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Der Hering der Müllerin
Zutaten für 4 Portionen Menge anpassen
die Zutaten:
grüne Heringe
3 EsslöffelZitronen Saft
 Salz
40 GrammMehl
80 GrammButter
 Petersilie
1 kleinZitrone
die Zubereitung:

Die Heringe ausnehmen und unter fliessendem Wasser waschen. Mit Zitronensaft beträufeln und 15 Minuten stehen lassen.

Danach die Heringe von innen und aussen salzen und die Heringe in Mehl wenden.

Die Hälfte der Butter erhitzen und die Fische auf beiden Seiten goldbraun braten. Auf einer vorgewärmten Platte anrichten und mit Petersilie bestreuen.

Die restliche Butter in das Brattfett geben, erhitzen und dem Zitronensaft zufügen.

Die Fische mit Zitronenbutter übergiessen.

Die Heringe können auch nur mit der heissen Butter übergossen und mit Zitronenspalten garniert werden.

Dazu Kartoffelbrei und Feldsalat.

Herbert Schmitt: als ich letztens von Lady Emma Hamilton und Lord Horatio Nelson berichtete, die sich gemeinsam über die Matjes und sich selbst hermachten, hatte ich mir ein berühmtes Liebespaar ausgesucht, um Heringsrezepte anzudienen, obgleich nach meinem Dafürhalten der Matjes und dessen grosser Bruder, der Hering, dieser Protektion überhaupt nicht bedürfen. Sei's drum, der Weg zu meinem Rezepte führt halt mal über meine "Schwedde", wie der Siegerländer sagt.

Diesmal möchte ich mich über eine der berühmtesten Frauen der deutschen Küchenkultur auslassen, die, wie der Autor des nachfolgenden Rezeptes, Peter Frisch kuehn behauptet "seit vielen Jahren die Kochbücher befruchtet." Welch ein Bild! Mögen die kleinkarierten Geister und Kirschkernschnitzer mir weg bleiben mit ihren pseudowissenschaftlichen Einspruechen, Frauen und Befruchten ginge, aber die Richtung wäre falsch. Hier geht es um Kulturschaffen, Ess- und Kochkultur. Aber zurück zum Thema. Hierzulande geistert der Witz von Deutschlands drei berühmtesten Frauen: Klara Korn, Maria Kron und der Klosterfrau Melissengeist. Pardon, das sind eben nur Witzfiguren, wenn auch mit spezifischen Verdiensten. Nein, hier geht es um höhere Werte.

Aber ich möchte nicht abschweifen und wieder zur Sache kommen: Der Müllerin, möchte ich meine Referenz erweisen! Sie, die mit leichter Hand und feinsten Mehlstaeuben, blassen Fischen, Fleisch- Gemüsescheiben jene Bräune verleiht, die wir zu Recht mit Gold vergleichen. Denken wir daran, wie eine Forelle oder eine Scholle in gebratenem Zustand, ohne jenen Mehlschutz ausehen würde. Die Haut hängt in Fetzen in der Pfanne, Brandflecken würden das Bratgut verunstalten. Ja, ja, ich weiss, naturell nennt man das, und die verbrannten Hautfetzen sind Röststoffe.

Aber wer ist jene oft genannte Müllerin? Wie sieht sie aus? Wann trat sie erstmals in Erscheinung? Wir wissen es nicht. Möglich, dass der Gatte jener Urmuellerin einst seine Liebste in der Küche besuchte und sie ihm, wir haben da keine Probleme, liebevoll auf den in einer sehr bemehlten Hosen steckenden Po klopfte, dabei ungewollt eine dem berühmten Londoner Nebel gleichkommende Mehlwolke produzierte - auch hier steht es uns frei, diese Nebelwolke mit allerlei Heimlichkeiten zu füllen - die Küche, einschliesslich der im Betreff erwähnten Heringe, in eine feine Mehlhuelle hüllte. Lassen wir es auch geschehen, dass diese solcherart melierten Heringe auf kleiner Flamme gebraten wurden, Müller und Müllerin trefflich mundeten, und lassen wir den Müller zukuenftig Anteil haben an der Entstehung von vielen weiteren Gerichten, die wir charmanter Weise der Müllerin zuschreiben wollen.


Anmerkungen zum Rezept:
keine