Probieren geht über Studieren, sagt der Volksmund. Nirgends stimmt das so sehr wie beim Wein. Was nutzt es, ein Dutzend Bücher auswendig gelernt zu haben, aber in der Praxis nicht zwischen Apfelmost und Beerenauslese unterscheiden zu können.
Die Leute wollen nicht von biologischem Säureabbau fabulieren, sondern ihn schmecken, sagt ein Insider. Glücklicherweise gibt es ein breites Angebot an ganz praktischen Weiterbildungs- Möglichkeiten.
Jeder Winzer, aber auch viele Weinhändler (und -versender) bieten Seminare an. Dabei muss man sich nur bewusst sein, dass dort neben Information auch Wein verkauft werden soll. Sehr kritisch geht es da nicht zu. Man lernt immer das Positive schmecken.
In der Regel unabhaengiger geht es bei den Veranstaltungen der Volkshochschulen und Volksbildungswerken zu (auch wenn da wieder ein Winzer oder Händler die Kurse hält, wird weniger Werbung möglich sein). Da gibt es ein ungeheuer breites Angebot und die Kurse sind meist günstig. Das Problem ist allerdings, dass die Qualität der Referenten ziemlich unterschiedlich ist. Und wie soll der Laie wissen, ob das was da erzählt wird auch stimmt? Es gibt keine Qualitätskontrolle. Und: das Angebot dieser Einrichtungen ist nirgendwo übersichtlich gebündelt. Da hilft nur eines: soviele Programme wie möglich besorgen und durchforsten. Lediglich das Internet kann eine kleine Hilfe sein (längst nicht alle sind drin!).
Einige Beispiele: Boppard: http://members.aol.com/vhsboppard/ seminare.htm (Weinwissen, 6 Abende, 40 Dm plus Proben) Chemnitz:
r_wein.html Dormagen: http://www.vhsdormagen.de/gesu_u4.htm Heilbronn:
Abende mit Proben, 32 Mark) Karlsruhe: http://193.197. 165.50/Bildung/Vhs/Seiten/Kultur2/essen-10.htm (Weine der Pfalz oder Schaeumende Weine, je 3x 2 Stunden mit Proben - rund 90 Mark) Pirmasens: http://www. Aktion-city. De/vhs/Pirmasens_VHS_04Naturkunde. Htm (Cabernet Sauvignon, 2 Abende, 46 Mark)
Weiterbildung auf meist recht hohem Niveau bieten die einschlägigen Fachzeitschriften. Sie veranstalten Weinerlebnis- und Informationsreisen und auch Themen-Proben. Das sind in der Regel Angebote für Weinkenner oder sehr ambitionierte (und nicht ganz arme) Einsteiger. Eine Übersicht z.B. unter http://www. Winelife. De/ wl/weinwissen/seminare. Html Aber auch "Vinum" oder "Weinwelt" bieten solche Seminare und Reisen.
Organisationen, die sich mit Wein-Weiterbildung befassen, sind das Deutsche Weininstitut (Dwi , www. Wein. De) in Mainz. Das Basisseminar "Deutscher Wein" (ein Tag incl. Verpflegung) kostet 100 Dm. Auch staatliche Lehr- und Versuchsanstalten (z.B. Oppenheim) bieten dergleichen. Die Deutsche Wein- und Sommelierschule in Koblenz bietet intensive Mehrtages-Seminare an (vier Tage, 1000.- Dm mit über 100 Proben und Verpflegung - ohne Übernachtung). Die Unabhängige Internationale Weinakademie (Uiw) in München ist ebenfalls eine renommierte Einrichtung die 5-Tages-Basis-Seminare und Wochenkurse für Kenner bietet.
Teilweise sind private Einrichtungen als unabhaengige getarnt: die sogenannte "Viniversitaet" z.B. mit Standorten in Berlin, Stuttgart, Dortmund, München und Meerbusch. Sie nennt sich gerne Wein-Uni, ist aber schlicht eine Einrichtung von Jacques Weindepot und vergibt für ganz nette Seminare völlig wertlose Diplome.
Master of Wine - das ist eine klassische Handelsausbildung für absolute Profis - ausschliesslich in London/ New York/ Tokyo und Rust/Neusiedlersee. Perfektes Englisch und hohes Niveau - selbst Sommeliers die sich rantrauen, fallen immer wieder mal durch.
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