Zu einem richtig guten Essen gehören eine Vorspeise - oft ein Salat - dann der Hauptgang: leckeres Fleisch mit viel Sosse, Kroketten und - für die Gesundheit: Gemüse und zum Abschluss ein Dessert: Pudding, Eis oder - wegen der "Linie" - Obst. Alles klar geregelt: erst herzhaft, dann süss und jeder weiss Bescheid. Natürlich kennt auch jeder den Unterschied zwischen Obst und Gemüse - dachten wir.
Gemüse kommt aus dem Althochdeutschen und leitet sich aus der Bezeichnung für "Brei" - Mus - ab. Laut Lebensmittellexikon ist Gemüse eine Speise aus gekochten Pflanzen oder Pflanzenteilen. Letztere sind z.B. die Blüten wie bei Rosenkohl oder Broccoli, die Knolle wie beim Kohlrabi oder die Blätter wie beim Rotkohl. Die Pflanzen sind in der Regel sehr wasserhaltig, krautig, nicht verholzt und einjährig. In der Regel nehmen wir Gemüse zubereitet zu uns, also gekocht, gedünstet oder gebraten. Gemüse enthält viele Ballaststoffe.
Obst kommt ebenfalls aus dem Althochdeutschen und bedeutet ursprünglich "Zukost". Obst bezeichnet die essbaren, meist saft- und zuckerreichen, fleischigen Früchte und Samenkerne hauptsächlich mehrjaehriger Pflanzen. Obst entsteht meistens aus der Blüte einer Pflanze, ist also die Frucht einer Pflanze. Wegen seines hohen Gehaltes an Vitaminen, Spurenelementen, Fruchtsäuren und -zuckern zählt Obst zu den wertvollsten Lebensmitteln.
Und schon geht es los mit den Ausnahmen: Auch Tomaten und Zucchinis stammen aus Pflanzenblueten, wären also Obst. Erdbeeren und Bananen wachsen an Stauden, also nicht an verholzten Pflanzen - und sind dennoch Obst. Ab und zu erhitzen wir es auch zu Mus oder Kompott.
Ganz problematisch ist es mit dem Rhabarber: Der stammt nicht aus der Blüte, sondern aus dem Stiel - wäre also eigentlich Gemüse. Allerdings ist er mehrjaehrig - also Obst - wird aber meist gekocht und nicht roh gegessen - also von daher eher Gemüse.
Fazit: Eine klare Definition für Obst und Gemüse können weder Biologen noch Botaniker oder Ernährungswissenschaftler liefern. Letztlich entscheidet der Verbraucher, ob er die Tomate kandiert als Obst oder die Aprikose gekocht und mit Essig gesäuert als Gemüse essen möchte. Erlaubt ist, was gefällt - oder besser: was schmeckt! AutorIn: Ariane Hoffmann Redaktion: Martin Gent _Weitere Informationen_ * Der Beitrag zum Nachhören im Real-Format
do/service_kleine_anfrage__was_unterscheidet_obst_von_gemuese_.rm * Das Manuskript zum Beitrag im pdf-Format
age_hoffmann_obst_gemuese_fertig1.pdf * Seite des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde e.V. mit Informationen rund um den Garten und das Kleingartenwesen http://www.kleingarten-bund.de * Auch hier hat man sich mit dem Unterschied von Obst und Gemüse beschäftigt.
l * In diesem Wissensforum wurde über Obst und Gemüse diskutiert.
* Ob Pflanzendoktor, Gartenkalender, Umwelt-Service oder Pflanzen A-Z: Alle grünen Inhalte aus dem Wdr 5-Service-Angebot finden Sie hier.
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