Die Wein- oder Tafeltrauben sind die Trauben, die nicht gekeltert , sondern zum Frischverzehr angebaut werden, und deshalb auf Farbe, Kernarmut, Beerengroesse und Aromen gezüchtet werden. Interessant zu
eine Obstart ist, d. H. ihre Produktion unterliegt nicht länger dem Weinrecht. Nun können verstärkt Tafeltrauben aus heimischen Anbau auf dem Markt angeboten werden.
_Geschichte_ Rein botanisch betrachtet sind Trauben der Fruchtstand des Weinstocks, bestehend aus dem verzweigten Stiel (fachl. Kamm oder Rappen) samt der daransitzenden Früchte, den Beeren. Der Name Traube stammt vom althochdt. "thrubo" = Klumpen ab. Als Urheimat der Traube gilt Mittelasien, denn dort haben sich Arten entwickelt, die als Vorfahren unserer heutigen Tafeltrauben gelten. Kultiviert wurden die Reben bereits vor 5000 Jahren im alten Ägypten, sie dienten damals vorwiegend der Weinherstellung. Griechen und Römer führten den Anbau fort, sie wussten aber auch schon um den gesundheitlichen Wert dieser Frucht. Im Mittelalter wurden bei uns Rebstöcke häufig spalierartig an den Hauswänden gezogen.
_Sorten_ Die Zahl der Traubensorten lässt sich kaum überblicken, man unterscheidet nach Farbe und zwischen kernlosen und kernhaltigen Sorten, wobei die Muskattraube mit Abstand die beste ist.
Als beste Muskattraube schlechthin wird die weisse Chasselas dorato gehandelt, mit einem wunderbaren Aroma, deren weiche Schale fast bronzefarben wird, wenn sie reif ist.
Regina ist weltweit die zweitwichtigste Tafeltraube, die seit 1883 in Europa angebaut wird. Knackige, milde, grosse, gelbgrüne Beeren.
Italia ist die naheliegendste, preiswerte Alternative zu Muskattrauben. Sie hat sehr grosse, rundliche Früchte mit Kernen und grüngelblicher Schale.
Sultana hat kleine längliche Trauben mit dünner Schale, bereifter Schale und süssem saftigen Fruchtfleisch. Sie wachsen in kompakten konischen Trauben.
Die Sorten Perlette und Thompson sind Sultana Kreuzungen.
Thomson Seedless ist weltweit die wichtigste Tafel- und Rosinentraube.
Bei den blauen Trauben ist die Cardinal, in Kalifornien gezüchtet, bei uns die meist gekaufte. Sie hat grosse, ovale Früchte, mit festem, fleischigem Fruchtfleisch, allerdings im Geschmack etwas fade.
Flame Seedless hat kleine Trauben mit recht dünner, weinroter Schale und sehr süssem Fruchtfleisch. Sie wird hauptsächlich in Chile angebaut.
_Gesundheit_ Es ist das Zusammenspiel der vielen verschiedenen Wirkstoffe in der Traube, die ihren Ruf als Heilmittel begründet. Jedoch liegen die Trauben in Sachen sekundäre Pflanzenstoffe beim Obst ganz vorn, denn sie enthalten gleich mehrere, in anderen Nahrungsmitteln selten vorkommende sekundäre Pflanzenstoffe. Es sind die Polyphenole, die in letzten Jahren Trauben, Traubensaft und Wein ins Blickfeld gerückt haben. Ein Beispiel ist die Ellagsäure, die im Vergleich zu anderen Phenolsäuren eine 300-mal höhere krebshemmende Wirkung hat. Ein anderer interessanter Stoff ist das Resveratrol, das Schäden durch freie radikale vermindert, Blutverklumpungen reguliert und Entzündungen in den Gefässen hemmt. Es senkt auch den Cholesterinspiegel.
Trauben bestehen zu einem Fünftel ausTrauben- und Fruchtzucker.
Weil diese Zuckerarten rasch verfügbar sind, liefern Trauben "Sofort-Energie" durch die Blutzuckerspiegel und Konzentrationsfähigkeit steigen und Müdigkeit verfliegt.
Bei einem Vergleich der Phenolgehalte von Rotwein und dunklem Traubensaft finden sich in Rotwein 50-100% mehr Phenole als im roten Traubensaft. Die Erklärung liefern die Schalen der Trauben, in denen viele Phenole stecken. Beim Entsaften werden die Schalen sofort entfernt. Ausserdem konserviert der Alkohol die Phenolsäuren. Jedoch schützt ein Glas Traubensaft besser vor freien Radikalen als ein Glas Multivitaminsaft.
_Taubenkernoel_ Das aus den getrockneten Kernen schonend kaltgepresste Öl enthält neben Vitamin E den Traubenwirkstoff Procyandin, eine Kombination die die Struktur der Haut verbessert. Man kann das Öl gut zum Braten verwenden, da es einen hohen Rauchpunkt hat (190 bis 230 °C). Diese Öl ist auch ideal zum Herstellen von Mayonnaise, da es verhindert, dass sie gerinnt.
_Einkauf und Lagerung_ Inzwischen gibt es Weintrauben das ganze Jahr über zu kaufen, sie werden aber oft unreif verkauft. Kosten sie einfach eine abgefallenen Frucht. Weisse Trauben sollten leicht golden oder bernsteinfarben sein. Kaufen sie keine leuchtend grüne Exemplare! Ungespritzte Trauben aus biologischem Anbau braucht man lediglich unter kaltem Wasser abzubrausen. Importware sollte man gründlich mit warmen Wasser waschen.
Trauben bewahrt man in einer Schale an einem kühlen, trockenem Ort auf - sie halten sich so mindestens eine Woche. Länger kann man sie im Kühlschrank im Gemüsefach aufbewahren, am besten in einem geschlossenen Plastikbeutel. Nehmen sie die Trauben aber immer mindestens eine Stunde vor dem Servieren aus dem Kühlschrank, damit sich das volle Aroma bei Zimmertemperatur entfalten kann.
_Zubereitung_ Als Frischobst haben sie natürlich ihre grösste Bedeutung. Sie schmecken aber auch in Obstsalaten, auf Kuchen und Torten oder zum Dessert. Aber Trauben überzeugen auch in pikanten Gerichten, wo sie überraschende Akzente setzen können, wie in Kombination mit Sauerkraut, als Beilage zu Wildgeflügel, oder in würzigen Saucen.
Rezepte: Tarte mit Trauben Trauben-Fenchel-Salat mit Ziegenkäse Trauben-Mousse
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