit dem Mark und der Schote kurz aufkochen, mindestens 15 Minuten ohne zu kochen ziehen lassen und nochmals kurz aufkochen. Anschliessend die Vanilleschote entfernen.
Die Kastanien und den Zucker (nach Bedarf) beifügen und auf kleinem Feuer 2 bis 3 Minuten kochen lassen. Dann fein pürieren und auskühlen lassen.
Nach Belieben das das Kastanienpüree mit Kirschwasser parfümiert werden. Das Püree kann durch ein Passevite oder durch ein Sieb gestrichen werden, um Kastanienreis zu erhalten, oder als Creme für Torten verwendet werden.
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