Lateinischer Name: Tussila farfara
_Standort_ Der Huflattich ist in Europa, Westasien, Nordafrika und Amerika zu Hause. Er wächst wild auf Schutthalden, an Ufern, in Kiesgruben und selbst auf Bahndämmen, an Böschungen und Strassenrändern. Die Bauern mögen ihn nicht besonders; für sie ist er ein Ackerunkraut.
Er wird zwischen 5 cm und 20 cm hoch.
Huflattich ist eine der ersten wildbluehenden Frühjahrspflanzen.
Schon Ende Februar, also lange bevor der Löwenzahn seine gelben Blüten hervorbringt, erscheinen die geschuppten Blütenstiele mit den schönen, hellgelben Blütenständen. Jeder Blütenstängel trägt nur eine Blüte. Sie sind sehr nektarreich und locken im Frühjahr die ersten Bienen und Fliegen an, die diesen Fruehblueher bestäuben. Nachts sind die Blütenköpfchen nach unten geneigt. Bei kaltem Wetter öffnen sie sich nicht, auch bei Regen bleiben sie geschlossen.
Nach dem Verblühen Ende April vertrocknen die Blütenstände schnell und verschwinden. Übrig bleiben die grossen langgestielten herzförmigen Blätter, von manchmal "Wilder Rhabarber" genannt. Bis zu 30 cm breit können die Blätter werden. Die Unterseite ist graufilzig.
_Wissenswertes_ Seit langer Zeit ist der Huflattich als Hustenmittel bekannt.
Zahlreiche griechische und römische Wissenschaftler weisen darauf hin. Auch sein botanischer Name "Tussilago" besagt das: "tussis" bedeutet "Husten" und "agere" ist "vertreiben". "Tussilago" sagt also "Ich vertreibe den Husten".
Die nach Honig riechenden Blüten sammelt man im März und April, die dunkelgrünen Blätter von Mai bis Juni. Sie dürfen nicht gewaschen werden, da sie sonst einen guten Teil des heilsamen Schleimes verlieren.
Im Mittelalter nannten die Menschen den Huflattich: "Filius ante patrem" d. H. "der Sohn vor dem Vater" und meint die besondere Eigenart des Huflattichs, zu blühen, bevor die Blätter kommen.
Und diese Blätter haben ihren deutschen Namen verdient, denn sie sind hufeisenförmig. Im Frühjahr fühlen sie sich weich an, denn beide Seiten sind von einem weisslichen Filz überzogen: womit wir wieder bei dem lateinischen Namen sind: farfara nimmt darauf Bezug, von farina = mehl.
_Tipp_ Die nach Honig riechenden Blüten sammelt man im März und April, die hellgrünen Blätter von Mai bis Juni. Später werden die Blätter dunkler und schmecken nicht mehr.
Beim Sammeln sollten sie darauf achten, die Blätter nicht am bevorzugten Standort des Huflattichs zu pflücken, den starkbefahrenen Strassen, sondern besser am Rand eines steinigen Ackers oder vielleicht an einer neugebauten aber noch nicht befahrenen Strasse.
_Gesundheitsrisiko_ Huflattich ist als krebserregend, Leber und Nieren schädigend in Verruf geraten, weil er Pyrrolizidinalkaloide enthält. Allerdings wurden diese Stoffe bisher in rund 300 Pflanzen gefunden, darunter in so gebräuchlichen wie Borretsch. Sicher ist Vorsicht geboten, wenn man täglich grosse Mengen davon zu sich nimmt. Aber gelegentlich ein Huflattich-Tee oder ein Huflattich Gericht sind bedenkenlos. Wie so oft ist die Dosis ausschlaggebend. Ein Apfelkern enthält zum Beispiel die extrem giftige Blausäure. Trotzdem fällt man nicht gleich um, wenn man mal einige Kerne verschluckt. Und auch die angeblich giftigen Vogelbeeren sind nur dann tödlich, wenn man es schafft davon auf einmal einen Zentner davon roh zu verspeisen.
In diesen Mengen genossen werden auch andere Nahrungsmittel zu einem ernsten Gesundheitsrisiko.
Rezept: Huflattich-Zwiebeltarte mit gebratenen Garnelen und Kirschtomaten
flattich/
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