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Quitten (Info)
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die Zubereitung:

Die Quitte hat - wie viele altbekannte Früchte - viele Namen: Kidos, Kütte, Schmeckbirne beispielsweise. Sie waren kostbares Hochzeitsgeschenk für Hera und Zeus, die "goldenen Äpfel der Hesperiden" und gelten noch immer als Symbol der Liebe und Fruchtbarkeit. Seit etwa 650 v. Chr. Gibt es die Quitte, die ursprünglich aus Südwestchina stammt, im Mittelmeerraum. Die alten Griechen gaben der Quitte auch den Namen "Apfel aus Kydon", von der Insel Kreta, dem heutigen Chania.

Die Quitte (lat. Cydonia oblonga) stammt aus der grossen Familie der Rosengewächse, der Rosaceae, zu der die meisten Obstsorten, wie beispielsweise auch Äpfel und Birnen gehören. Diese auch optische Ähnlichkeit drückt sich auch in den Bezeichnungen Apfel- oder Birnenquitte aus, je nach Form und Sorte. Beide sind essbar, genauso wie übrigens auch die Japanische Zierquitte, deren Busch im Frühjahr leuchtend rote Blüten trägt und im Herbst die kleinen, harten gelben Früchte. Apfel- und Birnenquitte wachsen am Baum (oder besser: an einem baumartigen Gehölz), der keine grossen Ansprüche an den Standort hat, nur keine Staunässe verträgt.

Die Quitten aus unseren Breiten sind nicht roh geniessbar - sie müssen verarbeitet werden. Einzig die Shirin-Quitte aus dem Mittelmeerraum (oft Türkei und somit beispielsweise in türkischen Läden zu finden) kann direkt frisch gegessen werden.

Bei den anderen Sorten ist die Frucht zu hart und wegen der vielen Gerbstoffe roh wenig schmackhaft. Die Birnenquitte ist milder vom Geschmack und weicher, lässt sich also leichter verarbeiten. Die Apfelquitte ist härter, hat mehr Kerne, gilt dafür aber als geschmacksintensiver. Quitten tragen als Kälteschutz einen etwas fettigen Haarflaum, der am besten mit einem weichen Tuch zu entfernen ist. Hat man selbst Quitten im Garten, kann man den ersten Frost und die deutliche Gelbfärbung abwarten, dann verlieren sich die Haare teils von selbst. Quitten sind druckempfindlich, müssen also vorsichtig geerntet und gelagert werden, halten sich an einem kühlen, dunklen und luftigen Ort aber mehrere Monate.

In den Handel (eigentlich nur in den Biohandel bzw. Auf den Markt) gelangen Quitten Ende Oktober/Anfang November.

_Verarbeitung_ Zunächst entfernt man den Haarflaum mit einem weichen Tuch, dann schält und zerschneidet man die Quitten mit einem guten (!) Messer, zum Beispiel einem Brotmesser und entfernt die Kerngehäuse. Die Kerne jedoch nicht wegwerfen! Sie eignen sich getrocknet als Halsschmerzmittel (s. U.). Dann kann man an die Verarbeitung gehen: Am einfachsten ist es, Quittensaft in einem Dampfentsafter herzustellen. Dieser Saft ist dann Grundlage für verschiedene Rezepte, beispielsweise Quittengelee, wo man den Saft mit entsprechendem Gelierzucker 1:1 oder für mehr Fruchtgeschmack 2:1 aufkocht und in vorbereitete Gläser abfüllt. Lecker und etwas weihnachtlich wird das Gelee mit Gewürzen wie Anis, Vanille, Zimt u. Ae., optisch hübsch ist ein Glas, wenn man eine Scheibe der Sternfrucht nach unten mit einlegt. Achtung: Unreife Früchte eignen sich besser für Gelee, weil sie mehr Gelierstoff Pektin enthalten! _Quittenbrot_ Aufgekochte Fruchtmasse durch ein Sieb passieren oder sich von der "Flotten Lotte" helfen lassen, im Verhältnis 1:1 aufkochen, nach Belieben mit Zitrone, Sternanis, Vanille o. Ae. Würzen, auf ausgediente Backbleche, bzw. Mit Backpapier ausgelegt Bleche ausstreichen uns stehen und trocknen lassen oder im Ofen bei 50 - 70 °C zwei bis drei Stunden trocknen, klein schneiden. Achtung: Während des Kochens gut rühren, Masse brennt schnell an! _Curry-Quitten_ Quittenstückchen in Wasser oder Wein kochen, mit Zucker, Salz, exotischen Gewürzen , z.B. Kurkuma und reichlich Curry würzen, kochen, bis Stücke weich werden oder beginnen zu zerfallen, in Twist-Off-Gläser füllen und auf den Kopf stellen.

_Quittenspalten in Whiskey_ Quitten in Spalten schneiden, mit Rosinen und Gewürzen kochen, Stücke in Gläser füllen, Sud darüber giessen, in diesen aber vorher ein gutes Quantum Whiskey füllen.

_Quitten in der Heilkunde_ Schon Hippokrates wusste um die Heilkraft der Quitten und nutzte die rohe Frucht (auch die Schale) als blutstillendes Mittel (viele Gerbsäuren, wirken adstringierend = zusammenziehend).

Die heutige, moderne Naturheilkunde kennt etliche weitere Einsatzmöglichkeiten: Quitten helfen bei Zahnfleischbeschwerden, Magen- und Darmkrankheiten, Allergien, Nervosität oder Schlaflosigkeit.

Die Quittenkerne enthalten Schleimstoffe, ätherische Öle und ebenfalls Gerbsäure. Man kann sie trocknen und bei Halsbeschwerden lutschen, aber auch als Kaltaufguss verwenden. Der Schleim, der sich jeweils bildet, legt sich schützend über die Halsschleimhaut. Achtung: Die Kerne enthalten Blausäure, die schon in kleinen Mengen giftig ist! Nicht kauen oder schlucken, also kein Heilmittel für Kinder!!! In Form von Umschlägen hilft der Quittenschleim bei rissiger Haut und Verbrennungen.

_Kosmetik_ Der Schleim aus gekochten Samen kann als Haarfestiger verwendet werden. Er findet sich auch als Emulsion in Handcremes. Quittenwachs hilft bei trockener Haut und das isolierte ätherische Öl wird gern von der Parfüm-Industrie genutzt.

Ein ganze Quitte (Achtung: Ohne Druckstellen! Sonst fault sie) im Wäscheschrank verbreitet ihren betörenden Duft und hält Motten fern.


Anmerkungen zum Rezept:
keine