Die ursprüngliche Heimat des Paprikas ist Südamerika. Auf seinen Entdeckungsfahrten hielt Christoph Kolumbus die scharfen Schoten zunächst für eine indische Pfeffersorte. Er brachte sie mit nach Europa, wo Paprika zunächst nur in Spanien kultiviert wurde, weshalb man auch von "Spanischem Pfeffer" sprach. Vor allem in Adelskreisen schwärmte man damals für das Gemüse, das so "süss wie die Sünde" und dabei so "scharf wie der Teufel" sei. Der liebliche süsse Geschmack der heutigen Schoten gelang übrigens erst in späteren Züchtungen. Ungarische Bauern nahmen sich des Gewächses an, entwickelten den heute so beliebten, dickfleischigen Gemüsepaprika und machten ihn zu ihrem Nationalgewächs. In Deutschland wurde das Nachtschattengewächs erst nach dem 2. Weltkrieg populär.
Sorten: Alle Paprikaarten stammen von einer Sorte ab und sind auch botanisch gesehen gleich: Eine hohle Beere mit fleischiger Wand, im Innern zahlreiche weisse Samenkörner. Je nach Züchtung unterscheiden sich die Schoten in Form (flachrund, kugelig, blockig, walzen- oder herzförmig, stumpf oder spitz auslaufend), im Geschmack (von würzig bis leicht süsslich) und vor allem in der Farbe (grün, gelb, rot, etwas seltener weiss, orange, schwarz, violett oder braun). Die Farbe kann bei manchen Sorten den Reifezustand zeigen (von grün über gelb zu rot) oder auf den Geschmack hinweisen: Die unreifen grünen Schoten schmecken eher frisch und würzig, gelbe sind etwas milder, der ausgereifte rote Paprika wird süsslich. Die Modesorten in schwarz, braun oder violett verlieren beim Kochen ihre Farbe und schmecken wie grüner Paprika.
Gesundheit: Rekordverdaechtig ist bei Paprika vor allem der Vitamin C-Gehalt: Mit einer halben roten Paprikaschote kann bereits der Tagesbedarf gedeckt werden. Roter Paprika ist übrigens viel vitaminreicher ist als grüner, der Beta-Carotin Gehalt ist sogar 30 Mal höher, weil der Vitamingehalt mit zunehmendem Reifegehalt steigt. Beta-Carotin schützt zum einen unsere Zellen vor den gefährlichen, krebsauslösenden freien Radikalen, zum andern bildet unser Körper daraus das wertvolle Vitamin A, das besonders wichtig für die Augen ist. Ausserdem sind Paprikas sehr kalorienarm, enthalten Mineralstoffe (Kalium und Eisen) und Ballaststoffe. Sie wirken harntreibend, anregend und verdauungsfördernd, ihr Scharfmacher Capsaicin feuert unser Gehirn zu Hoechstleistungen an. Bei Verdauungsbeschwerden sollte man Paprika allerdings immer schälen.
Einkauf: Die beste Qualität bekommt man von Juli bis November. Die Schoten sollten knackig, fest und glänzend sein und keine weichen Stellen aufweisen. Achten Sie darauf, dass der Stielansatz nicht schrumpelig ist. Dort kann sich Schimmel bilden, wenn der Paprika zu lange gelagert worden ist. Diese Schoten sollten Sie auf jeden Fall liegen lassen.
Aufbewahrung: Im Gemüsefach des Kühlschranks halten sich die grünen Paprikas 4-6 Tage. Die roten, gelben und weissen Schoten können wegen der weicheren Haut und des saftigen Fruchtfleisches nur 2-3 Tage aufbewahrt werden. Geschmack und Nährstoffe bleiben nur bei ganzen Paprikaschoten bleiben gut erhalten! Nur zum Einfrieren halbiert man die Früchte, entfernt Stiel und Kerne, dann können die Schoten bis zu 8 Monaten in der Tiefkühltruhe gelagert werden.
entfernen. Beim rohen Verzehr bleiben die Nährstoffe und der Geschmack am besten erhalten: man kann ihn zum Salat in Würfel oder Streifen schneiden. Streifen eignen sich auch toll zum Dippen in eine Quarksauce. Um Paprika ohne Haut zu geniessen, grillen Sie die geviertelten Schoten für etwa 10 Minuten, bis sich die Schale schwarzbraun verfärbt und Blasen wirft. Danach mit Eiswasser abschrecken oder kurz in die Gefriertruhe legen, dann lässt sich die Haut mühelos abziehen. Tipp: Beim Kochen keine saeurehaltigen Zusätze wie Wein oder Zitrone verwenden, da die Schoten sonst bräunlich werden. Nur mit etwas Wasser dünsten und den Wein erst kurz vor dem Servieren dazugeben.
Rezepte: Paprika-Frischkäse-Röllchen Marinierter Gemüsepaprika Gefüllte Paprikaschoten
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