In das Mehl eine Vertiefung drücken, Hefe hineinbröckeln, 1/4 der Milch etwas erwärmen und darüber giessen, Zucker hineinstreuen. Alles zu einem Teig verrühren und aufgehen lassen.
In der Zwischenzeit Kartoffeln reiben und in einem Tuch ausdrücken. Rest der Milch aufkochen lassen und heiss über die Kartoffelmasse giessen und das Salz hinzufügen. Kartoffelmasse und Hefeteig miteinander verkneten. Eventuell weiteres Mehl hinzufügen so, dass der Teig nicht zu steif wird.
Teig gehen lassen. Eine Kastenform einfetten und den Teig hineingeben. Kasten in den nicht vorgeheizten Backofen stellen und Brot bei 250 °C eine Stunde backen.
Den Kuchen noch am gleichen Tag verzehren!!!
Herbert Schmitt:
Die Siegerländer Küche ist ohne die Kartoffel nicht vorstellbar. Seit der Mitte des 17.Jahrhunderts wurde die "Doffel" oder "Duffel" im Siegerland zu dem wichtigsten Bestandteil der Küchenfahrplaene. Nun gedieh die Kartoffel im Siegerland auch vortrefflich. Den Ferndorfern sagt man eine besonders glückliche Hand in der Kartoffelzucht nach. So werden dort jedes Jahr Prachtexemplare gezüchtet, die man, um sie überhaupt in den Keller zu bekommen, erst mit einer grossen Trummsaege zerlegen muss. So wenigsten sagt der Siegerland-Experte Dr. Trutzhard Irle.
In der modernen Küche, wo man heute fast mehr Wert legt auf das Aussehen der Mahlzeit, und das Wort vom Auge, das mit isst, den knurrenden Magen aussen vor lässt, setzt die Siegerländer Küche bedarfdeckende Portionen und die Würze der Mundart. Hier einige Kartoffelgerichte, die diese Aussage belegen:
Gegwallde Geschdallde, Beeslaufschdibb, Gegwallde Duffeln bet Hearings- Zwoebbeln, Pungkooche bet surer Melch, denne Duffeln bet Greewe droff, Schdecker Duffeln bet Faettetschdibb, Duffelnsoabbe, Broeduffeln, Reemschesduffeln, Duffeln onn Murrn onnernaij, Duffeln onn Buene onnernaij, Gereeweskooche, Baeckel, Schmatzbaeckel und Riewekooche.
Riewekooche! Endlich ist das Stichwort gefallen. Keine Siegerländer Geburtstagstafel auf der nicht neben ordinären Sahnetorten und Cremestuecken ein selbsgebackener Riewekooche prangt. Frisch muss er sein, gegessen wird er mit salzigem Belag, wie Wurst und Käse aber auch mit Marmelade ist dieses, mit Reibekuchen falsch übersetzte und mit Kartoffelbrot nur unzulaenglich beschriebene Gebäck, ein Hochgenuss.
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