von Christian Geuenich
Bevor es mit dem vegetarischen Grillen richtig losgeht, sollten sich die Partygaeste erst einmal einigen, wer auf den Grill aufpasst, rät Georg Müller, Geschäftsführer und Koch des vegetarischen Restaurants "Kostbar" in Ratingen.
O-Ton: "Bei Fleisch kann man mal weggehen und trinkt mal ein Bier, wenn man Gemüse grillt oder Vegetarisch grillt, sollte schon einer dabei stehen und die Sache auch beobachten, weil jedes Gemüse wieder eine andere Zeitspanne braucht. Das hängt auch von der Grösse der Stücke ab."
Generell muss für Vegetarier kein Extra-Grill aufgebaut werden, der Grillmeister sollte allerdings Fleisch und Gemüse nicht mit der gleichen Zange wenden und den Rost mit Alufolie in einzelne Segmente unterteilen. Als kleine Vorspeise gegen den knurrenden Magen empfiehlt Georg Müller Ciabatta-Brot in Scheiben zu schneiden, von beiden Seiten zu grillen und zu belegen.
O-Ton: "Zum Beispiel mit Zucchini in roher Form, Gemüsezwiebeln, Knoblauch, Olivenöl, Feta, Salz und Pfeffer, das alles klein hacken und dann auf dem Crostini verteilen. Das ist eine leckere Sache."
Prinzipiell lässt sich jede Gemüsesorte grillen. Und selbst bei leicht angeschwärztem Gemüse müsse man sich nicht immer Sorgen machen, erklärt Müller.
O-Ton: "Manche Gemüse, da muss die Haut schwarz werden, z.B. Auberginen, die bekommen Sie nicht gar, wenn die Haut nicht schwarz wird, man sollte dann die Haut abziehen, das filettieren, bei Zucchini ähnlich."
Lecker schmeckt Gemüse auch, wenn es vor dem Grillen in einen Pfannkuchenteig gedippt wird. Mit etwas mehr Mehl und Eiern und weniger Flüssigkeit wird der Teig fester und bleibt dann zum Beispiel an Champignons haften.
O-Ton: "Und dann kann man das so auf den Grill legen. Das kann man mit Zucchini-Stückchen machen, können Sie mit Auberginenstückchen machen, können Sie auch mit Cocktailtomaten machen, es gibt also eine Menge Möglichkeiten. Man kann Blumenkohl oder Kohlrabi nehmen, das muss allerdings alles vorher gegart werden."
Richtig herzhaft wirds, wenn die Milch im Teig durch Bier ersetzt wird. Eine leckere Grill-Variante ist auch paniertes Gemüse, wie zum Beispiel die so genannten "Jalapenos", ein Highlight für alle, die es etwas schärfer mögen.
O-Ton: "Das ist so eine mexikanische Spezialität, das sind gefüllte Chili-Schoten, die werden gefüllt mit Frischkäse und dann werden die zwei mal paniert mit Ei und Paniermehl. Die lassen sich sehr gut grillen und schmecken auch sehr lecker."
Mit dem "Zaubermittel" Paniermehl schmecken aber auch alle anderen Gemüse gegrillt richtig lecker cross. Und nicht nur Gemüse - auch geriebener Gouda kann durch sorgfältiges Panieren auf dem Grill zum Käseschnitzel werden.
O-Ton: "Käse reiben, dann in der Hand wieder formen, fest drücken, richtig pressen nd dann die Form geben, wie man es möchte."
Bei allem Paniertem gilt, ähnlich wie bei Fischstäbchen - häufig wenden, sonst wirds schwarz. Ein Käse, der weder schmilzt noch schwarz wird, ist der so genannte "Halloumi-Käse" aus Zypern, den es mittlerweile in vielen Supermärkten gibt.
O-Ton: "Das ist praktisch ein Schafs-, Ziegen-, Kuhmilchkäse, der wird nach einem bestimmten Verfahren gereift und dieser Käse hat die Eigenart nicht zu zerlaufen. Die Kruste wird durch das Grillen würzig. Das schmeckt fast so etwas wie Fleisch."
Bei einer ordentlichen Grillparty sollte natürlich auch der Nachtisch nicht fehlen, für gegrillte Bananen mit Vanillesosse ist schliesslich immer noch Platz im Magen.
O-Ton: "Das ist eine ganz leckere Sache... Man kann die einmal panieren oder man nimmt die einfach so wie sie sind. Man darf nur nicht zu reife Bananen nehmen, weil die dann am Grill festkleben."
Übrigens ist Gemüse nicht nur etwas für Vegetarier.
O-Ton: "Die ganzen Dinge, die wir jetzt durchgesprochen haben, sind natürlich auch in Kombination mit Fleischgerichten gut geeignet, das Ganze abzurunden. Gegrilltes Gemüse ist einfach eine Delikatesse, wenn man das richtig macht."
isch_grillen_geuenich. Pdf
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