Europäischen Gemeinschaft hat Richtlinien in Kraft, nach denen die Qualität eines Öls bestimmt werden muss. Ausserdem hat die Kommission festgelegt, mit welchen Gütebezeichnungen Olivenöl in Deutschland und den anderen Eg- Mitgliedsstaaten verkauft werden darf.
* Danach muss die höchste Güteklasse "Extra natives Olivenöl" im Geschmack und Geruch absolut fehlerfrei sein und einen einwandfreien, fruchtigen Geschmack aufweisen. Dieser kann sich natürlich auf Grund der verschiedenen Sorten, der Erntezeiten, der Herstellungsmethoden oder auf Grund von Mischungen erheblich unterscheiden. Der Anteil der Ölsäure darf maximal 0, 8 g pro 100 g Olivenöl betragen.
* Die zweitbeste Güteklasse "natives Olivenöl" verfügt ebenfalls über einen guten Geschmack, lässt aber leichte geschmackliche Abweichungen zu. Die Ölsäure darf höchstens 2 g pro 100 g Olivenöl sein * Die dritte Güteklasse "Olivenöl" besteht zum grössten Teil aus raffiniertem Olivenöl, das heisst, dieses Öl musste raffiniert werden, weil es den Qualitätsansprüchen der ersten beiden Güteklassen nicht genügt. Bei der Raffination werden in einem physikalischen Verfahren Geruch, Geschmack, Farbe und Säuregehalt entfernt, womit es praktisch ein neutral schmeckendes Öl geworden ist. Danach wird wieder ein Teil "natives Öl" zugegeben, dass maximal 1, 5 % Ölsäure enthalten darf, um dem Öl wieder seinen typischen Olivenölgeschmack zurückzugeben.
* Die vierte Klasse - "Oliventresteröl" spielt im Handel kaum eine Rolle.
_Die Bestimmung und Kontrolle der Güteklassen erfolgt über 2 verschiedene Analysen:_ 1. Chemisch-physikalische Analyse Hierzu werden in einem Lebensmittel-Labor 27 Parameter (z. B. Gehalt an freier Fettsäure, Peroxydzahl, halogenierte Lösungsmittel, Wachse) auf festgelegte Hoechst- und Mindestwerte geprüft.
Entspricht nur ein Parameter nicht den entsprechenden Werten, muss das Öl einer niedrigeren Kategorie zugeführt werden.
2. Sensorische Prüfung (nur für Olivenöle mit dem Zusatz "nativ") Hier wird durch ein vom Iooc anerkanntes Panel (Gruppe von 8 - 12 eigens geschulten Testern) das Öl auf Fehl- und Positiv-Attribute (fruchtig, bitter, scharf) und deren jeweilige Intensität geprüft.
Die Pruefmethode ist durch das International Olive Oil Council (Iooc) bereits jahrelang erprobt.
_Kennzeichnung der Etiketten_ Neben der Nettofuellmenge, dem Mindesthaltbarkeitsdatum, dem Namen oder der Firma von Hersteller, Verpacker / Abfüller oder Vertreiber/Verkäufer, muss insbesondere die für Deutschland gültige Güteklassenbezeichnung auf dem Etikett ohne Wenden der Flasche deutlich erkenntlich sein.
Die Bezeichnungen "erste Kaltpressung" oder "erste Kaltextraktion" dürfen ab nur noch verwendet werden, wenn native Olivenöle bei höchstens 27 °C in einer traditionellen, hydraulischen Presse (erste Kaltpressung) oder bei max. 27 °C in modernen Zentrifugiersystemen (Kaltextraktion) gewonnen wurden. Olivenöle nativ extra, bei denen kein Hinweis auf Kaltpressung/-extraktion steht, werden nach den gleichen mechanischen Prinzipien hergestellt. Je nach Konsistenz des Olivenbreis, der wieder abhängig ist vom Reifegrad und Sorte der Oliven, muss allerdings oberhalb der Temperaturgrenze gewonnen werden, was die geschmackliche Qualität des Olivenöls beeinträchtigen kann.
_Was sagt die Säurezahl ?_ Je schlechter eine Olive zwischen idealem Reifezustand und Verarbeitung in der Presse behandelt wir, desto mehr steigt die freie Fettsäure, gemessen als Ölsäure je 100 g Öl.
Es sind "lipolytische" Prozesse in Verbindung mit Hydrolyse und Autooxidation, die zur Formung der Ölsäure führen und die die sensorische Qualität von Olivenöl beeinflussen. Je weniger Ölsäure desto besser ist die Qualität des Öls.
_Angaben zur Herkunft des Olivenöls_ Die genaue Ursprungsbezeichnung eines Olivenöls ist nur im Kleingedruckten eines Etiketts zu erkennen. Nur die Formulierung "produziert und abgefüllt in" garantiert, dass dieses Öl aus einem bestimmten Anbaugebiet stammt, das zu der genannten Mühle oder Presse gehört. Wenn Zusatzetiketten auf geschützte geographische Anbaugebiete (g. G. A.) oder geschützte Ursprungsgebiete (g. U.) hinweisen, muss ein Olivenöl zu 100 % aus diesem Gebiet stammen.
Olivenöl aus kontrolliertem biologischen Anbau hat ein eigenes Zusatzetikett mit der Angabe der Öko-Kontrollstelle.
_Zusaetzliche Informationen:_
Die "Informationsgemeinschaft Olivenöl", die im Auftrag der Eu das Marketing für Olivenöl in Deutschland übernimmt, bietet im Internet ausführliche Informationen zum Olivenöl an:
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