Rhabarber ist im Kochtopf ein launisches Produkt: Zunächst zeigt er sich störrisch und hart, aber im nächsten Augenblick bereits können sich die Stangen faserig aufgelöst haben. Oft beginnen die Stücke am Topfboden bereits zu zerfallen, während die oben liegenden noch roh und fest sind. Natürlich schmeckt verkochter Rhabarber längst nicht so gut, ausserdem sieht er dann nicht mehr schön aus. Deshalb hier ein Trick, wie er am besten gelingt.
Den Rhabarber putzen und - wenn nötig - schälen. In möglichst gleich grosse, etwa 3 Zentimeter lange Stücke schneiden. Es sieht hübsch aus, wenn man die Stücke sehr schräg schneidet, so dass sie wie Rhomben oder Rauten wirken.
Dicht nebeneinander in eine ofenfeste Form setzen. Dazwischen die Gewürze verteilen: die abgeriebene Zitronenschale, Zitronensaft, den Zucker, Zimt und Vanillezucker.
Die Form in den kalten Backofen stellen, ihn auf 200 °C einstellen. Den Ofen, sobald er diese Temperatur erreicht hat, ausschalten. In der jetzt nachlassenden Hitze kann der empfindliche Rhabarber nachziehen, wird schliesslich butterzart und behält trotzdem seine Form. Das Rhabarberkompott möglichst in der Form lassen - die Stücke zerfallen leicht, sobald man sie umbetten möchte. Bis zum Servieren kalt stellen.
Rhabarberkompott schmeckt entweder pur oder - noch besser - auf griechischem Joghurt. Dieser muss kaum zusätzlich gewürzt werden, seine Milde gibt dem süssen und zugleich säuerlichen Kompott einen wunderbaren Ausgleich. Besonders pfiffig: Joghurt und Kompott abwechselnd in ein hohes Glas schichten, zum Beispiel in ein Kölschglas. Einen langstieligen Löffel dazu servieren, mit dem man bequem bis auf den Grund gelangt. Dekoriert wird das Dessert mit Minzeblättchen.
Getränk: Dazu trinken wir einen Prosecco, der noch auf der Hefe abgefüllt wurde - das gibt ihm mehr Charakter und Geschmack. Er ist dann zwar trüb im Glas, bringt aber eine würzige Frische.
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