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Grauburgunder - everybodys darling (Info)
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_Herkunft_ Der Grauburgunder ist eine klassische Rebsorte, wahrscheinlich eine Mutation, also eine spontane Veränderung des Spätburgunders oder des Schwarzrieslings. Schon im Mittelalter ist sie in Burgund, später in Ungarn und Österreich beschrieben. Nach Deutschland kam sie übers Elsass. Um 1700 erkannte der Speyerer Kaufmann Johann Ruland, dass die Rebe, die er in einem verwilderten Garten fand, von hohem Wert war. Und der war auch ihr Pate: denn der alte deutsche Name der Sorte ist Ruländer. Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts galt sie als Sorte, aus der schwere, ölige, breite und eher süsse Weine gemacht wurden. Zuletzt vor allem in Baden.

_Wie aus schwerem Wein ein "leichter" wurde_ Dieser Typ aber war immer schwerer verkaeuflich. Da hat 1980 ein findiger Kellermeister beschlossen: ich kann auch anders! Statt breiter, schwerer und süsser Weine hat er aus der gleichen Rebsorte einen ganz anderen Typ gemacht: schlank, frisch und fruchtig.

Christian Henninger von der Winzergenossenschaft Bickensohl am Kaiserstuhl war der "Vater" des Grauburgunders. Er wies die Winzer an, die Trauben vollreif, aber ohne Edelfäule (Botrytis) zu lesen.

Die mussten dazu mehrfach durch die Weinberge gehen und ernten, um immer den richtigen Zeitpunkt zu treffen. Das sichert viel Frucht und eine gewisse Säure, ohne den die Sorte leicht plump wirkt.

_Namensgebung_ Um seinen neuen Wein gegen die ganz anderen, üblichen Ruländer abzusetzen, griff er auf dem Etikett auf den alten Zweitnamen der Sorte zurück: Grauer Burgunder. Der hat seinen Ursprung in der grau-rosa Farbe, die die reifen Beeren haben. In Österreich und Ungarn heisst sie übrigens "grauer Mönch", was da aber nichts mit den Trauben zu tun hat, sondern mit den Zisterzienzer-Mönchen, die sie anbauten. Im Elsass und in der Schweiz wird er übrigens als Tokay verkauft, obwohl er mit dieser Herkunft und ihren Sorten nichts zu tun hat, im restlichen Frankreich heisst er Pinot gris.

_Verbreitung_ in Deutschland gibt es etwa 2500 Ha Grauburgunder. Neben Österreich und Ungarn wird die Sorte auch in Nord-Italien angebaut (2200 Ha), wo sie als Pinot grigio Grundstoff für einen Modewein der 90er Jahre wurde. Es gibt aber durchaus auch Grauburgunder aus Neuseeland.

_Weintyp_ es gibt die Tendenz, nun alle Weine aus dieser Sorte als Grauburgunder zu bezeichnen. Eigentlich sollte der Verbraucher aber unter einem Ruländer einen schweren, süssen Dessertwein mit Mandel-Honig-Aroma und einem sortenbedingten Holzton erwarten dürfen, unter dem Namen Grauburgunder dagegen einen Menüwein, der deutlich frischer und schlanker ist und charakterisitische Aromen zwischen Birne, Ananas und Grapefruit.

_Neudefinition eines Weines_ Die Weine eignen sich auch gut zum Ausbau im Barrique. Sie haben in jedem Fall eine bekömmliche Säure, niedriger als die des Rieslings oder auch des Weissburgunders.

Der Grauburgunder ist das beste Beispiel für die Neudefinition eines Weines. Er hat gezeigt, wie wichtig die Kunst des Kellermeisters ist und sein Gespür für den Markt. Eine ähnliche Entwicklung versuchen die Winzer derzeit auch mit dem Müller-Thurgau, der als Rivaner ebenfalls in einer schlankeren, frischeren Version vermarktet wird.

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Anmerkungen zum Rezept:
keine