Ob Fertigmüsli oder eigene Mischung, für uns steht der Begriff "Müsli" für gesunde Ernährung schlechthin. Die Industrie nutzt diese Image und produziert immer wieder neue Müsli Produkte, denn "wer morgens kraftvoll zubeisst, ist erfolgreich im Alltag"! Aber Müsli ist nicht gleich Müsli, da steckt unterschiedlich viel drin! _Unterschied zwischen Müsli und Cerealien_ Der Begriff Cerealien stammt aus dem Englischen "cereals", der Oberbegriff für ballaststoffreiche Getreideformen, die Bestandteile von Müslis oder Cornflakes sind. Als "Cerealien" klingen Haferflocken und diverse Körner einfach interessanter. Der Name der Göttin für Ackerbau ist "Ceres" .
_Ist ein Müsli wirklich so gesund wie man immer glaubt?_ Ja, denn Müsli besteht aus Vollkorngetreide, d. H. Schale und Keimling des Getreidekorns bleiben erhalten und somit die wertvollen Inhaltsstoffe. Getreideprodukte tragen nur mit minimalen 3% zu unserem Fettkonto bei. Zusätzlich liefert Getreide viele Ballaststoffe, reichlich B-Vitamine, Magnesium und Eisen. Der hohe Ballastanteil bietet bessere Sättigung, so dass wir nicht gleich wieder hungrig sind. Das Vollkorn ist ein komplexes Kohlenhydrat, d. H. es wird langsam aufgespalten und lässt den Blutzuckerspiegel langsam ansteigen, was natürlich für Diabetiker günstig ist.
Haferlocken veranlassen z.B. den Körper, das Glückshormon Serotonin auszuschütten.
Sowohl Nüsse und Samen sind mit 500 bis 700 Kalorien pro 100 Gramm und vielen Vitaminen (Vit. E) und Mineralstoffen und Spurenelementen sehr reichhaltige Kraftpakete. Trockenobst, wie Rosinen, sind durch die wertvollen, konzentrierten Inhaltsstoffe eine weiter Bereicherung für unsere Gesundheit.
_Aus was besteht denn das echte Müsli?_ Das klassische Müsli ist ein Frischkornbrei, d. H. es werden Körner verschiedener Getreidearten frisch gemahlen und über Nacht eingeweicht. Der Schweizer Arzt Dr. Bircher-Benner raspelte vor 100 Jahren einen Apfel samt Schale und Kerngehäuse, gab dazu einen El Haferflocken, drei El Wasser, Saft einer halben Zitrone und einen El gezuckerte Kondensmilch, sicher ein Widerspruch zur heutigen Forderung nach Naturbelassenheit. Durch das Einweichen schliessen Enzyme die Körner auf und machen sie besser verdaulich.
_Was steckt in den beliebtesten Fertigmüslis?_ Inzwischen stehen mehr als 30 Fertigprodukte und Mischungen in den Regalen unserer Supermärkte. Dabei gibt es enorme Unterschiede, sowohl im Preis als auch in der Qualität. Leider enthalten sehr viele Fertigprodukte viel zu viel Zucker. Das Getreide ist leider meistens in Flockenform oder in einer noch weiter verarbeiteten Form enthalten. Cornflakes sind getoastete Maisflocken mit viel Zucker und wenig Ballaststoff. Vitamine und Mineralien werden zugesetzt.
Sind Nüsse oder noch dazu Schokostückchen im Fertigprodukt, kann das Frühstück in eine wahre Kalorienbombe ausarten, denn der Fettgehalt ist oft sehr hoch. Je mehr Getreidesorten in einem Müsli enthalten sind, desto besser, und je eher eine Bestandteil in der Auflistung der Zutaten auftaucht, desto mehr ist davon enthalten.
_Vergleich von verschiedenen ausgewählten Fertigprodukten mit Angaben zu Kaloriengehalt, Fett und Zucker_ Knuspermüsli Classic pro 100g: 454 kcal; 18g Fett; 4, 5g Ballaststoff.
Knuspermüsli Schoko pro 100g: 457 kcal; 21g Fett; 6, 0g Ballaststoff.
Cornflakes pro 100g: 367 kcal;0, 6g Fett; 2, 9g Ballaststoff.
Rice Crispies pro 100g: 375 kcal; 1, 0g Fett; 1, 4g Ballaststoff. Toppas pro 100g: 339 kcal; 1, 5 g Fett; 9, 0 g Ballaststoff.
Biomuesli ohne Zucker pro 100g:338 kcal; 5, 9g Fett; 10, 0 g Ballaststoff.
Nougat Bits (Aldi) pro 100g: 472 kcal; 19, 1g Fett.
_Wie gross ist denn die empfohlene Menge von diversen Frühstückscerealien?_ Empfohlen wird allgemein eine Menge von 30-40 Gramm von diversen Fertigmüslis. Es kommt dann noch das Milchprodukt in Form von Milch, Joghurt oder Quark dazu, für das 125-150 ml gerechnet werden. Werden nur reine Haferflocken gegessen, kann man die Portion natürlich erhöhen.
_Was kann ich denn als Alternative zu den Fertigmischungen frühstücken? Es soll ja morgens auch schnell gehen_ Je mehr Getreidesorten in das Müsli gemischt werden, desto gesünder. Leckere Abwechslung bringen Dinkel, aufgepuffter Reis oder Amaranth, mit einem ausgeprägten nussigen Geschmack. Die Körner mit einer Getreidemühle morgens frisch zu schroten, dafür reicht für viele von uns die Zeit nicht, aber man kann sich immer wieder seine eigenen Mischungen nach seinen Vorlieben im voraus zusammenstellen. Getrocknete Waldbeeren, Datteln oder Bananen und verschiedene Nüsse, Sonnenblumen- oder Kürbiskerne setzen geschmackliche Akzente und sind ernaehrungsphysiologisch gut.
Besonders knusprig wird so eine Mischung, wenn man sie für 10-15 Minuten im Backofen röstet, sozusagen eine Knuspermischung, denn dann kommen die Aromen und Geschmacksstoffe so richtig heraus. Die Trockenfrüchte erst nach dem Rösten untermischen, da sie leicht verbrennen. Die Schokoladenliebhaber können sich Schokostückchen- oder Streusel untermischen.
_Zubereitung und Lagerung_ Bei Fertigmüslimischungen sind die Nüsse leider oft ranzig und auch den Getreideflocken kann ein muffiger Geschmack anhaften.
Schauen sie unbedingt auf das Mindesthaltbarkeitsdatum und ziehen sie ein vakuumverpacktes Produkt vor. Bewahren sie ihr Müsli fest verschlossen und kühl auf, die Nüsse können eingefroren werden.
Rezepte: Müslimischung Müsliriegel
html
|