Rezept:

Rezept drucken

ins Rezeptbuch legen

als email versenden

MealMaster - Ansicht

Rezept als PDF

Rezept benoten

Anmerkung schreiben
 
ACHTUNG: diese Ansicht ist noch experimentell, bei der Konvertierung in dieses Format können unter Umständen Textstellen verloren gegangen sein!
Brot Backen und mit Brot Kochen (Geschichte)
Zutaten für 1  Menge anpassen
die Zutaten:
 Brot
die Zubereitung:

Lange bevor die Chinesen das "Wunder des Reiskorns" erlebten (etwa 3000 Jahre v. Chr.), und weit bevor Sir Francis Drake die bereits um 1560 nach Christus als Zierpflanze aus Südamerika in Europa eingeführte Kartoffel um 1585 als Nahrungsmittel in England populär machte (der "Alte Fritz" hinkte fast 200 Jahre in Preussen hinterher), stillten die Menschen ihren Hunger durch allerlei Samenkörner verschiedener Grassorten. Oft weichten sie die Körner ganz oder zerrieben in Wasser ein. Und als eines Tages diese erste "Teigmischung" - zufällig auf heissen Steinen getrocknet - eine etwas festere Form annahm, war der erste "Backvorgang" entstanden; wahrscheinlich, weil sich zwei unserer Urahninnen zu lange über die damals aktuelle Feigenblattmode unterhielten ... Dieser Zufall brachte der Menschheit die Segnungen des Brotes.

Die Frauen können stolz auf diese "Erfindung" sein, und bis etwa um das Jahr 1000 unserer Zeitrechnung war das Brotbacken ihnen auch allein vorbehalten. Erst ab dieser Zeit beschäftigten sich auch die Herren der Schöpfung mit dem Brotbacken und machten - zumindest in den Städten - gleich ein Gewerbe daraus, gründeten Zuenfte und glauben bis heute noch, sie hätten die Vielfalt der Brotsorten entdeckt. Dabei verstanden es die ägyptischen Frauen schon vor mehr als 5000 Jahren, ihre Männer mit etwa 20 verschiedenen Brotsorten zu verwöhnen, freilich erst, nachdem die Männer die bis dahin bekannten Getreidearten - hauptsächlich Hirse und Gerste - gezielt anbauten. Brot legte man in Ägypten auch den Verstorbenen als "Wegzehrung" fürs Jenseits mit ins Grab. Dem Pharao Ramses Iii. Richtete man sogar eine komplette Bäckerei in seiner Grabkammer ein.

Durch einen Zufall "erfanden" die Ägypterinnen auch den Sauerteig: Eine Hausfrau oder eine Sklavin muss einige Brotteige übersehen haben, die natürlich zu gären anfangen, dann aber trotzdem gebacken wurden - und so entstand das viel leichtere, lockere Sauerteigbrot, das wir heute noch bevorzugen. Über Griechenland und das römische Weltreich (in Rom gab es bereits um die Zeitenwende viele Bäckereien, in denen man allerlei Brotsorten kaufen konnte!) kam das Brot auch zu unseren Vorfahren, den Germanen, die allerdings zunächst nur wenig Getreide anbauten, aus Angst vor ihren Göttern. Erst viel später, nach der Christianisierung, als sich die Klöster des Backens annahmen, wurde auch hier der Wert des Brots erkannt. Die Hausfrau als Hüterin des heimischen Herdes besorgte das Brotbacken - und heute gibt es wieder viele Hobbybäckerinnen, die mit grosser Liebe Brot selbst backen, um neben dem köstlichen Brot der Bäcker hier und da eine mehr persönliche Note in das Brotrepertoire zu bringen. Ihnen sollen die Backrezepte dieses Buches behilflich sein, ihre Phantasie zu beflügeln und neue Brotarten kennenzulernen, die sie beliebig variieren können.

Da Brot das erste Nahrungsmittel der Menschheit war - Reis oder Kartoffeln waren ja noch nicht bekannt -, lag es nahe, das Brot auch zum Kochen zu verwenden. Wenn wir empfehlen, auch heute wieder mit Brot zu kochen, so wollen wir nur dazu anregen, eine uralte Tradition fortzufuehren. Allerdings sind wir bestrebt, die hier vorgestellten, zum Teil sehr alten Rezepte der Kochtechnik unserer Zeit anzupassen, ebenso die uns heute zur Verfügung stehenden Gewürze, Fleisch- und Gemüsesorten beim Kochen mit Brot sinnvoll zu integrieren.

Das ergibt eine Fülle von Variationsmöglichkeiten, die neben den Kartoffel-, Reis-, Nudelrezepten eine Abwechslung in unseren Speiseplan bringen, die jedermann zu schätzen wissen wird, dem eine abwechslungsreiche Küche am Herzen liegt! Ein Teil der Rezepte wurde von uns neu entwickelt, andere wurden im Rahmen eines Wettbewerbs ausgeführt, um die besten Sorten zu ermitteln. Diese Rezepte haben wir in dieses Buch mit übernommen.

Daneben sei noch bemerkt, dass Brot ja ein äusserst gesundes Nahrungsmittel ist und - entgegen der allgemein verbreiteten falschen Meinung - absolut nicht dick macht (100 g Brot haben nur etwa 250 Kalorien). Nirgends sind die für den Menschen wichtigsten Nährstoffe (Fett, Eiweiss, Kohlenhydrate, Mineralstoffe und Vitamine) so konzentriert wie in unserem Brot! Warum sollten wir uns diese Tatsache also nicht zunutze machen, indem wir Suppen und Hauptgerichte, aber auch Vor- und Nachspeisen mit Brot herstellen? Dabei kommt uns noch zugute, dass die verschiedenartigen Brotsorten immer wieder neue Geschmacksmomente erbringen und so eine zusätzliche Abwechslung im "Magenfahrplan" bedeuten.

Alles spricht also dafür, die alte Tradition des Kochens mit Brot wieder aufzunehmen, denn was die Urvoelker "erfanden", die grossen Kulturlaender der Antike Ägypten, Griechenland und das Römische Reich stetig weiterentwickelten und an unsere germanischen Vorfahren verschenkten, das soll - nach heutigen Erkenntnissen - uns ebenso zum Genuss werden. Bei vielen Rezepten benötigen Sie fertige Brotsorten aller Art, bei einigen anderen ist Brotteig unerlässlich. Beides sollten Sie selbst herstellen, aus Freude am Backen und Kochen. Wenn Sie keine Zeit haben, Teig oder Brot selbst herzustellen, hilft Ihnen Ihr Bäcker gerne aus!

Die Verfasser dieses Buchs sind sicher, dass jede Hausfrau und jeder Hobbykoch viel Freude haben werden, wenn sie unserem guten Rat folgen und Brot backen und mit Brot kochen.


Anmerkungen zum Rezept:
keine