_Die Region_ Die Region zieht sich über 170 km von Marlenheim im Norden bis Thann im Süden. Die Reben sind auf einer Fläche von 14 450 ha verteilt - die Rebfläche ist also annähernd so gross wie in Baden. Der ebenfalls in Nordsued Richtung verlaufende Gebirgszug der Vogesen stellt einen guten klimatischen Schutz für die Reben dar.
Bereits im 15. und 16. Jahrhundert waren die elsässischen Weine in ganz Europa sehr geschätzt und begehrt. Die Erlöse dafür bescherten dem Elsass damals bereits Wohlstand.
In ihrer Art gleichen die elsässischen Weine mehr den deutschen Weinen als den typischen Französischen. Der Schwerpunkt der Produktion liegt mehr bei den weissen Rebsorten; dabei gibt es die Traubenarten wie in Deutschland und die Weine werden ebenfalls meist rebsortenrein ausgebaut. Die grosse Ausnahme ist der Edelzwicker, bei dem es sich um eine Cuvee handelt. In der letzten Zeit sind auch im Elsass die Cuvees hin und wieder anzutreffen.
_Was hat Deutschland damit zu tun?_ Der deutsche Einfluss macht sich auch noch in Sprache, Kultur, Baustil, Besiedlung der Dörfer, wie auch in der Küche bemerkbar.
Das liegt vor allem daran, dass das Elsass in seiner Geschichte mehrfach zwischen Frankreich und Deutschland wechselte. Für die Winzer war das in der Vergangenheit auch nicht immer ein leichtes Unterfangen. Beispielsweise die Familie Hügel in Riquewihr, musste je nachdem ob sie gerade zu Frankreich oder zu Deutschland gehörte, die Etiketten einmal mit "Hügel et Fils" oder "Hügel und Söhne" beschriften, beziehungsweise mit "Riquewihr" oder "Reichenweiher".
Gleiches galt für ihren Kundenstamm - mal bedienten sie die Deutschen, dann mussten sie wieder einen französische Kundenstamm aufbauen.
_Rebsorten, die für den Grand Cru zugelassen sind_ Ab 1975 nahm man im Elsass eine Klassifikation für Weinlagen an, die 1983 und 1985 umgesetzt wurde und noch heute viel diskutiert wird. Für die derzeit 50 Grand Crus sind nur vier Rebsorten zugelassen: Riesling, Gewürztraminer, Muscat und Pinot Gris. Dabei stellt sich natürlich schon die Frage, warum beispielsweise ein Pinot Noir nicht in den Grand Cru Status gelangen soll? _Spaetlese gleich Auslese_ Berühmt und über alle Massen geschätzt werden auch die edelsüssen Weine im Elsass. Die "Vendanges Tardives" heisst wörtlich übersetzt Spätlese - entspricht bei uns allerdings eher einer Auslese. Die "Selection de grains nobles" ist bei uns mit einer Beerenauslese zu vergleichen. Beide haben vor allem eine hohe Langlebigkeit. Im Gegensatz zu den deutschen Pendants haben sie meist einen höheren Alkoholgehalt, circa 13- 14 ° und passen daher ideal zur etwas fetteren Gänseleber.
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