Jetzt ist die Zeit gekommen, wo wir in puncto Gemüse so richtig aus dem Vollen schöpfen können. Frisch vom Feld oder aus dem eigenen Garten schmeckt es besonders knackig und intensiv. Und natürlich stecken eine Menge gesunder Inhaltsstoffe drin! _Kohlrabi_ Die Knollen des wasserreichen Kohlrabi sind jetzt besonders prall und kräftig im Geschmack. Je weiter der Sommer fortschreitet, desto mehr verliert er an Qualität. Tipp: Wenn Sie Kohlrabi auf dem Markt kaufen, lassen Sie den Verkäufer mit einem spitzen Messer ein- bis zweimal am unteren Ende in die Knolle einstechen. Schiebt sich das Messer ohne Widerstand in das Fruchtfleisch, ist es nicht holzig.
Greifen Sie zu kleinen Knollen, sie schmecken meist besser als die grossen Exemplare. Grundsätzlich weist Freilandware in der Regel ein kräftigeres Aroma auf. Ansonsten sollten Sie darauf achten, dass die Knollen nicht eingerissen sind und das Blattgrün noch frisch aussieht. Apropos Blätter: Die kleinen Blätter sollten Sie unbedingt mit verzehren, wobei auch die grossen sich bestens zum Salat verwenden oder wie Spinat zubereiten lassen. In den Blättern finden sich eine Menge guter Sachen, z.B. die Karotinoide (eine Vorstufe zu Vitamin A) und viel Vitamin C. Die feinen Senföle, die dem Kohlrabi seinen besonderen Geschmack verleihen, wirken günstig in unserem koerpereigenen Entgiftungssystem. Tipp zur Zubereitung: Hitze bekommt diesen Verbindungen nicht so gut! Am besten wird Kohlrabi mit der Schale gedämpft und erst danach geschält, dann landen die meisten Inhaltsstoffe nicht im Kochwasser.
_Moehren & Karotten_ Ob "Möhre" oder "Karotte" - das macht botanisch gesehen keinen Unterschied. Sie sehen nur ein bisschen verschieden aus: Karotten sind eher rund, kurz und dick. Möhren hingegen haben eine längliche Kegelform.
Was Karotten vor allem auszeichnet, ist ihr extrem hoher Gehalt an Vitamin A. Am besten wird dieses fettlösliche Vitamin mit etwas Fett im Körper aufgenommen. Also einen Teelöffel Olivenöl an den Salat geben bzw. Etwas Butter oder Öl ans Gemüse, oder gar ein Butterbrot dazu essen. Aber was noch viel wichtiger ist: Dünsten Sie die Karotten! Denn dabei werden die Zellen, in denen das Beta-Carotin eingeschlossen ist, aufgebrochen. Erst jetzt kann es gut vom Darm ins Blut übergehen. Wer die Karotte roh isst, scheidet das meiste Beta-Carotin leider ungenutzt aus.
Beim Kauf von Bundmöhren (mit Grün) achten Sie auf das grüne Blattwerk. Es muss frisch aussehen. Schlaffe Vertreter haben einen geringen Nährwert. Junge Karotten werden nur unter fliessendem kaltem Wasser abgespült. Mittelgrosse Exemplare kann man mit dem Messer schaben.
_Gruene Bohnen_ Der Name "Bohne" bezeichnet sowohl die Hülse, die man als Gemüse verzehrt (daher der Name "Hülsenfrucht"), als auch die Samen. Es gibt mehr als 100 Bohnensorten, die sich in Form, Farbe, Geschmack und Nährstoffgehalt unterscheiden. Ein paar Beispiele: Prinzessbohnen: werden gepflückt, wenn sie noch jung und zart sind. Sie haben kurze Hülsen und enthalten kleine, dünne Samen. Die Prinzessbohnen ergeben die hochwertigsten Konserven. Delikatess- oder Brechbohnen: sind dickfleischig und rundhuelsig. Wie schon der Name sagt, lassen sie sich leicht in Stücke brechen. Stangenbohnen: sind sehr ertragreich und werden vorwiegend für den Frischmarkt angebaut.
Grüne Bohnen enthalten viel Vitamin C, Vitamin K (an der Blutgerinnung beteiligt), Folsäure und Mineralien. Sie wirken harntreibend, krampflösend und blutreinigend. Aufgrund des hohen Ballaststoffanteils treten nach dem Verzehr von Bohnen häufig Blähungen auf. Tipp: Verwenden Sie bei der Zubereitung immer verdauungsfördernde Gewürze, wie z.B. Bohnenkraut. Übrigens: Je öfter Bohnen gegessen werden, desto besser gewöhnt sich unser Verdauungssystem daran. Grüne Bohnen sollte man immer garen, denn sie enthalten Phasin, eine Stickstoffverbindung, die Brechdurchfall und blutige Entzündungen im Darm hervorrufen kann. Durch zehn- bis fünfzehnminuetiges Garen wird das Gift zerstört.
Frische Bohnen sollten fest und knackig sein und eine intensive Farbe haben, die Hülsen sollten keine Flecken aufweisen. Sind sie frisch, bilden sich beim Auseinanderbrechen um die Bruchstelle Tropfen. Ohne Kühlung halten sich Bohnen im Sommer nur begrenzt. Am besten ungewaschen, in einem perforierten Kunststoffbeutel verpackt in den Kühlschrank legen, dann sind sie zwei bis drei Tage haltbar.
Expertin im Studio: Barbarab Bjarnason, Ernährungswissenschaftlerin
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