Die Tradition des "Afternoon Tea" reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Nachmittagstee ist dabei eine sprachliche Untertreibung, denn klassisch werden zum Tee drei Gänge mit Sandwichs, Kuchen und Gebäck gereicht.
Jeden Tag um kurz vor 16.00 Uhr bestücken die Kellner des Pariser Grandhotel Ritz die Servierwagen mit Teegebäck und pflegen so ein altes britisches Ritual - den "Afternoon-Tea".
Gäste haben die Auswahl zwischen Marmorkuchen, dekoriert mit Rosenblättern, köstlichen Erdbeerkaesekuechlein, Muffins, Madeleines (französischen Sandtörtchen), britischen Scones (englisches Gebäck) und Schokotörtchen.
Historiker schreiben die Einführung des Tees in England Katharina von Braganza (1638-1705) zu, der portugiesischen Gattin des englischen Königs Charles Ii. Tee war damals in Portugal bereits sehr beliebt, in England dagegen noch nicht - doch Katharina von Braganza wollte auf ihr geliebtes Aufgussgetraenk nicht verzichten.
Der Adel übernahm diese Sitte vom englischen Königshaus.
_Nur für Damen_ Bekannt geworden mit ihrem Afternoon Tea ist Anfang des 19.
Jahrhunderts die Duchess of Bedford. Sie lud ausschliesslich weibliche Gäste zu ihrem Nachmittagstee ein und servierte ihnen lukullische Kleinigkeiten.
Charles Ritz transportierte dieses Ritual in den öffentlichen Raum, indem er in seinen Grand Hotels ebenfalls Tee und Gebäck am Nachmittag servieren liess. Somit ermöglichte er den Damen der gehobenen Gesellschaft, sich auch ausserhalb ihrer privaten Räumlichkeiten ohne ihre Ehegatten treffen zu können.
_Nachmittagstee in drei Gängen_ Der Nachmittagstee ist eine Art Imbiss, zu dem Sandwiches, Gebäck und Kuchen gereicht werden. Für den Ablauf gibt es in Grossbritannien feste Regeln. Der erste Gang besteht aus einem Sandwich (z.B. dem legendären Gurkensandwich), der zweite Gang aus Scones und der dritte aus Gebäck, Süssigkeiten, Pralinen oder - wie im Pariser Ritz - auch Kuchen.
Die Etikette umfasst diverse Vorschriften. So dürfen sich Gäste niemals selbst Tee einschenken, müssen den Tee möglichst geraeuschfrei umrühren und dürfen niemals den Teelöffel ablecken.
Rezept: Marmorkuchen à la Ritz
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