Rezept:

Rezept drucken

ins Rezeptbuch legen

als email versenden

MealMaster - Ansicht

Rezept als PDF

Rezept benoten

Anmerkung schreiben
 
ACHTUNG: diese Ansicht ist noch experimentell, bei der Konvertierung in dieses Format können unter Umständen Textstellen verloren gegangen sein!
Zitronen: Nur Biofrüchte zum Kochen und Backen (Info)
Zutaten für 1  Menge anpassen
die Zutaten:
Info
 Von Antje Zimmermann
die Zubereitung:

Aromatische Zitronenschale wird gerne als Gewürz verwendet. Doch leider ist sie - wie frühere ServiceZeit-KostProbe-Tests belegen - oft mit Pestiziden, Konservierungsstoffen und Wachsen belastet. Wer keine Spritzmittel mitverzehren will, greift am besten zu Biozitronen.

Expertenstreit über Herkunft: Zitronen werden bereits seit dem Altertum kultiviert, wo genau man ursprünglich damit begann, ist allerdings unklar. Vermutlich stammt die Zitrus-Art aus dem zentralasiatischen Raum, möglicherweise aus dem Iran. Anderen Quellen zufolge sollen die ersten Zitronen im Himalaja gefunden worden sein.

In Europa wurde die Zitrone erst während der grossen Kreuzzüge bekannt. Die Erwähnung der Frucht in mittelalterlichen oder antiken Schriften bezieht sich allerdings immer auf die Zitronatzitrone.

Eine saftarme, aber sehr aromatische Zitronenart, die hauptsächlich in Griechenland, Korsika und auf Sizilien angebaut wird.

Wirtschaftlich ist sie heute eher unbedeutend.

Biofrüchte aus Sizilien: Die uns bekannten Zitronen werden in vielen Ländern mit subtropischen oder tropischen Klima angebaut. Die Usa und Mexiko sind weltweit die wichtigsten Produzenten. Innerhalb Europas erntet man die meisten Zitronen in Spanien und Italien.

Als grösster europäischer Hersteller von Zitronen aus biologischem Anbau gilt mittlerweile Sizilien. Vor etwa zehn Jahren haben viele sizilianische Betriebe begonnen, ihre Produktion auf Öko-Landbau umzustellen. Auf dem Landgut "Lo Bianco" bei Siracusa beispielsweise werden keinerlei chemische Substanzen verwendet. Die Zitrusfrüchte werden ausschliesslich mit organischem Dünger behandelt und auch die Insektenbekaempfung erfolgt mit rein ökologischen Methoden.

Strenge Kontrollen: Da bei den als Biozitronen deklarierten Früchten häufig auch die Schalen gegessen werden, ist es wichtig, dass sie tatsächlich nicht chemisch behandelt wurden. Um das zu garantieren, werden in Sizilien mindestens zweimal jährlich strenge Kontrollen von den Behörden durchgeführt. Insbesondere vor den Haupterntezeiten im Winter und Frühjahr werden grössere Stichproben der Fürchte auf Pestizide untersucht. Die Untersuchungen sollen nicht nur überprüfen, ob die Biobetriebe selbst keine chemischen Mittel einsetzen, sondern auch, ob keine Rückstände aus benachbarten konventionellen Plantagen auf und in die Früchte gelangen.

Zitronenernte das ganze Jahr: Zitronen gehören zu den wenigen Früchten, die ganzjährig geerntet werden können. Entscheidend hierfür ist die Besonderheit der Pflanzen, gleichzeitig zu blühen, Blätter zu tragen und Früchte ausreifen zu lassen. Diesem Umstand verdanken Sizilienurlauber den wunderschönen Anblick eines blühenden Zitronenbaumes, der zugleich auch Früchte trägt.

Die Blüten des Zitronenbaumes sind weiss bis rötlich, die Früchte in unreifem Zustand silbrig-grün und in reifem Zustand grün bis gelb. Allerdings können nicht in allen Monaten gleich viele Früchte geerntet werden. Die Wintermonate gelten als Haupterntezeit - der "Primo Fiore" - in Sizilien. In den Sommermonaten Juli, August und September werden dann die "Verdelli" geerntet. Entgegen der landläufigen Meinung können grüne Zitronen sehr wohl reif sein: Als genussfertig gelten alle Früchte, wenn sie über 90 Gramm wiegen und ihre Schale gleichmässig glänzt.

Saurer Saft als feine Würze: In der Küche wird in erster Linie der Zitronensaft verwendet. Er gibt den Speisen eine einzigartige, intensive und zugleich fruchtige Säure. Ein paar Spritzer Zitronensaft mit etwas Zucker vermischt ergeben eine leichte, süsssaure Geschmacksnote. Es gibt wohl keine Küche auf der Welt, die sich nicht zumindest gelegentlich dieser aromatischen Würze bedient. In der westlichen Küche wird gebratener oder gegrillter Fisch so gut wie immer mit Zitronensaft serviert. Sehr häufig rundet man auch Salatsaucen oder Obstsalate mit Zitronensaft ab.

Zitronen als Grundnahrungsmittel: "Die Zitronen haben seit jeher eine wichtige Rolle in der sizilianischen Küche gespielt, " erklärt der sizilianische Spitzenkoch Giovanni Guarneri. Oft seien die Früchte das Einzige gewesen, was die Bauern zum Leben hatten. Angereichert mit etwas Öl und Brot hätten sie die Zitronen gegessen, um ihren Hunger zu stillen. "Aus diesem bäuerlichen Ursprung ist die raffinierte sizilianische Küche von heute entstanden, die immer noch viel auf der Basis von Zitronen kocht", so Giovanni Guarneri weiter. In seinem Restaurant Don Camillo beweist er, dass es kaum ein Gericht gibt, zu dem die aromatischen Früchte nicht passen.

Pasta mit Zitronensauce ist das im Don Camillo am häufigsten bestellte Gericht. Aber auch Sardinen mariniert in Zitronensaft sind sehr beliebt. Dafür werden die fangfrischen Fische etwa 15 Minuten in den Saft eingelegt, danach wird er abgegossen und die Sardinen mit roten und grünen Peporoni garniert - nicht nur optisch ein Genuss. Auch mit Parmesan überbackene Miesmuscheln erhalten den letzten Pfiff durch den aromatischen Saft der sizilianischen Zitronen.

Sauer ist gesund: Neben ihrem unvergleichlichen Aroma sind die Biozitronen auch überaus gesund. Der hohe Vitamin-C-Gehalt ist für Zitrusfrüchte gemeinhin bekannt. Daneben enthalten sie aber auch viele weitere Vitamine, Mineralstoffe und zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe.

Auch in Deutschland kommen Verbraucher in den Genuss der sizilianischen Biozitronen. Unter der Handelsmarke "Naturkind" werden sie in den Märkten der Tengelmann-Gruppe verkauft, bei Plus heisst die Marke "Ökogarten".

* "Unbehandelte" Zitrusfrüchte im Test Rezepte: Zitronensauce Limonello - Zitronenlikör


Anmerkungen zum Rezept:
keine