Für den Boden werden Ringe ausgestochen, die aus Butterteig bestehen.
Butterteig:
Schmalz schaumig rühren, dann erst Butter, Eier und Zucker dazugeben. Geschmackszutaten und Mehl dazurühren, kneten und zu einer Rolle fügen. Über Nacht ruhen lassen. Am nächsten Tag dünn auswellen, Ringe ausstechen und goldgelb backen.
Schnee schlagen, Zucker dazurühren, bis Masse glänzt. Nüsse unterheben und Saft dazugeben. Eine Nacht stehen lassen. Auf die gebackenen Ringe mit feiner Tülle Johannisbeergelee spritzen.
Nussmasse darauf dressieren und eine Nacht trocknen lassen. (Die Nussmasse wird mit einer alten, einer Art Klistierspritze mit Sterntülle aufgebracht und dann "dressiert"! Diese Nussmasse bringe meist ich - ein 80-Jähriger -, da dies einige Kraft erfordert: eine Arbeit für den Mann fürs Grobe! Da diese Masse mit der genannten Spritze nicht exakt wird, muss diese Masse dann dressiert werden.
Am nächsten Tag werden die Ringerl mit einer Zitronensaft- Puderzuckermasse bestrichen und an der Luft getrocknet. Nach dem Trocknen kommen diese Nussringerl in eine Blechdose, damit sie nicht austrocknen.
Meine Schwester - nunmehr auch über 80 Jahre - bringt auf die Ringerl an Stelle der Zitronen-Zucker-Glasur eine Schokoglasur auf.
Aber diese macht nach meiner Meinung die Nussringerl so pappig süss. Durch die Zitronenglasur werden sie etwas säuerlich und besser.
Meine Geschichte Das Rezept ist von meiner Mutter oder Grossmutter, die aus Neuburg an der Donau stammen. Diese bekamen das Rezept von der Konditorei "Roecklein" aus der genannten Stadt. Diese Konditorei besteht lange nicht mehr. Das Rezept bekam Mutter wohl vor dem ersten Weltkrieg, da sie später als Städterin in die Einsamkeit der Oberpfalz heiratete - einen Landwirt - einen Hinterwaeldler - auf einen Hof, eine Einoede, ganz abgelegen.
Meine Frau und ich machen jedes Jahr so 500 Stück dieser Nussringerl und verteilen diese an die drei Töchter und sechs Enkel sowie an viele Bekannte. Diese Ringerl sind die besten Plätzchen, die es gibt.
Sie haben nur einen Nachteil: Sie machen viel Arbeit. Begeisterte Mitmenschen verlangten schon des Öfteren das Rezept, doch scheuten sie sodann meist die Arbeit.
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