Alle Zutaten in einer grossen Schüssel zu einem Teig verarbeiten. Wenn die Masa zu sehr klebt, ist sie zu nass: mehr Masa Harina zufügen und verarbeiten. Krümelt der Teig, ist er zu trocken. Es schadet dem Teig nicht, wenn Ihr ihn mehrmals durchknetet, durch wiederholte Bearbeitung scheint sich seine Konsistenz sogar zu verbessern. Wenn man gemahlene getrocknete Chilis oder geriebenen Hartkäse (z.B. Parmesan) unter den Teig mischt, erhält man gewürzte Tortillas.
Die traditionelle Art, Tortillas zu formen - eine Kugel Masa wird solange von einer Hand in die andere geschlagen, bis sie die Form eines dünnen Blattes angenommen hat -, ist sehr schwer zu erlernen und auch recht zeitaufwendig. Mit einer Tortillapresse geht alles viel einfacher; verwendet zwei Plastiktüten, die verhindern, dass der Teig an der Presse festklebt. Wenn Ihr keine Tortillapresse habt, rollt Ihr einfach eine Kgel Teig mit einer normalen Teigrolle zwischen zwei Plastiktüten aus. Wachspapier, in manchen Kochbüchern empfohlen, klebt viel schneller am Teig fest, als Plastiktüten. Der Durchmesser der Maistortillas kann von 3-5 cm (als Vorspeise) bis zu ca. 15 cm variieren.
Man bereitet die Tortillas auf einem 'Comal' über einer offenen Flamme zu. Ein Comal ist eine runde Backplatte, entweder aus Gusseisen oder aus Steingut. Ein Tiegel oder eine schwere Bratpfanne lässt sich ebenso verwenden. Jede Tortilla wird auf beiden Seiten einige Minuten gebraten. Sie sind fertig, wenn sich die Ränder heben und leicht gebräunt sind. Wenn man bedenkt, dass sechs Leute während einer Mahlzeit spielend ein paar Dutzend Tortillas verzehren können, versteht man auch, warum die meisten Hausfrauen ihre Tortillas fertig kaufen: ein Dutzend Tortillas kann eine Stunde Arbeit kosten, man kann sie aber auch zu einem ganz vernünftigen Preis in einem Lebensmittelgeschäft oder einer 'Tortilleria' kaufen.
Aufwärmen lassen sich Tortillas am besten über einer offenen Flamme: Befeuchtet sie mit nassen Händen, wenn sie zu trocken sind. Oder legt sie in die Mikrowelle oder auf ein Comal. Es geht auch im Backofen bei 70-90 °C. Hierbei werden die Tortillas zunächst in Papiertücher gewickelt, dann in ein nasses Tuch, und schliesslich wird das ganze Paket noch in Alufolie gehüllt.
Zum Braten der Tortillas verwendet man 1-2 El _sehr_ heisses Öl (Mais- oder Erdnussöl, Schweineschmalz für die Traditionalisten), dann nach Geschmack braten. Nach 30-60 Sekunden sind die Tortillas weich und biegsam; nach 2-3 Minuten hart und knusprig und in dieser Form als Tostadas bekannt. Zur Herstellung von selbstgemachten Maischips oder Tostadas schneidet Ihr Tortillas von 10 cm ø in Viertel.
Diese dann in viel Öl braun und knusprig braten.
Info: Masa Ein vorgefertigter Maisteig, der zur Zubereitung von Tortillas und Tamales dient. Solltet Ihr 'Masa' nicht erhalten, gelingt es Euch vielleicht ein Spezialmehl namens 'Masa Harina' zu bekommen, das nicht dasselbe ist wie Maismehl. Damit koent Ihr Eure eigenen Tortillas herstellen. Andernfalls müsst Ihr Fertigprodukte kaufen.
Tortillas haben in der mexikanischen Küche den gleichen Stellenwert wie die Kartoffel in der nordeuropäischen und nordamerikanischen: Sie sind ein sättigendes, preiswertes Grundnahrungsmittel und Beilage der meisten Gerichte. Ursprünglich wurde getrockneter Mais mit Limonen gekocht, um 'Nixtamal' zuzubereiten, das dann auf einer 'Metate' mit einem 'Metlalpil' gemahlen wurde, um Masa herzustellen. Heute kaufen die meisten Menschen vorgefertigte Tortillas, obwohl eine einfache Maistorilla nicht mehr ist als eine Mischung von Masa Harina, Wasser und Salz.
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