Auf die Herstellung von Joghurt ist man wohl eher durch Zufall gekommen - eine Feststellung, die auch für viele andere menschliche Nahrungsmittel gilt: Etwas Milch, die einige Tage unbemerkt gestanden hatte, war durch Bakterien, wie sie überall in der Umgebung vorhanden sind, zu erfrischendem, säuerlich schmeckendem , angedicktem Joghurt vergoren worden. Irgendwann lernte man, sich durch das Impfen von frischer Milch mit dem fertigen Produkt von solchen Zufällen frei zu machen. Ob es die Türken waren, die zuerst Joghurt herstellten, wissen wir natürlich nicht. Unser Name Joghurt jedenfalls kommt von türkisch "yoghurmak", das mit "verdicken" zu übersetzen ist.
Erhitzen Sie die Milch unter häufigem Rühren, bis sich am Topfrand kleine Bläschen zeigen, und lassen Sie diese danach auf etwa 44-46° C abkühlen. Die korrekte Temperatur, die auf die endgültige Qualität des Joghurt Einfluss hat, ermitteln Sie am besten mit einem Küchenthermometer. Die Milch kann eine etwas geringere Temperatur als 44° C haben, bei mehr als 46° C sterben allerdings die Bakterienkulturen ab. Rühren Sie den Joghurt in die Milch und lassen Sie sie zwei Stunden vollkommen ungestört an einem warmen, vor Zugluft geschützten Platz stehen - am besten in Tücher gepackt, damit sie nicht zu schnell die Temperatur verliert. Für einen echt türkischen Joghurt packen Sie die Milch wieder aus und lassen sie am selben Ort ungestört einen weiteren Tag stehen. Rühren Sie auf keinen Fall um - der Joghurt wird sonst wässrig. Tipp: - Alle Geräte für die Herstellung von Joghurt müssen peinlich sauber sein.
- Qualität und Geschmack eines Joghurt hängen auch von der verwendeten Milch ab, sei es Kuh-, Ziegen- oder Schafmilch, H-Milch, Vollmilch, teilentrahmte Milch oder Magermilch. Die Joghurt-Herstellung lohnt sich insbesondere, wenn Sie in einem Naturkostladen würzige Ziegen- oder Schafmilch erhalten können. Joghurt aus dieser Milch wird aufgrund der geringen Nachfrage unverhältnismässig teuer verkauft - wenn er denn überhaupt erhältlich ist.
- Sie können Joghurt auch mit speziellen Bakterienkulturen herstellen, die es in Reformhäusern und Naturkostläden zu kaufen gibt.
|