_Allgemein_ Die Blau- oder Heidelbeeren (lat: Myrtilli fructus) gehören zur grossen Familie der Erikagewächse (Ericaceae). Viele mundartliche Synonyme zeigen, dass die sommergrüne, buschige Pflanze mit ihren dunkelblauen, fast schwarzen Beeren, weit verbreitet ist: So heisst sie beispielsweise Bickbeere, Krackbeere, Mostbeere, Schwarzbeere, Taubeere und auch Heilbeere. Letztere Name sagt schon viel über die grundsätzliche Heilkraft der Blaubeeren. Die Blaubeere ist auf der ganzen Welt verbreitet - man findet sie in der gesamten kalten und gemässigt kalten nördlichen Hemisphäre. Das Verbreitungsgebiet in Europa beginnt im Westen in den Pyrenäen, reicht bis zu den Alpen im Süden und umfasst sämtliche nördlich davon gelegenen Regionen.

Im Osten wachsen die widerstandsfähigen Beerensträucher bis Ost-Sibirien, dringen im Süden bis in den Kaukasus und in die zentralasiatischen Gebirge. In Amerika findet man die Blaubeere von Kanada bis zu den südlichen Rocky Mountains.

Die Beere selbst ist blau-schwarz gefärbt, 3 bis 6 mm gross, ihr Geschmack ist angenehm süsssauer und leicht zusammenziehend. Nur wenige Beeren genügen, um den Mundraum mit Zunge und Speichel dunkelrot zu färben. Dafür verantwortlich sind die Anthocyane, die Rot-Farbstoffe in den entsprechenden Beeren (z.B. auch dunkle Trauben). Die Kulturheidelbeere hat diese vielen Farbstoffe mit grosser gesundheitlicher Wirkung nicht mehr. Ihr Fruchtfleisch ist weiss-grünlich, sie ist viel grösser (oft weit über 1 cm!) und es gibt sie in unterschiedlichen Geschmacksausprägungen (süsser oder säuerlicher, herber oder weniger herb, an Wildheidelbeeren meist nur noch erinnernd).

_Heilkraft der Heidelbeeren_ Heidelbeeren enthalten nicht nur einen hohen Anteil an Anthocyanen, sondern auch viele Vitamine (Vitamin C, Provitamin A, Vitamin B-Komplex), Mineralstoffe und Spurenelemente (Eisen, Kalzium Kalium , Chrom, Zink, Kupfer, Mangan, Natrium, Phosphor). Dazu kommen die sekundären Pflanzenstoffe wie Anthocyane (Farbstoff, stärkt Immunabwehr, Radikalenfänger, Gefässschutz), Myrtillin B (Farbstoff, vermutlich antidiabetisch), Bio-Flavonoide (Gelbfarbstoff, Herz-Kreislauf-Schutz, Krampf lösend, Gefässschutz). Vor allem der hohe Anteil an Gerbsäuren macht die Heilkraft der Heidelbeere aus. Die Gerbstoffe sind an bestimmte Zucker gebunden, die erst im alkalischen Bereich des Darm aufgelöst werden und so den Magen nicht reizen. Daher auch die gute Wirkung bei allen möglichen entzündlichen Erkrankungen des Darms wie Durchfall, Magen-Darm-Probleme, Hämorrhoiden, Mundraum- oder Zahnfleischentzündungen, Harnwegsentzündungen, Verbrennungen oder entzündlichen Hautproblemen. Die Gerbsäuren haben eine adstringierende, also zusammenziehende Wirkung und sind ausserdem keimtötend.

Auch bei starker Beanspruchung der Augen (Nachtfahrten, Bildschirmarbeit) wirken die Beeren (als Kapseln im Reformhaus). Verantwortlich sind hier die Bio-Flavonoide, Beta-Carotin, einige B-Vitamine, Chrom und Zink). Wer die Heidelbeere zu Heilzwecken einsetzen möchte, sollte nur auf getrocknete Arzneimittelqualität aus dem Kräuterladen oder der Apotheke zurückgreifen. Angeblich haben, laut einer amerikanischen Studie, auch die Kulturheidelbeeren u. A eine antioxidative (z.B. Krebs schützende) Wirkung, aber da der Grossteil der Farbstoffe weggezüchtet wurde, ist von vornherein klar, dass der Grossteil der Anthocyane fehlt.

_Heil-Rezepte (nur Beispiele)_ * Mundschleimhaut- oder Zahnfleischentzündungen: Man zerkaut einige getrocknete Beeren, die Entzündungen gehen rasch zurück.

* Heidelbeertinktur bei Ekzemen, Bartflechte, schlecht heilenden, brandigen Geschwüren bspw. Bei Zuckerkranken: 125 getrocknete Heidelbeeren auf 3/4 Liter Branntwein, vier Wochen ziehen lassen, abseihen. Die Tinktur hält sich jahrelang.

Auch als wässerige Tinktur möglich: 3-4 El getrocknete Beeren in 1/2 Liter kaltem Wasser 3 bis 4 Stunden ziehen lassen. Den Auszug aufkochen und 30 Minuten leicht köcheln lassen. Durch Sieb passieren und abkühlen lassen.

Auch Babys mit Durchfall vertragen problemlos etwas wässerigen Auszug leicht angewärmt.

* Bei allgemeiner Schwäche, Bronchialerkrankungen, Appetitmangel: Heidelbeersaft mit Honig: 1 Teil Heidelbeeren, 2 Teile Wasser, 2-4 El Bienenhonig. Wasser mit Heidelbeeren bei schwacher Hitze aufkochen, Beeren mit Gabel zerdrücken. Mit Honig süssen und nochmals leicht aufkochen. Durch ein Sieb filtern.

* Naschkatzenrezept: Heidelbeeren eigenen sich hervorragend für alle möglichen süssen Rezepte für Quarkspeisen, Kuchen, Torten u. Ae.

* Blaubeerauflauf: => extra Rezept _Beratung_ Ernährungsberaterinnen, Ärzte oder HeilpraktikerInnen, die im Zweifelsfall um Rat gefragt werden, sollten sich sehr gut mit Ernährungfragen auskennen, was keine Selbstverständlichkeit ist! Gleiches gilt für Apotheken oder Kräuterhandlungen.

In Filialen von Kräuter Kühne (Hauptsitz Berlin, Tel: 030-795 20 11/12) ist eine allgemeine Beratung in der Regel selbstverständlich (im Beitrag: Saarlandstr. 60, 44139 Dortmund, Tel: 0231-14 80 02) _Blaubeerhoefe (zum Kaufen oder selber pflücken)_ * Familie Badenhop (im Beitrag) Hauptstr. 35 29690 Grethem Tel: 05164-9 14 20 Kilo: 2, 80 Euro; Ladenpreis 2-Kilo-Korb: 9, - Euro; Saft: 3, 30 Euro (Bio-Anbau) * Franz Pohlmann Kasewinkel 12 48157 Münster Tel: 0251-325201 (Pflückadresse: Handorfer Str. 100/103) Kilo: 4, 50 Euro (Bio-Anbau).

_Literatur_ * "Natürlich gesund mit der Heidelbeere" Dr. Med. Hanspeter Hemgesberg midena-Verlag 7 Euro * "Nutze die Heilkraft unserer Nahrung" Ernst Schneider (nur noch im Antiquariat) * "Das grosse Buch vom Obst" Teubner Edition Isbn: 3-7742-0769-0 _Weitere Informationen_ * Service Gesundheit & Fitness Archiv

Blaubeergarten http://www. Blaubeergarten. De * Bund Deutscher Heidelbeeranbauer http://www. Bund-deutscher-heidelbeeranbauer. De * Infos Inhaltsstoffe http://www. Pharmakobotanik. De