_Info_ Die meisten werden Schwierigkeiten damit haben, beim Thema "Irak" an Essen zu denken, denn das Land ist dermassen assoziiert mit Krieg und Zerstörung, dass es schwer fällt, sich ein Alltagsleben vorzustellen. Das existiert natürlich, und das Essen spielt dabei eine Hauptrolle. Nach den langen Jahren des Embargos und der Kriegshandlungen gibt es im Irak wieder viele Waren, und auf unzähligen Märkten kaufen die Menschen täglich ein. Groesste Probleme aber haben die Iraker mit der Sicherheitslage und mit der Strom- und Wasserversorgung. Viele Nahrungsmittel werden zwar importiert, aber das Land ist eigentlich reich an Früchten und Getreide.

Im Süden des Irak wachsen Dattelbaeume, Reis, Orangen, Feigen, Granatäpfel. Im Norden ist eine ganz andere Vegetation, es gibt Obst- und Nussbaeume, Oliven und Getreide. Diese Unterschiede prägen auch die Küche.

Ein Gericht, das im ganzen Land beliebt ist, heisst Kiyma, ein leckerer Eintopf aus gewürztem Hackfleisch und Kichererbsen.

Baharat ist die Gewürzmischung der arabischen Küche, bestehend aus scharfen und süssaromatischen Teilen: Chili oder Pfeffer, Nelken, Muskat, Zimt sind darin immer enthalten, dazu kommen Piment, Kreuzkümmel, Koriander, Kardamom, Ingwer und andere Zutaten. Die Mischungen sind immer unterschiedlich, je nach Familientradition und Geschmack.

Getrocknete Limetten, Loomi, werden in Salzwasser gekocht und anschliessend in der Sonne getrocknet. Dadurch entwickeln sie einen strengen Duft und ein erfrischend säuerliches Aroma. Sie prägen viele irakische Gerichte, und in Wasser aufgekocht ergeben sie einen beliebten Tee.

Baharat und Loomi kann man in persischen Lebensmittelgeschäften kaufen, eventuell auch in manchen Asia-Märkten.

Kichererbsen enthalten rund 20 % Eiweiss, 40 % Kohlenhydrate und etwa 12 % Ballaststoffe, viel Lysin, Vitamin B1, B6 und Folsäure.

Der Mineralstoffgehalt an Magnesium, Eisen und Zink ist hoch.

_Zubereitung_ Die fein gehackte Zwiebel in Öl unter Ruehen scharf anbraten. Das Hackfleisch dazu geben, gut vermischen und zerkleinern.

Wenn das Fleisch rundherum braun ist, die Gewürze dazu geben und sehr gründlich einarbeiten, das ist entscheidend für das Gelingen des Gerichts. Kein Fleisch nimmt Gewürze besser auf als Hackfleisch, aber nur durch stetiges Rühren werden die Aromen darin gut verteilt.

Ein Glas Wasser zum Fleisch geben, reichlich salzen und pfeffern nach Geschmack. Das Limettenpulver hinzugeben und gründlich verteilen. Das Fleisch zugedeckt köcheln lassen.

Das Tomatenpüree in das Fleisch einarbeiten.

Die Kichererbsen abtropfen lassen und waschen. Mit einem Kartoffelstampfer oder einem Pürierstab bearbeiten, und das Püreee mit dem Fleisch sehr gründlich vermischen. Mit so viel Wasser auffüllen, dass ein dünnflüssiger Brei entsteht.

Zugedeckt etwa eine halbe Stunde bei geringer Hitze garen.

Vorsicht: Wenn die Hitze zu gross ist, brennen Kichererbsen leicht an! Eventuell noch etwas Wasser dazu geben.

Kiyma ist wie eine dicke Sosse und wird mit Reis gegessen. Dazu passen Joghurt und /oder ein gemischter Salat.

Literaturempfehlungen: Gohary/Lagunaoui.

"Arabisch kochen. Gerichte und ihre Geschichte" Werkstatt Verlag,

Rosina-Fawzina Al Rawi.

Zwischen Tisch und Diwan.

Irakischer Eintopf aus gewürztem Hackfleisch und Kichererbsen

k. Pdf