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Wein ohne Alkohol (Info)
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die Zubereitung:

Zuallererst besteht Wein aus - Wasser! Rund 80% sind das. Aber auf dem nächsten Platz folgt meistens schon der Alkohol. Je nachdem ob ein Wein durchgegoren ist oder nicht, wie reif die Trauben waren und wieviel Zucker zugesetzt worden ist, sind das in der Regel zwischen 8 und 14%. Es gibt es eine ganze Reihe von Gründen, warum Weinkellereien schon immer daran gearbeitet haben, diesen Alkohol aus dem Wein herauszuschaffen. Nur einer: Alkohol ist - nicht nur für Alkoholiker - ein Gift.

Technik: Schon die Ägypter und Römer kannten alkoholfreien Wein. Sie haben den Alkohol einfach durch Erhitzen herausgetrieben. Er kocht schon bei unter 80 °C, Wasser erst bei 100. Er verdampft auch entsprechend früher. Allerdings schmeckt solcherart "abgekochter" Wein eher seltsam. Trotzdem ist Anfang des 20. Jahrhunderts dieses Verfahren mehr oder minder unverfälscht patentiert worden. Und zwar dem "Vater" der Entalkoholisierung, Dr. Carl Jung aus Rüdesheim.. Mitlerweile ist die Technik deutlich weiterentwickelt worden. Verdampft wird der Alkohol jetzt im Vakuum. Bei schon weniger als 30 °C bleiben die Aromen viel besser erhalten. Alternativ wird heute auch mit der Umkehrosmose gearbeitet. Dabei können Flüssigkeiten an einer Mikromembran von einander getrennt werden. Je nach Einstellung eben auch der Alkohol vom restlichen Wein. Der Aufwand ist in beiden Fällen beträchtlich und verteuert das Produkt. Ein Teil der Mehrkosten kommt allerdings wieder herein, weil der entzogenen Alkohol für Branntwein genutzt werden darf.

Die Geschmacksfrage: Alkohol ist im Wein vor allem ein Geschmacksträger. Er "trägt" das Aroma. Schmeckt also nicht selbst, aber hilft anderen Stoffen, zu schmecken. Stärker und vor allem anhaltender (langer Abgang!) Das ist sofort spürbar, wenn man alkoholfreien Wein trinkt. Der erinnert an angegorenen Traubensaft und ist sofort verklungen. Um dem Geschmack auf die Sprüngen zu helfen wird in der Regel noch Traubenmostkonzentrat zugesetzt. Entalkoholisierter Wein ist von "echtem" dennoch im Geschmack meilenweit entfernt.

Märkte: Deshalb ist es wohl auch nicht verwunderlich, dass alkoholfreier Wein immer dann seinen Markt findet, wenn der "echte" nicht zu haben ist. Eine erste Blüte erlebte er z.B. während der Prohibition (des Alkoholverbots) in den Usa in den 20er und 30er Jahren. Heute stellt der grösste deutsche Hersteller (Carl Jung GmbH, Rüdesheim) jährlich rund 3 Mio Flaschen her. Davon wird aber weniger als ein Drittel in Deutschland getrunken. Vor allem von Schwangeren und Menschen denen Alkohol aus sonstigen Gründen verboten ist. Viele Ärzte raten aber Alkoholikern dringend von dieser Art Ersatzstoff ab, denn Reste von Alkohol können ihnen schon gefährlich werden. Der grösste Teil der Produktion geht nach Skandinavien. Dort wird dieser Ersatzwein von der mächtigen Anti- Alkohol-Bewegung gefördert - er ist ausserdem steuerfrei.

Ähnliches gilt für die Usa.

Alkohol-Reduziert: In den 80ern hat es auch Versuche gegeben, Wein mit halbiertem Alkoholgehalt auf den Markt zu bringen. Solche "Light- Weine" lassen sich mit den gleichen Verfahren herstellen. Sie waren allerdings nicht abzusetzen. Sie vereinten nur die Nachteile, nicht aber die Vorteile der beiden Extreme. Im Übrigen liessen sich leichte Wein in Deutschland ohne weiteres viel billiger herstellen: wenn bei einem einfachen Landwein auf den Zusatz von Zucker vor der Gärung verzichtet wird, dann enthält er am Ende nur etwa 6% Alkohol. Also solche Weine sind schon hergestellt worden. Der Markt hat entschieden: kein Bedarf. Traditionell hat die Schorle (also einfach verdünnter Wein) diesen Platz inne.

Recht: "Alkoholfreier" Wein darf bis zu 0, 5% Alkohol enthalten. Die Rechtsprechung stützt sich darauf, dass solche geringen Mengen keine physiologische Wirkung haben können. Ausserdem sind solche Alkoholmengen auch in vielen anderen Produkten enthalten (Joghurt, frisches Brot). Auf Flaschen mit entalkoholisiertem Wein dürfen nach längerer Pause Rebsorten, Jahrgang und Anbaugebiet wieder angegeben werden. Allerdings keine Lage-Bezeichnungen.


Anmerkungen zum Rezept: