_Feigen_ Die Feige zählt zu den ältesten Pflanzen der Menschheit. Zurecht könnte man sie "biblisch" nennen. In vielen Mythen und Geschichten spielen Feigen eine Rolle und in der Bibel finden wir den Feigenbaum im Garten Eden. Es sollen Feigenblätter gewesen sein, die Adam und Eva als Bekleidung dienten und auf vielen historischen Gemälden finden wir das "Feigenblättchen" an "ganz bestimmten Stellen". Die Feige steht für Sinnlichkeit, Lust und Liebe, aber auch für Gesundheit und kulinarischen Feingeschmack. Der älteste Feigenbaum soll in einem sizilianischen Garten stehen.
Wenn man den Weg der Feige zurückverfolgt, landet man mit dem Finger etwa auf der Stelle von Kleinasien auf dem Globus. Das Land dort ist felsig und trocken, das Wetter sonnig und heiss. Also geradeso, wie es genügsame Feigenbäume lieben.
* Anbaugebiete Feigen werden auf Grund ihrer Wachstumsbedingungen in den meisten Mittelmeerländern angebaut, dort, wo sie bereits seit Jahrtausenden als Nahrungs- und Genussmittel gelten. Auch in Australien und Kalifornien findet man Feigenplantagen. Die Feigen, die wir in Deutschland kaufen, stammen zumeist aus der Türkei oder Italien. Vielleicht aufgrund der Klimaveränderung gedeihen auch in Deutschland mehr und mehr Feigenbäume. Besonders in Süddeutschland, z. B. in Neustadt an der Weinstrasse.
* Sortenvielfalt Es soll über 150 verschiedene Sorten von Feigen geben, aber im Handel finden wir nur wenige. Was der Obst- und Gemüsehändler anbietet, ist nach Farbe und Herkunft unterschieden. Die grünen Feigen kommen aus Italien. Sie sind leicht saftig und ihre Schale ist dünn. Feigen aus der Türkei haben eine violette Schale und dunkelrotes Fruchtfleisch. Sie sind saftiger und süsser als grüne Feigen.
* Wann ist die Feige reif? Kurz gesagt: wenn sie birnenförmig oder rundlich ist. Was die Farbe angeht, so kann diese zwischen grün, weiss, goldgelb, braun, rot und violett changieren. Das Fruchtfleisch der Feige ist hellrosa bis dunkelrot mit kleinen Samenkernen. Feigen sind sehr fleischig und schmecken ausgesprochen süss. Frische Feigen werden vorsichtig gewaschen und ganz leicht abgetupft, denn ihre Schale ist sehr weich und empfindlich. Sie wird übrigens mitgegessen! * Lagerung Reife Feigen schmecken am besten frisch! Im Kühlschrank halten sie sich bis zu drei Tage. Für den Verzehr sollten die Feigen Zimmertemperatur haben, denn dann ist ihr Aroma am besten. Zu früh gepflückte Feigen reifen bei Zimmertemperatur noch nach, schmecken aber nicht so gut, wie die zum besten Zeitpunkt geernteten.
* Gesundheit Feigen haben einen hohen Kohlenhydrat- und Fruchtzuckergehalt. Sie sind energiereicher als andere Früchte, haben aber einen hohen Ballaststoffwert (das spürt man besonders schnell bei frischen oder getrockneten Feigen, die gerne gegen Darmträgheit eingesetzt werden. 2-3 frische Feigen wirken bereits!). Es finden sich in der Frucht Mineralstoffe wie Calcium, Kalium, ausserdem B-Vitamine. Der Energiegehalt von getrockneten Feigen ist höher als der von frischen, da sie weniger Wasser beinhalten. Auch der Gehalt an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen liegt zwei- bis dreimal höher. Vitamin C findet sich hingegen kaum, denn dieses Vitamin ist sehr empfindlich und baut sich beim Trocknen ab. Getrocknete Feigen werden in der Küche des Mittleren Ostens oft in Geflügel und Wildgerichten verarbeitet. In Deutschland sind getrocknete Feigen fester Bestandteil von Früchtebroten.
_Pfirsiche_ Die Gelehrten streiten sich: kommt der Pfirsich nun aus Persien, denn sein botanischer Name lautet "prunus persica" (persische Pflaume) oder doch aus China, wie andere behaupten? Dort heisst es, hätte man die Frucht bereits vor über 4.000 Jahren kultiviert.
Über Persien kam der Pfirsich dann nach Griechenland und weiter in das römischen Imperiums. Die Römer nannten ihn lateinisch "Persicum", was etwa "persischer Apfel" heissen könnte. Bei uns kennt man den Pfirsich etwa seit dem Mittelalter. In dieser Zeit wurde er als Heilmittel empfohlen.
Wie auch immer, es lässt sich nicht ganz genau sagen, deswegen halten wir einfach fest: Pfirsiche gehören zum Steinobst und schmecken gut! Sie sind durch saftiges Fruchtfleisch und eine samtweiche "Pfirsichhaut" gekennzeichnet. Frisch und kühl schmecken Pfirsiche am besten! Zwar gibt es auch warme Rezepte mit Pfirsich, aber beim Garen verliert die Frucht etwas an Geschmack. Deswegen wird der Pfirsich für Marmeladen und süsse Aufstriche gerne mit anderen Früchten gemischt.
* Anbau Pfirsiche werden in all den Ländern angebaut, die ein warmes, gemässigtes Klima haben, wie wir es auch in subtropischen Gebieten finden. Die europäischen Anbauländer sind: Griechenland, Spanien und Italien. Weiter auf der Erdkugel: Kalifornien, Südamerika, Argentinien, Chile, Südafrika und Australien. Da Pfirsiche viel Sonne für die Reifung brauchen - Frost schädigt! - gedeihen sie in Deutschland nur in günstigen Lagen.
* Sorten Es gibt Früchte mit schwacher, samtartiger Behaarung und Pfirsiche mit glatter Haut, die wir Nektarinen nennen. Das Fruchtfleisch kann weiss, gelb oder rot sein.
Weiter unterscheidet man in Früchte mit schlechter Steinlöslichkeit "clingstone" und leicht herauslösbarem Stein "freestone".
Am besten schmecken alle Sorten, wenn die Früchte am Baum ausreifen durften. Vollreife Pfirsiche müssen sehr vorsichtig gepflückt und transportiert werden. Die im Handel angebotenen Pfirsiche sind oft härter, aber den Geschmack und die Güteklasse von voll ausgereiften Pfirsichen erreichen diese Früchte nicht. Importierte Pfirsiche werden in der Regel sogar grün geerntet. Sie reifen während der Reise und dann bei uns in Deutschland nach. Das volle Aroma von reif geernteten Obst, wie wir es auch von heimischen Früchten kennen, erreichen diese Früchte nicht.
* Gesundheit Wie bei vielen anderen Früchten auch, sitzt das Beste direkt unter der Schale: Neben Vitamin A (Retinol) und Vitamin C enthält die Frucht auch Vitamine des B-Komplexes. An Mineralstoffen finden wir Kalium und Eisen.
* Einkauf Vollreife, weiche Pfirsiche, die leicht duften, schmecken wunderbar, lassen sich aber nicht lange lagern. Ihre Haltbarkeit ist auf ein bis zwei Tage begrenzt. Deswegen reife Pfirsiche am besten gleich geniessen. Im Kühlschrank ist für die Früchte der beste Platz das Gemüsefach, es kann aber sein, dass sie hier mit der Zeit (besser nicht länger als zwei Tage) etwas trocken werden.
Die Farbe der Haut sagt nichts über die Reife oder Qualität eines Pfirsichs aus, sondern gibt nur Hinweise auf die Sorte.
Pfirsiche wollen auch beim Einkauf behutsam behandelt werden. Das heisst: sanft in den Einkaufskorb legen, denn sie sind sehr druckempfindlich.
_Melonen_ Melonen gehören zur Familie der Kürbisgewächse, zu der auch Gurken und Zucchini gehören. Sie wachsen an kriechenden Ranken. Botanisch betrachtet sind Melonen gar kein Obst, sondern man bezeichnet sie eher als Fruchtgemüse.
Es gibt zwei Sorten:
1.) Wassermelone 2.) Zuckermelone * Wassermelone Diese Melone ist fast kugelrund und hat eine leuchtend grüne glatte Schale. Sie wird besonders gerne in den Sommermonaten verspeist, denn ihr Fruchtfleisch stillt auf leichte Weise den Hunger und gleichzeitig ist sie ein Durstlöscher der wunderbarsten Art. Das sehr saftige rote Fruchtfleisch hat einen mildsüssen Geschmack und viele dunkelbraunen Kerne, die essbar sind. Wassermelonen mit einer goldenen Schale haben einen ebensolches Fruchtfleisch. Wassermelonen schmecken am besten, wenn sie gekühlt sind! * Zuckermelone Honigmelone: Diese Melone hat eine längliche Form und eine zitronengelbe Schale.
Reife Früchte duften aromatisch, das Fruchtfleisch schmeckt honigsüss.
Kantalup-Melone: Die italienische Stadt Cantalupo stand Pate für diesen Namen. Die Melone wurde hier, etwa um 1700, auf päpstlichem Grund und Boden angebaut und ist bis heute bekannt. Ihr Fruchtfleisch ist orangegelb, schmeckt würzig und passt sehr gut zu geräuchertem Fleisch. Die Melone hat eine rauhe, hellgrüne oder goldene Schale.
Netzmelone: Diese Melone ist rund oder oval und ihre Schale ist netzartig strukturiert. Ihr Fruchtfleisch ist, je nach Sorte, orangerosa oder blassgrün. Sie schmeckt aromatisch und süss. Häufig werden Netzmelonen in Treibhäusern angebaut.
Galiamelone: Eine Variante der Netzmelone. Sie ist hocharomatisch und stammt aus Israel. Diese Melone ist ebenfalls rund und trägt wie die Netzmelone auf der Schale auch ein feines, netzförmiges Muster.
Wenn die Frucht reift, färbt sich die grüne Schale goldfarben. Das Fleisch ist grün und saftig.
* Wann ist die Melone reif? Wird sie geschüttelt, in der Hand gewogen oder besser an ihr gerochen? Es gibt verschiedenste Methoden und "Geheimweisheiten", wie man den Reifegrad einer Melone erkennt. Auf jeden Fall sollte die Melone im Verhältnis zu ihrer Grösse schwer sein, die Schale unbeschädigt und es dürfen keine weichen oder feuchten Stellen zu sehen sein.
Um die Reife festzustellen, kann man bei dem Kauf einer Wassermelone mit dem Fingerknöchel gegen die Schale klopfen. Klingt es dumpf, so ist dies ein Zeichen dafür, dass die Melone einen hohen Wassergehalt hat und reif ist.
Beim Kauf einer Zuckermelone ist es hilfreich, sich das Stielende der Frucht zu betrachten. Es sollte ein wenig weich sein. Dann der Schnuppertest! Am Stielende riechen: Stroemt ein feiner, angenehmer Melonengeruch aus, so ist die Melone gerade reif für den Verzehr.
* Lagerung Bei kühlen Temperaturen können Sie die ganzen Früchte je nach Reifegrad noch bis zu zwei Wochen lagern. Melonen sollten allerdings separat aufbewahrt werden, denn die reifen Früchte produzieren Äthylengas, welches die Reifung anderer Früchte und Gemüse beschleunigt.
Angeschnittene Melonen mit Kernen in Frischhaltefolie hüllen, damit sie nicht austrocknen oder Fremdgerüche annehmen und bald verzehren.
* Gesundheit Melonen sind ein leichtes Nahrungsmittel. Sie enthalten viel Frucht, viel Saft und haben wenig Kalorien, deswegen sind besonders die Wassermelonen als Schlankmacher beliebt. Sie haben etwas Vitamin C und Kalium und wirken entwässernd. Zuckermelonen sind etwas energiereicher und enthalten drei Mal mehr an Vitaminen und Mineralstoffen. Je intensiver orangefarben das Fleisch, desto mehr ist Beta-Carotin enthalten.
tml
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