_Herstellung_ Die gewerbliche Herstellung und Verbreitung ist erst rund 100 Jahre alt. Die Voraussetzungen dafür hat der französische Chemiker Louis Pasteur (1822-1895) geschaffen, als er sich mit der alkoholischen Gärung beschäftigte. Er entdeckte, dass die vergärenden Hefen bereits durch Erhitzung auf ca. 85 °C (Pasteurisierung) abgetötet werden und somit ein Saft haltbar bleibt. In den letzten Jahrzehnten wurde die Technologie in der Saftgewinnung ständig verbessert, auch um wichtige Nährstoffe und das Aroma weitgehend zu erhalten.
_Saft ist nicht gleich Saft_ Ein Fruchtsaft besteht zu 100 % aus dem Saft frischer Früchte. Aber es gibt einige Besonderheiten, die man auf dem Etikett ablesen kann, zum Beispiel die Bezeichnung Direktsaft. Dieser Saft wird direkt nach der Pressung in Flaschen oder Kartons abgefüllt. Direktsäfte aus heimischem Obst garantieren auch kurz Transportwege.
Die Bezeichnung Saft aus Konzentrat bedeutet, dass Fruchtsaft unter Vakuum bei niedriger Temperatur das Aroma und anschliessend ein Teil des Wassers entzogen wird. Das Konzentrat kann dann über mehrere Monate auf kleinem Raum gelagert und kostengünstiger transportiert werden kann. Der ursprüngliche Saft wird dann durch Zugabe von Wasser und Aromen entsprechend dem vorherigen Entzug wieder hergestellt.
Fruchtsäfte sind immer ohne Farbstoffe und Konservierungsstoffe hergestellt. Nur in sommerarmen Monaten kann es vorkommen, dass die Früchte nicht genügend Zucker speichern konnten und daher nicht süss genug sind. In diesem Fall ist ein Zusatz von 15 g Zucker / Liter Saft als Korrekturzucker erlaubt (in Deutschland wird davon kaum Gebrauch gemacht). Der freiwillige Hinweis "Ohne Zuckerzusatz" garantiert, dass nicht nachgezuckert wurde.
Fruchtsaftgetränke zählen zu den Erfrischungsgetränken, denn es dürfen neben Wasser, Fruchtsaft und Zucker auch Aromen, Farbstoffe und Konservierungsstoffe zugesetzt sein.
_Fruchtnektar_ Er wird aus 25-50 % Fruchtsaft oder Fruchtmark, Wasser und bis zu 20 % Zucker hergestellt. Der Mindest-Fruchtsaftgehalt ist für jede Fruchtart gesetzlich festgelegt und sollte auf dem Etikett angegeben werden. Es gibt auch Diät-Fruchtnektare, die anstelle von Zucker Süssstoffe einsetzen.
_Gesundheit_ Der Energiegehalt ist bei allen Getränken ungefähr gleich, aber natürlich von der Fruchtsorte abhängig (ca. 40-75 kcal/100 ml).
Nur die Diät-Fruchtnektare und Diät-Fruchtsaftgetränke liefern weniger Kalorien, da sie statt Zucker Süssstoffe enthalten (7-20 kcal). Sehr unterschiedlich ist insbesondere der Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen. In Fruchtsaftgetränken ist er unbedeutend und in Fruchtnektaren auch niedriger als im reinen Fruchtsaft. Beim Fruchtsaft ist insbesondere das Vitamin C hervorzuheben. Schwarzer Johannisbeersaft, Orangen- und Grapefruitsaft enthalten besonders viel an Vitamin C; mit 1/4 l Orangensaft kann 90 % des Tagesbedarfs an Vitamin C gedeckt werden.
Orangen-, Mandarinen- und Passionsfruchtsaft enthalten auch Beta-Carotin, die Vorstufe des Vitamin A und als wichtiger Zellschutz bekannt. Bei den Mineralstoffen ist der hohe Kaliumgehalt erwähnenswert. Der Gehalt an Fruchtsäuren (Weinsäure bei Traubensaft, Apfelsäure bei Kern- und Steinobst, Zitronensäure bei Zitrus- und Beerensäften), Aromen und Pektin wirkt sich günstig auf die Verdauung aus. Und die sekundären Pflanzenstoffe wie z.B.
die Flavonoide im Traubensaft tragen zum Schutz von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei.
Frisches Obst lässt sich durch Fruchtsäfte nicht ersetzen, aber insgesamt sind Säfte sehr gut als Ergänzung in der Ernährung geeignet und von den täglich empfohlenen 2-3 Portionen Obst kann 1 Glas Saft gut 1 Portion Obst am Tag ersetzen. Durch den enthaltenen natürlichen Fruchtzucker kann der Obstsaft auch als kleine Energiespritze bei Müdigkeit oder einem Konzentrationstief getrunken werden.
Aber Vorsicht, da der Saft auch Kalorien liefert, sollte man nicht zu viel davon trinken und ihn als Durstlöscher besser mit Trinkwasser oder Mineralwasser verdünnen.
_Einkauf_ Mehrwegverpackungen (Flaschen) einkaufen; Kartons sind für Reisen gut geeignet.
Man sollte auf jeden Fall genau auf das Etikett der Flasche oder Verpackung schauen. Denn 1 l Fruchtsaftgetränk ist nur auf den ersten Blick billiger als die gleiche Menge Fruchtsaft. Wird der Fruchtsaft mit Trinkwasser zur Schorle verdünnt und entspricht der Konzentration des Fruchtsaftgetränkes wird der Fruchtsaft billiger.
Das Mindesthaltbarkeitsdatum beachten. Als wertvolle Naturprodukte ohne Konservierungsmittel sind Fruchtsäfte und Fruchtnektare gärfähig.
Deshalb gilt: einmal geöffnete Flaschen sowie Packungen kühl und lichtgeschützt aufbewahren und spätestens innerhalb von 3-4 Tagen verbrauchen.
_Broschuere_ Fruchtsäfte und Erfrischungsgetränke Aid-Heft Nr.
Aid-Vertrieb Dvg Birkenmaarstr. 8 53340 Meckenheim Tel.: 02225/926-146 (Fax: 02225/926-118) Internet: http://www. Aid-medienshop. De Rezepte: Fruchtcocktail mit bunten Eiswürfeln Mango-Orangensaft-Creme Vitaminsalat
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