Alle Melonen gehören - so viele unterschiedliche Melonensorten es auch gibt - zur Familie der Kürbisgewächse. Sie werden in zwei Gruppen eingeteilt: Wassermelone und Zuckermelone.
_Wassermelonen_ Von ihnen gibt es über 150 Sorten. Die bekanntesten sind Sugar Baby (rund und mit glatter, grüner Schale) und Crimson Sweet (oval, die grüne Schale weist Streifen auf). Die Wassermelone gibt es mit oder ohne Kerne. Das Fruchtfleisch ist rot oder auch gelb (goldene Wassermelone oder ). Leicht gekühlt sind Wassermelonen ideale Durstlöscher, schmecken aber auch sehr lecker im Obstsalat oder klein geschnitten mit einer Vinaigrette angerichtet.
In China gibt es Wassermelonen, die nicht rundlich, sondern viereckig sind und als besondere Rarität für über 50, - Euro pro Stück verkauft werden. Die Züchtung bleibt ein grosses Geheimnis, aber wahrscheinlich werden während dem Wachstum Kartons über die an den Ranken wachsenden Melonen gestülpt. Sie sind deshalb so teuer, weil die Züchtung nicht immer funktioniert und die Ausbeute wohl sehr gering ist.
_Zuckermelonen_ Ca. 500 verschiedene Zuckermelonen-Sorten gibt es. Sie haben eine gelbliche oder auch gelbgrüne Schale, die Kerne sitzen hier nicht im Fruchtfleisch, sondern in einer Höhlung in der Mitte.
Die beliebteste Zuckermelone ist die längliche, zitronengelbe Honigmelone. Ist sie reif, duftet sie aromatisch, das helle Fruchtfleisch schmeckt süss. Bekannte Sorten sind Casabamelone, die runde Honey Dew und die Kanarische Melone. Honigmelonen schmecken gut zu einer dünnen Scheibe rohem Schinken oder zu einem süssen Wein wie Muskatteller oder Portwein.
Die Cantaloupe- oder Warzenmelone mit rauer, zerfurchter Schale trägt den Namen der italienischen Stadt Cantalupo in der Nähe von Rom, wo sie erstmals um 1700 auf päpstlichem Grund angebaut wurde.
Das Fruchtfleisch ist orangegelb und schmeckt ausgesprochen würzig. Die bekannteste Sorte ist die Charentais-Melone mit grüngelber Schale und grünen Furchen. Das Fruchtfleisch ist weich, orangefarben, saftig und süss.
Netzmelonen sind rund oder oval und auf der Schale netzartig strukturiert. Das Fruchtfleisch ist je nach Sorte orangerosa oder blassgrün. Sie werden sehr häufig in Treibhäusern angebaut. Eine bekannte Sorte ist die Honey Rock.
Eine Variante der Netzmelone ist die hocharomatische Galiamelone aus Israel. Sie ist rund und trägt auf der Schale auch ein feines, netzförmiges Muster. Wenn die Frucht reift, färbt sich die grüne Schale goldfarben. Sehr erfrischend schmeckt sie, wenn man sie kurz in den Kühlschrank legt.
Eine Kreuzung zwischen Netz- und Cantaloupemelone ist die kleine, runde Ogenmelone. Sie duftet sehr stark und hat ein süsses, leicht parfümiertes Fruchtfleisch. Leicht gekühlt schmeckt sie delikat mit Schinken oder als Nachtisch mit Ingwer gewürzt.
_Wasserspender mit Geschichte_ Als Heimat der Wassermelonen werden die Trockengebiete Süd- und Zentralafrikas angenommen. Die Herkunft der Zuckermelone ist umstritten, entweder Afrika oder Asien. Früher spielten besonders die Wassermelonen eine wichtige Rolle als Wasserspender, wenn die eigentlichen Wasservorraete knapp oder verdorben waren. Wohl schon vor 3000 Jahren war es in Ägypten Brauch, durstige Reisende mit Wassermelonen zu versorgen. Nach Europa gelangten
_Heiss und trocken muss es sein_ Die Melonen bevorzugen zum Wachstum ein warmes bis trocken heisses Klima und gedeihen daher am besten in Asien, Israel, Ägypten, Südamerika. Einige Sorten werden auch in den Mittelmeerländern wie Türkei, Portugal, Mallorca und den Kanarischen Inseln angebaut.
Saison ist in Europa von Juni bis September, sonstige importierte Melonen gibt es das ganze Jahr über. Kleine Mengen werden auch in Deutschland angebaut, entweder in klimatisch begünstigten Gegenden wie der Pfalz, im Kraichgau und im südlichen Rheintal. Da die Melonen hohe Wärmeansprueche hat, wird sie meistens in Gewächshäusern kultiviert.
_Was ist drin in der Melone?_ Die Melonen enthalten viel Frucht, viel Saft und sehr wenige Kalorien (37 kcal/100 g). Wassermelonen enthalten Vitamin C und Kalium und wirken harntreibend (entwässernd). Die Zuckermelonen sind etwas energiereicher und enthalten etwas mehr an Vitaminen und Mineralstoffen (Eisen, Zink, Jod, Kalium, Mangan, B-Vitamine, Vitamin C). Je intensiver das Fruchtfleisch in seiner Farbe ist, desto mehr ss-Carotin enthält es. Ss-Carotin ist nicht nur die Vorstufe des wichtigen Vitamin A (gut für Augen und Haut), sondern auch ein Farbstoff (sekundärer Pflanzenstoff), der als wichtiges Immunstimulanz den Körper vor freien Radikalen schützt.
_Schnuppern erlaubt!_ Die Melonen sollten im Verhältnis zu ihrer Grösse recht schwer sein und eine unbeschädigte Schale haben, die weder weiche noch feuchte Stellen aufweist. Den Reifegrad festzustellen, ist eine Wissenschaft für sich. Bei der Wassermelone kann man mit dem Fingerknöchel gegen die Schale klopfen. Klingt es tief, hat sie einen hohen Wassergehalt und ist reif. Ein heller Ton bedeutet eher, dass sie noch unreif ist und ein dumpfer, hohler Ton weist darauf hin, dass sie überreif und auch schon ausgetrocknet sein kann.
Bei den Zuckermelonen sollte man sich das Stielende der Frucht ansehen, es sollte nicht hart, sondern schon etwas weich sein. Ein weiterer guter Tip: Nehmen Sie ihre Nase zu Hilfe und schnuppern Sie am Stielansatz. Wenn Sie einen feinen, angenehmen Melonengeruch wahrnehmen, ist sie gerade richtig reif. Die Cantaloupe-Melone sollte am Stielansatz einen Riss aufweisen und ein leicht lösbarer Stiel deutet auf die richtige Reife hin.
Die Melonen reifen übrigens nach der Ernte nicht mehr nach, sie werden nur saftiger und weicher.
_Lagerung_ Bei kühlen Temperaturen können die ganzen Früchte je nach Reifegrad noch bis zu zwei Wochen gelagert werden. Melonen sollten allerdings separat aufbewahrt werden. Denn reife Früchte produzieren Äthylengas, das die Reifung anderer Früchte und Gemüse beschleunigt.
Wassermelonen schmecken übrigens am besten, wenn sie im Kühlschrank aufbewahrt werden. Das Fruchtfleisch ist dann viel erfrischender.
Angeschnittene Melonen werden mit den Kernen in Plastikfolie gewickelt, damit sie nicht vorzeitig austrocknen und auch keine Fremdgerüche annehmen. Angeschnitten sind sie leicht verderblich und sollten deshalb so bald wie möglich verbraucht werden.
Möchte man sie noch länger lagern, können Zuckermelonen auch gut eingefroren werden. Fruchtfleisch würfeln - mit etwas Zitronensaft beträufelt halten sie tiefgefroren ca. 6 Monate.
Rezepte: Melonen-Käse-Salat Melonen-Bowle Melonen-Obst-Spiesse
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e. Rtf
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