Die Heimat der Zitrusfrüchte war ursprünglich Indien, Südchina und Indonesien. Erst im 17. Jahrhundert wurden sie durch portugiesische Seefahrer nach Europa gebracht. Zum Schutz von Skorbut wurde sie von Seeleuten sehr geschätzt. James Cook zwang seine Schiffsbesatzung auf seinen Entdeckungsreisen regelmässig Zitronen zu verspeisen. Die Zitrone ist auch eine der wenigen Früchte, die Kolumbus auf seiner zweiten Reise mit nach Amerika brachte.
Heute werden sie hauptsächlich in den Mittelmeerländern Spanien, Italien und Türkei angebaut oder aus Brasilien und Afrika importiert. Saison haben die gesunden Früchte von November bis März, Zitrone und Limette sogar das ganze Jahr. Zitrusfrüchte gehören zu den Rautengewächsen, auch bekannt unter dem botanischen Namen Rutaceae. Alle Zitrusfrüchte gehören der Gattung Citrus an.
_Zitrone_ Die Zitrone (Citrus limon) wurde wegen ihres höchsten Säureanteils die Namensgeberin für die Gruppe der Zitrusfrüchte. Im Gegensatz zu anderen Zitrusarten können Zitronenbäume das ganze Jahr über blühen und fruchten, deshalb werden sie im Handel auch ganzjährig angeboten. Die Zitrone hat eine Ausbuchtung am Blütenende und einen charakteristischen säuerlichen Geschmack. Zitronen, reif geerntet, schmecken eher süss säuerlich, aus diesem Grund werden sie meist grün geerntet und dann in Lagerhäusern 1 bis 4 Monate künstlich nachgereift.
Zu den bekanntesten Sorten gehören die "Primofiori" und "Verna".
Die "Primofiori" ist die Zitrone mit einem kleinen Nippel am Fruchtende. Sie ist sehr saftig, hat wenig Kerne und einen hohen Säureanteil. Die "Verna" gehört zu den rundlicheren Zitronen. Sie ist grösser als die "Primofiori"-Zitronen und hat eine dicke, raue Schale. Ihr Saftgehalt ist geringer. Auch sie hat wenig Kerne und eine kräftige Säure.
Die "Eureka" ist ausserhalb des Mittelmeerraums die wichtigste Sorte; sie ist saft- und saeurereich, kernlos und angenehm im Aroma (Kalifornien, Südafrika, Australien).
Zitronatzitrone: Die manchmal birnenförmige Frucht hat eine dicke, grobporige, grünliche Schale. Sie enthält wenig Saft. Ihr Fleisch ist bitter und ungeniessbar, aber ihre Schale eignet sich hervorragend zum Kandieren. Aus ihr wird Zitronat hergestellt.
_Limetten_ Die kleinen Früchte mit der grünen Schale sind bei uns nicht so bekannt wie z.B. in der karibischen Küche. Ihre Saison ist ganzjährig. Limetten werden überwiegend aus Brasilien importiert.
Die Früchte sind fast kernlos und sehr saftig. Sie werden gern in Cocktails wie dem "Mojito" oder in der "Caipirinha" verwendet. Sie verleihen den Getränken ihren typisch herben Geschmack.
Mexikanische Limone oder Limette: (Citrus aurantiifolia) - engl.
Lime - wird auch die "echte" Limette genannt und ist die ältere der beiden Limetten-Arten. Diese typischen Limetten der Karibik sind klein, hocharomatisch, sehr sauer und haben viele Kerne. Wird weniger gehandelt.
Persische Limette: (Citrus latifolia) ist die grössere Limettenart. Sie wird in Brasilien, den Usa sowie in vielen Ländern Mittel- und Südamerikas angebaut. Sie hat eine glatte, feinporige anfangs dunkelgrüne Schale und ist sehr saftig (doppelt so saftig wie die Zitrone). Die kleinen, kugeligen Limonen oder Limetten sind echte Tropenfrüchte und sehr kaelteempfindlich. Der immergrüne Limettenbaum trägt das ganze Jahr hindurch Früchte.
Key Limetten: sehr helle, gelbgrüne Früchte mit kräftigem, herben Aroma.
_Kumquat (fortunella margarita)_ Sie ist eine ovale Zitrus-Sorte, die in Japan und China sehr verbreitet ist. Sie ist die kleinste aller Zitrusfrüchte und wird auch Zwergpomeranze, "Goldorange" oder "Zwergorange" genannt. Sie wird etwa pflaumengross und wächst an einem sehr schönen Bäumchen. Ihre weiche Schale kann mitgegessen werden. Inzwischen wird die Kumquat mit der Limette gekreuzt, woraus dann eine Limequat entsteht.
_Bunte Vitamin-C-Bomben_ In den Zitrusfrüchten steckt viel Vitamin C, in der Zitrone zum Beispiel etwa 55 g pro 100 g. Vom Vitamin C brauchen wir Menschen mehr als von allen anderen Vitaminen, also sind Zitrusfrüchte wichtige Lieferanten. Die Zitronensäure in der Zitrone stimuliert in der Magenschleimhaut die Produktion von Salzsäure und des eiweissspaltenden Enzyms Pepsin. Dadurch wird die Verwertung von Eiweiss, Kalzium und Eisen wesentlich verbessert. Zitronen enthalten wesentlich mehr Zitronensäure als die übrigen Zitrusfrüchte. Zitronen gehören zu den 7 wichtigsten Kaliumlieferanten (Regulation des Blutdrucks und Wasserhaushalt) und wirken dadurch sehr entwässernd. Alle Zitrusfrüchte zeichnet ein besonderer Aromastoff
Entgiftungsarbeit. Durch die Aktivierung eines Enzyms werden Schwermetalle gebunden und aus dem Körper transportiert.
Zitronen verfügen über eine besondere Wirkkraft, da sie Übersäuerung im Körper ausgleichen. Obwohl sie selbst stark saeurehaltig sind, verwandeln sie sich im Laufe des Verdauungsprozesses und werden alkalisch. Da viele Krankheiten heutzutage auf die starke Übersäuerung in unserem Körper zurückzuführen sind, ist es ratsam Zitronen täglich auf dem Speiseplan zu haben.
Zum Schluss noch ein guter Tipp: Für raue Ellenbogen ist Zitronensaft ein gutes Heilmittel. Die Ellenbogen entweder mit Zitronensaft einreiben oder in den ausgepressten Saft halten, tut Wunder für die rauhe Haut ! Auch gegen Insekten hilft das Einreiben mit Zitronensaft.
_Einkauf und Lagerung_ Bei Zitronen gilt generell: je heller ihre Farbe, desto weniger Saft und Säure haben sie. Suchen sie deshalb nach dunkelgelben Exemplaren mit glatter, makelloser Schale. Sie sollten gemessen an ihrer Grösse relativ schwer sein. Dicke, grossporige Schalen enthalten oft weniger Saft. Zitronen werden mit Diphenyl, einem Äthylengas, behandelt, damit sie länger frisch bleiben. Immer die Beschriftung an den Netzen gut lesen, denn dort muss jedes Konservierungs- und Spritzmittel aufgelistet sein. Deshalb die Früchte nach dem Einkauf immer gleich mit Seifenwasser abwaschen und die eigenen Hände auch! Wenn sie die Schale verwenden wollen, dann sollten sie auf jeden Fall unbehandelte Früchte einkaufen.
Limetten sind leichter verderblich als die Zitronen. Sie trocknen schnell aus, was sich an braunen Flecken auf der Schale zeigt. Vermeiden sie den Kauf von gelben Limetten, da sie bestimmt schon etwas an ihrem Aroma eingebüsst haben.
Zitronen bleiben bei Zimmertemperatur etwa 1 Woche frisch, ebenfalls die Limetten.
_Verwendung_ Zitronen sind in der Tat unglaublich vielseitig. Zu frittierten Gerichten werden fast immer Zitronenspalten gereicht, denn ihre Säure macht das Fett leichter verdaulich. Aus Schnitzen presst man mehr Saft als aus Scheiben! Wenn man Fisch oder Fleisch einige Zeit in Zitronensaft mariniert, "kocht" man gewissermassen ohne Hitze.
Das Fleisch oder der Fisch werden dann durch die Säure denaturiert und man kann sie bedenkenlos essen. Einige Spritzer Zitrone im Kochwasser unterstützen die Gerinnung von pochierten Eiern und einige Teelöffel Zitronensaft verwandeln süsse Sahne in Sauerrahm.
Ganze Zitronen können in Salz konserviert werden - in dieser Form finden sie vor allem in der nordafrikanischen Küche Verwendung.
Die Schalen von Limetten legt man am besten in Zucker, damit er dieses köstliche Aroma annimmt. Aus getrockneten Limettenschalen kann man auch Tee aufbrühen. Exotischen Cocktails verleihen die Limetten eine erfrischende Würze, wie "Daiquiri" oder "Margaritas".
Noch ein Tipp: Zitronenschale kann man entweder mit einem "Zesteur" hauchdünn abschälen (zeigen) oder man schneidet mit einem Spargelschäler breite Streifen von der Schale, die man anschliessend mit einem Messer in hauchdünne Scheiben schneiden kann.
Noch ein Tipp: Wer jetzt in der Faschingszeit morgens einen etwas dicken Kopf hat, kann sich auch sein Alka Seltzer selbst herstellen. Dazu nimmt man ¼ Tasse Zitronensaft, mischt sie in 4 Tassen Mineralwasser und gibt einen ½ Teelöffel Backpulver dazu.
Rezepte: Zitronenkuchen Kumquats in Sirup Limonade
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