_Fische_ ... leben im Wasser. So viel ist schon mal bekannt. Sie sind wechselwarm, fallen unter die Wirbeltiere und haben Kiemen. Aber man kann nicht alle Fische essen. Im Gegenteil! Manche grosse Fische, wie Haie und andere Arten, sind sogar eher auf den Menschen als Leckerbissen aus. Ungefähr die Hälfte aller Wirbeltierarten sind übrigens Fische. Man kann also davon ausgehen, dass es unter dem Wasserspiegel ein ebenso grosses Tierreich gibt wie darüber. Die ältesten Fisch-Fossilien werden auf ein Alter von rund 450 Millionen Jahre geschätzt. Man unterscheidet Knorpelfische (Haie und Rochen) von Knochenfische. Unter Knochenfische fallen die meisten anderen Fischarten.
_Wie wird gefischt_ Es gibt keine Capri-Romantik mehr. Die Fischer fahren nicht mehr aufs Meer hinaus, wenn die Sonne untergeht, um den ein oder anderen Fisch zu fangen. Die wenigsten der Fischer dürften bei ihrer Arbeit auch lieblich singen. Fischerei ist ein Beruf und ein Geschäft. Die Menschen lieben Fisch auf dem Teller, weil er gesünder und leichter als Fleisch ist und weil sie davon ausgehen, dass Fisch nicht so stark von Umweltschäden belastet ist. Falls Sie auch zu dieser Gruppe gehören, müssen wir Sie leider hier enttäuschen. Schon seit vielen Jahren ist die Fischerei eher eine Ausbeutung und schon gar nicht tier- und umweltfreundlich. Es werden viel eher tierfeindliche und zerstörende Fangmethoden angewandt. Weltweit gelten fast 70 Prozent der Bestände als überfischt. Zu diesem Problem kommt noch das Problem des Beifangs. Beifang bedeutet: Pro Jahr werden etwa 85 Millionen Tonnen vermarktbarer Fisch gefangen.
Aber es landet noch mehr im Netz! Etwa 30 Millionen Tonnen von sogenannten Beifang bleiben ebenfalls hängen. Zu junge bzw. Zu kleine Fische und andere nicht verwertbare Lebewesen werden tot oder halbtot wieder über Bord geworfen.
_Was sind das: Treibnetze?_
Treibnetze werden eingesetzt, um z.B. Thunfisch zu fangen. Es bleiben aber auch andere Fische darin hängen, wie z.B. Delfine, Robben, oder Wale. Die Tiere verenden in diesen Netzen. Immer mehr Verbraucher kaufen deshalb Produkte, die "delfinfreundlich" oder "ohne Treibnetze gefangen" versprechen. Die Logos sind jedoch nicht rechtlich geschützt. Es kann also sein, dass die Dose delphinfreundlich verspricht und dennoch riesige Treibnetze beim Fang verwendet wurden. Wer sicher gehen will, sollte die Thunfisch-Checkliste der Gesellschaft zur Rettung der Delfine beim Einkauf beachten.
_Aquakulturen_ Aquakulturen sind vor allem durch Zucht-Garnelen aus asiatischen Ländern in Verruf gekommen. In diesen Anlagen wurde häufig der Einsatz von grossen Mengen Antibiotika festgestellt, Mittel, die auf den Menschen gesundheitsschädlich wirken können. Seit diesen Vorfaellen werden Garnelen aus Übersee sehr stark überprüft. Da man aber dennoch nicht ganz sicher sein kann, besser beim Einkauf auf Eismeergarnelen und Nordseekrabben zurückgreifen. Inzwischen gibt es immer mehr Aquakulturen, die nach ökologischen Richtlinien arbeiten. Das ist respektvoll gegenüber Mensch, Tier und Umwelt.
_Fisch ist gesund!_ Wenn der Fisch frisch, gesund und rein ist, dann ist er ein sehr empfehlenswertes, nährstoffreiches und energiearmes Lebensmittel.
Fisch hat in sehr vielen Ernährungsprogrammen einen festen Platz.
Er hat viele lebenswichtige Vitamine, leichtverdauliches Eiweiss, Mineralien und Spurenelementen sowie gesunde Fette. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (Dge) empfiehlt 1-2 Fischmahlzeiten pro Woche. Altbekannt ist, dass Eskimos, die sich von sehr viel Fisch ernähren, selten an einem Herzinfarkt sterben. Deswegen untersuchte bereits 1944 der britische Biochemiker Hugh Sinclair, ob es dies wohl mit der Ernährung der Eskimos in Zusammenhang steht. Heute weiss man, dass das stimmt. Fisch ist und hält gesund! _Einkauf_ Frischen Fisch kauft man am besten am Tag der Zubereitung. Im Kühlschrank hält er sich nämlich nur einen Tag. Bereits gebackenen oder gebratenen Fisch kann man dort noch zwei Tage aufbewahren, geräucherte offene Fischwaren zwei bis vier Tage.
Frische ist beim Fisch ganz besonders wichtig. Nicht umsonst wird in vielen Feinschmeckerlokalen der Fisch kurz vor dem Verzehr - und zwar aus dem Aquarium - gefangen. Die Augen fangfrischer Fische sind auch getötet prall und klar. Milchige oder eingefallene Augen deuten auf einen alten Fisch hin. Vorsicht ist geboten! Die Haut frischer Fische zeigt zudem metallisch glänzende Farbreflexe. Ihre glatten, festsitzenden Schuppen sind mit einer klaren Schleimschicht überzogen. Das Fischfleisch ist fest und hinterlässt auf leichten Druck keine Stellen. Das Blut frischer Fische ist leuchtend rot und der Geruch nicht unangenehm oder wie der Volksmund sagt: fischig.
Frischer Fisch riecht höchstens nach Meer, Jod und Algen.
_Wie empfehlenswert ist tiefgekühlter Fisch?_ Tiefkühlfisch ist ebenso wertvoll und gesund wie frischer Fisch.
Oft ist er sogar noch frischer, denn bei diesem Fischfang werden die Fische häufig direkt auf dem Fangschiff ausgenommen, gewaschen und bei -40 °C schockgefroren. Nach dem Kauf muss tiefgekühlter Fisch sehr schnell wieder in die Tiefkühltruhe daheim. Das Haltbarkeitsdatum beachten! _Tierschutz und Umwelt profitieren von "bio"_ An Geschmack oder Nährwerten ändert sich hingegen kaum etwas, wenn Fisch unter ökologischen Bedingungen gezüchtet wird. Viele Verbraucher fühlen sich dennoch sicherer, wenn sie ihren Fisch bei einem Öko-Händler kaufen. Sie wollen keinen Einsatz von Treibnetzen und kein Schwermetall im Fisch. Auch bio ist nicht immer bio, aber für manchen Einkäufer ist dieses Risiko kleiner, als in einem grossen Supermarkt oder Discounter Fisch zu kaufen. Für die Qualität ist mancher bereit, ein bisschen tiefer in den Geldbeutel zu greifen. Jedoch: Es gibt leider noch kein Bio- Siegel für Fisch und auch die sechseckige grüne Wabe bezieht sich nicht auf Fischprodukte. Dafür mangelt es noch an den nötigen Eu Richtlinien. Deswegen Fisch im Handel des Vertrauens einkaufen - auch Öko-Handel! _Ach Ja.... und warum wird am Freitag Fisch gegessen?_ Diese alte Tradition stammt aus der Kirche. Jeder Freitag ist eine Erinnerung an den Todestag von Jesus Christus und damit auch ein Fastentag. An Fastentagen ist der Genuss von Fleisch aber von der Kirche untersagt. Fisch galt nach antiker Klassifizierung nicht als Fleisch. Deswegen wurde er ein wunderbarer Ersatz für Wurst und Braten. Das Symbol eines Fisches ist übrigens in der christlichen Religion das Sinnbild für Jesus.
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