_Was ist der Unterschied zwischen Pflaumen und Zwetschgen?_ "Pflaume" ist ein Oberbegriff für verschiedene Fruchtarten, die alle zu den Rosengewächsen zählen. Dazu gehören zum Beispiel die Renekloden, die Mirabellen und eben auch die Zwetschgen. Blaeulich gefärbte Pflaumen und Zwetschgen sehen sich ziemlich ähnlich, deswegen werden sie oft sprichwörtlich in einen Topf geworfen.
Ein paar Unterschiede gibt es aber doch: Pflaumen sind rund und haben eine Bauchnaht. Ihr saftiges Fleisch löst sich nur schwer vom Stein. Die Zwetschge dagegen ist oval und länglich, ihr Fruchtfleisch ist fester und lässt sich gut vom Stein lösen. Es ist nicht so wasserreich und daher gut geeignet als Belag für den Kuchen, denn der wird dann nicht so schnell matschig. Grundsätzlich ist es allerdings nicht immer leicht, Pflaumen und Zwetschgen voneinander zu unterscheiden, da sie sehr häufig miteinander gekreuzt wurden.
_"Zwetschge" oder "Zwetsche"?_ Der Hochdeutsche Begriff ist "Zwetsche". In Süddeutschland und der Schweiz sagt man aber "Zwetschge", in Österreich spricht man von "Zwetschke". Häufig wird auch einfach die Zwetschgensorte als Bezeichnung verwendet, z.B. "Bühler Fruehzwetschge", "Ersinger Fruehzwetschge", "President" oder "Hauszwetschge".
_Gesundheit_ Zwetschgen sind sehr nährstoffreich, enthalten viele B-Vitamine und auch Kalium. Somit sind sie sehr gut für das Nervenkostüm, machen widerstandsfähig gegen Stress und wirken Verstimmungen entgegen.
Auch Spurenelemente, die für unser Immunsystem sehr wichtig sind, wie z.B. Zink, sind in den Früchten enthalten. Die blau-violette Färbung kommt von den sekundären Pflanzenstoffen, den Flavonoiden.
Sie beeinflussen unser Immunsystem günstig, stärken die Abwehrkräfte und beugen Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor. Pflaumen und Zwetschgen wirken ausserdem entwässernd und bei reichlichem Verzehr, insbesondere im getrockneten Zustand, haben sie eine abführende Wirkung, was auf den hohen Gehalt an Sorbit (Zuckeralkohol, Zuckeraustauschstoff) zurückzuführen ist.
_Einkauf und Verarbeitung_ In diesem Jahr hat die Ernte etwa 3 Wochen früher begonnen als im letzten Jahr. Bis Ende Oktober können heimische Zwetschgen noch überall auf den Märkten gekauft werden. Die Qualität der Zwetschgen ist dieses Jahr sehr gut. Die Früchte sollten eine frische Farbe haben und angenehm duften. Nicht empfehlenswert sind zu weiche Früchte, die Druckstellen und Flecken aufweisen oder noch unreife, mit wenig Farbe. Direkt vom Baum sind die Früchte von einem feinen weisslichen Reif oder Duftfilm überzogen. Diesen wachsartigen, abreibbaren Überzug bilden die Früchte selbst, sie schützen sich damit vor dem Austrocknen. Beim Einkauf ein Hinweis für Qualität. Ist der Duftfilm noch vorhanden, wurden die Früchte wenig angefasst. Die Früchte sollten sorgfältig warm und kalt gewaschen werden. Denn auf der Schale befindet sich dieser wachsartige Reif oder Duftfilm, auf dem sich fettlösliche Schadstoffe ablagern können. Nach dem Waschen werden die Früchte halbiert und der Stein entfernt. Die Pflaumensteine sollten nicht mitgegessen werden, da sie im Körper geringe Mengen giftiger Blausäure freisetzen. Ein aus Versehen geschluckter Stein ist jedoch unproblematisch.
_Zwetschgen haltbar machen_ Die Lagerdauer ist sortenabhängig. Fruehe Sorten halten sich bei 0 °C ca. 2 Wochen, späte Sorten bis zu 6 Wochen. Im Kühlschrank bleiben sie maximal 1 Woche frisch. Wenn noch ein paar unreife Früchte dabei sind, sollten sie bei Zimmertemperatur liegen bleiben, sie reifen noch nach. Aber viel süsser werden sie in der Regel nicht mehr, sie bleiben dann oft sauer. Pflaumen und Zwetschgen eignen sich sehr gut zum Tiefgefrieren. Dafür sollten feste Früchte am besten entsteint werden. In Dosen oder in Beuteln halten sie sich dann bis zu 12 Monate. Eine andere Möglichkeit der Haltbarmachung ist natürlich, die Zwetschgen zu trocknen.
Expertin im Studio: Silke Bauer, Ernährungswissenschaftlerin
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